07.07.2018 - 08.07.2018
von der Kürsinger Hütte über das Obersulzbachkees auf den Gipfel
Am 06.07.2018 fuhren 18 Teilnehmer mit einem Kleinbus zum Parkplatz Hopffeldboden im Obersulzbachtal. Bereits der Hüttenzustieg gestaltete sich bezüglich des Wetters nicht so vielversprechend wie laut Wetterprognose. Aufgrund des Bus-Shuttles teilten wir uns in zwei Gruppen auf und trafen uns zu einer Rast und einer kleinen Jause auf der Kürsinger Hütte.
Am Samstagnachmittag unternahm eine kleinere Gruppe eine Bergtour auf den Hausberg der Hütte, den Keeskogel. Aufgrund des Neuschnees gestaltete sich der Zustieg auf dem Normalweg schwieriger als erwartet. Eine Überschreitung über den Grat war an diesem Tag nicht empfehlenswert. Die zweite Gruppe ließ sich zu einem Übungsnachmittag ereifern. Geübt wurden das Gehen und Springen mit Steigeisen, der Umgang mit dem Pickel und der Quergang, sowie ein kleiner Auszug aus der Seilkunde. Vor allem das Sichern mit einem Fixseil und der Sinn des Prusik-Knotens wurden für alle erkennbar.
Sonntag war unser Gipfeltag. Leider gestaltete sich auch hier das Wetter nicht wie laut der ursprünglichen Prognose. Hängende Wolken im Bereich des Gipfelaufbaus vom Großvenediger ließen schon eher etwas Schlechtes erwarten. Bereits knapp vor der Scharte pfiff uns ein heftiger Wind um die Ohren und die Sicht ging gegen Null. Gut war, dass eine große Anzahl an Bergsteiger unterwegs war und daher die Spur eindeutig auszumachen war. Wir waren 3 Seilschaften zu jeweils 6 Teilnehmer. Eine Kommunikation zwischen den Seilschaften war nicht mehr möglich.
Nach einer kurzen Rast entschied sich die letzte Seilschaft zur Umkehr und ging der Spur entlang wieder auf die Kürsinger Hütte zurück. Die erste Seilschaft gelangte zuerst auf den Gipfel und wurde dann dort von der zweiten Seilschaft wieder eingeholt. Auch am Gipfel war von einem Panorama keine Rede … wir fanden lediglich das Gipfelkreuz mit bizarren Eisformen.
Mit GPS konnten die beiden verbliebenen Seilschaften den geplanten Abstieg auf die Neue Prager Hütte durchführen. Auch hier leider ohne Sicht, im dichten Nebel. Ohne GPS wäre ein Abstieg undenkbar gewesen. Unterhalb der Prager Hütte war wieder eine gute Sicht.
Alles in allem eine abenteuerliche Besteigung des Großvenedigers, welche einigen Teilnehmern im Gedächtnis bleiben wird. Mit viel Disziplin und Umsicht der Seilschaftsführer wurden jedoch die Gruppen wohlbehalten wieder ins Tal gebracht.
Harald Ringer
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