Detmoldergrat und Gipfel der Hochalmspitze
Zustieg durch Blockgelände und Schneefelder
Die Hochalmspitze von Süden mit dem gesamten Anstiegsverlauf - die Gießener Hütte liegt etwas unterhalb des Bildrandes.
In der Früh zieht bereits der Nebel aus dem Tal zur Hütte herauf.
auf rund 3000m erreicht man zum ersten Mal den Grat - den markanten Gratturm im Hintergrund kann man zum Glück am Gletscher umgehen - im Hintergrund, schon leicht in Wolken, der Gipfel
am Detmoldergrat, links der Gletscher über den man den Grat erreicht - mit Bergschrund
am Gipfel - doch leider in den Wolken
Herrliche und interessante Hochtour auf die Tauernkönigin. Die gesamte Tour erfordert hochalpine Erfahrung, da man kurze Gletscherpassagen sowohl im Auf- als auch Abstieg (Steigeisen und Pickel notwendig) hat und neben den Klettersteigpassagen am Detmoldergrat (meist B Stellen C) und bei den Steinerenen Mannln (B) auch ungesicherte Passagen im I. und II. Grat überwinden muss. Bei Vereisung oder viel Schnee können die Klettersteigversicherungen noch unter dem Schnee sein und dann heikel werden. Ein kurzes Sicherungsseil ist anzuraten, vor allem da man im Auf- und Abstieg einen Bergschrund bzw. eine Randkluft überwinden muss.
Da die Wettervorhersage wie so oft in diesem Sommer ab Mittag Regen und Gewitter voraussagte nutzten wir das Angebot der Gießener Hütte bereits um 1/2 6 Uhr zu frühstücken und waren bereits um 6 Uhr am Weg. Zuerst steigt man im weitläufigen Kar hinauf bis man nach 30 Minuten die Abzweigung zur Lesacher Winkelschart nach links leitet. Hier sollten sich in rd. 7 Stunden der Kreis schließen. Über Bäche, zuersr noch Wiesen, dann Blöcke und Schneefelder geht es bis in die Lassacher Winkelscharte von wo man ins Seebachtal hinuntersehen kann.
Nun gibt es keinen Weg mehr sondern man befindet sich in einem Blockgelände mit Markierungen bis man erstmals direkt auf den Grat kommt. Leiter versperren bereits um diese Zeit die von Westen heranziehenden Wolken einen Blick zum Großglockner, den man von hier aus sehr gut sehen kann. Nach einem kurzen Stück am Grat klettert man ein paar Meter ab und betritt den Gletscher. Da heuer noch so viel Schnee aus dem Winter übriggeblieben ist brauchen wir für die Querung des Gletschers und Überwindung des Bergschrundes keine Steigeisen sondern stapfen gemütlich die letzten steileren meter bis zum Grat, wo bereits die Versicherungen des Detmoldergrates beginnen.
Nun geht es auf dem sehr gut angelegten Klettersteig zuerst unterhalb dann teilweise direkt am Grat in netter Kