Logo Sektion Wörgl-Wildschönau

Fotos Genusschitouren-Weekend Mallnitz

FlipViewer
Alpenvereinaktiv.com
EHRENAMTLICH aktiv werden
Infos hier          
WELTbewegend – Das Reisebüro im Alpenverein
MITGLIED werden
zur Anmeldung

Genusschitouren-Weekend Mallnitz

09.03.2018 - 11.03.2018

ein gelungenes Wochenende mit Pulverschnee, Spaß und Genuss

Beim diesjährigen Genussskitourenwochenende führt uns die Reise nach Kärnten, ins Bergsteigerdorf Mallnitz.

Die Schneelage ist im heurigen Winter in ganz Österreich sehr gut, und die Wetterprognose ist auch nicht ganz schlecht. Wir - die 26 Teilnehmer - freuen uns also schon bei der Abfahrt pünktlich um 06:00 Uhr beim Wörgler Fußballplatz auf die kommenden 3 Tage. Der Himmel ist strahlend blau, und wir genießen schon bei der Fahrt über den Felbertauern die wunderbare Winterlandschaft. In Lienz machen wir eine kurze Kaffeepause, dann geht‘s direkt zum Ausgangspunkt unserer heutigen Tour, der Talstation des Skigebietes Ankogel.

Die ersten Höhenmeter sind einfach, wir nehmen 2 Sektionen der Ankogelbahn bis zum Hannoverhaus. Der Zillertaler Besitzer knöpft jedem von uns für die Fahrt mit der Seilbahnanlage aus dem letzten Jahrtausend Euro 28,- ab, Rabatt gibt´s keinen. Oben angekommen ist das Wetter immer noch sehr gut, und wir genießen den schönen Rundblick auf die Kreuzeck- und Goldberggruppe sowie die Gailtaler und Karnischen Alpen im Süden. Nach einer kurzen Abfahrt fellen wir auf, und gehen unterhalb eines Felsriegels und vom Lassacher Kees in angenehmer Steigung knapp 500 HM auf einen kleinen Rücken oberhalb der Radeck Scharte, auf knapp unter 3000 mMh. Eine kleine Gruppe macht ohne Skier einen Abstecher auf den Kleinen Ankogel auf 3090 mMh, der Rest der Gruppe bereitet sich auf die vielversprechende Abfahrt vor – 1200 HM auf einem pulvrigen Nordhang.                                 Beim Überqueren der Radeck Scharte schaut die Sache etwas anders aus, und wir müssen beim Einstieg in den Hang kurz durchschnaufen: Der erste Abschnitt ist harschig, mit kleinen Felsrippen an der Oberfläche, die Neigung liegt bei 40 Grad, und unterhalb des Hanges ragen einige größere Felszacken aus dem Schnee. Ganz vorsichtig rutschen und treteln wir hinunter, alle haben Nerven wie Drahtseile und wir können uns daran gut festhalten. Problemlos packen wir diese erste Herausforderung. Der anschließende ganz breite Hang, Blegs‘n genannt, ist schön pulvrig, aber immer noch sehr steil: Wir messen 38 Grad Neigung. Der tiefe Schnee kostet einiges an Kraft, und aufpassen heißt´s auch: Einige Felsen liegen knapp unter der unverspurten, glitzernden Oberfläche. Weiter unten wird´s flacher, und lädt eigentlich wunderbar zum Hinunterwedeln ein. Aber der Schneedeckenaufbau ist sehr unterschiedlich stark, „tricky“ zu fahren. Am Talboden bleiben wir stehen, und stellen fest: Die Abfahrt war anstrengender als der Aufstieg, das gibt´s auch nicht sehr oft. Die Blegs’n wird schmäler, und mündet in das Anlauftal. Die restlichen 500 HM nach Böckstein schießen wir abwechslungsreich zunächst über einen Steig und dann einen Forstweg hinaus. Bei einigen Bachüberquerungen können wir die Skier angezogen lassen, ein paarmal queren wir zu Fuß. Im Bahnhof warten wir nicht lange auf den Zug der Tauernschleuse, er fährt stündlich und kostet nur Euro 2,-.

Unsere Unterkunft liegt ca. 2 km außerhalb von Mallnitz, und ist etwas unkonventionell. Die 4 Sterne des Hotels Alpengarten sind nicht sofort zu erkennen. Wir werden an den 3 Tagen aber positiv überrascht, und von den sehr freundlichen Wirtsleuten bestens betreut und kulinarisch verwöhnt. Untergebracht sind wir in 2-Bettzimmern mit Halbpension, zusätzlich bekommen wir nach der Tour eine gute Suppe. Außerdem stehen uns ein Dampfbad, Sauna und Infrarotkabinen zur Verfügung. Der erste Abend ist lustig, mit Musik von der diatonischen Zugin, auch Gesang ist zu hören. Aber sehr lange dauert´s heute nicht, wir alle sind müde und noch vor Mitternacht im Bett.

Der Samstag beginnt mit strahlendem Sonnenschein. Wir sitzen um 07:00 Uhr beim Frühstück, und schon um 08:00 Uhr bringt uns der Bus ins Tauerntal. Dieses zweigt bei Mallnitz in Richtung Nordwesten ab. Auf den paar Kilometern Fahrt sehen wir einige Lawinenkegel, die teilweise auch über dem Bach reichen. Am Talschluss liegt die Stucker Hütte, von dort geht‘s mit Taxibussen auf einer Forststraße - Rodelbahn zum Parkplatz unterhalb der Jamnig Hütte. Unser Taxler kennt die Strecke in- und auswendig, und rast mit entsprechend hoher Geschwindigkeit hinauf, mit dem Kommentar: „Da gibt‘s schon vor der Skitour Action für euch“. Auch diese Herausforderung schaffen wir, und als alle da sind geht´s nach dem LVS-Gerätecheck los.

Ein kurzes Stück liegt der Anstieg im Wald, bald öffnet sich ein wunderbar breites Tal, umrahmt von vielen in der Sonne glitzernden Berggipfeln. Die Anstiegsspur ist sehr angenehm angelegt, nicht steil aber mit stetig Zug nach oben. Wir kommen bei kleinen Hütten vorbei, und überqueren einen zugeschneiten See. Leider trübt es sich im Laufe des Vormittags um die Berggipfel ein, vor allem am Alpenhauptkamm direkt vor uns. Je weiter wir aufsteigen, desto unwirtlicher werden die Witterungsbedingungen. Nicht alle gehen zum Gipfelkreuz des Rameter Spitz hinauf. Der Nachhut wird empfohlen, nicht ganz hinaufzugehen, da oben ganz schlechte Sicht und böiger Wind.

Bei der Abfahrt kommen wir dann in den Genuss einer großen Vielfalt an Schneearten. Ganz oben ist‘s pulvrig, leider liegt die Sichtweite bei nur einigen Metern. Weiter unten wird die Sicht langsam etwas besser, dafür ist der Pulver ziemlich windgepresst. Dann kommt eine interessante Bruchharsch-Variante: Oben liegt eine Harschschicht mit ca. 2 cm Stärke, darunter 5 cm Pulver, und darunter ein gut tragfähiger Harsch. Mit Schwung lässt sich dieser Schnee gut fahren, die Platten fliegen nur so durch die Luft. Mit größerem Körpergewicht ist diese Übung etwas einfacher.  Noch weiter unten wechseln sich die Bedingungen weiterhin ab, stellenweise firnt es auf, aber bei den meisten Abschnitten quält uns der Bruchharsch. Die Gruppe teilt sich, einige versuchen ihr Glück nahe der Ausstiegsspur, der Rest findet die geplante Abfahrt weiter westlich. Landschaftlich ist es hier wunderschön, und die Sicht wieder perfekt. Unterhalb der Jamnig Hütte ist die Gruppe wieder vereint, und wir schießen die Rodelbahn hinunter zur Stucker Hütte, zum Glück fahren keine Autos mehr.

Wir kehren kurz ein, die Hütte ist sehr urig und lädt zum länger sitzen ein. Aber der Bus wartet, und bringt uns am frühen Nachmittag ins Hotel. Auch nicht schlecht, es gibt eine gute Suppe, die Sauna ist auch fein, einige machen ganz einfach Augenpflege. Der Abend ist wieder sehr lustig, mit Musik, Gesang und auch interessanten Gesprächen, und auch Geheimnisse werden gelüftet........

Der Wetterbericht für den Sonntag sagt Bewölkung und Tendenz zu Niederschlag voraus, also wird eine einfache Tour zu einer Alm in der Nähe von Mallnitz ausgewählt. Am Sonntagmorgen sind wir positiv überrascht: Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein lacht durch die Fenster herein. Nach dem Frühstück um 8 Uhr laden wir unser Gepäck in den Bus, und marschieren direkt vom Hotel los. Zunächst tragen wir die Skier ein paar Meter, dann gehen wir eine knappe halbe Stunde über flach geneigte Felder zum eigentlichen Tourstart, der Talstation eines aufgelassenen kleinen Skigebietes. Inzwischen sind ein paar Wolken aufgezogen, nach und nach verschwindet die Sonne, und lässt sich beim Rest der Tour nicht mehr blicken.  Wir gehen die Skipiste anno dazumal hinauf, diese schaut aus wie ein sehr breiter Forstweg. Auf beiden Seiten stehen schöne Lärchen, die uns auch gut vor dem aufkommenden Wind schützen, es ist auch von der Neigung her ganz angenehm aufzusteigen. Nach guten 1,5 Stunden sind alle beim heutigen Ziel, der Häusleralm angekommen. Hier ist eher windig, im Schutz der Almhütte bereiten wir uns rasch auf die Abfahrt vor. Und diese ist ganz angenehm, wie Pistenskifahren im letzten Jahrtausend: Die Skiabfahrten wurden damals ja nicht nächteweise perfekt präpariert. Es ist einfach lässig zu fahren, und wir kommen alle gut unten an. Nach kurzem Fußmarsch sind wir beim Bus, und starten um 12:00 Uhr in Richtung Lienz. Im dortigen Braugasthof Falkenstein gehen wir fein Mittagessen, und kommen schon knapp vor 17:00 Uhr daheim in Wörgl an.

Und das Resümee? 2.300 Höhenmeter an 3 Tagen, das ist genau richtig an einem Genussskitourenwochenende. Wir hatten schöne Tage in einem neu zu entdeckenden, den meisten von uns unbekanntem Gebiet.

Und im kommenden Sommer bietet es sich an, die Gegend ohne Schnee kennen zu lernen, und zwar bei der AV-Tour auf das nahegelegene Säuleck im August.

Eg/2018

19 Bilder

 
 
 
 
 
 
 

Anfragen zum Internetauftritt und zur Wartung
 

Datenschutzeinstellungen

Nur wenn Sie es uns durch Klick auf das entspechende Feld unten erlauben, setzt diese Website Analyse-/Marketing Cookies ein (Details siehe Datenschutzmitteilung). Wir verwenden diese, um Analysen und Statistiken zu erstellen, sodass wir die Website laufend verbessern können.

Ebenso abhängig von Ihrer Zustimmung werden externe Komponenten geladen (Details siehe Datenschutzmitteilung), die u.U. ebenfalls Cookies setzen. Die externen Kompenenten ergänzen die von uns auf dieser Website dargestellten Informationen und bieten zusätzliche Funktionen an. 

Diese Cookies und Komponenten können vom jeweiligen Anbieter dazu genutzt werden, Daten über Ihren Website-Besuch zu sammeln.

 
 

 

 

 

 

Datenschutzhinweis

Bitte beachten Sie, dass der folgende Link eine externe Website öffnet, für deren Inhalt wir nicht verantwortlich sind und auf die unsere Datenschutzbestimmungen keine Anwendung finden. Informieren Sie sich bitte auf der neuen Webseite über den dortigen Datenschutz.

Ziel: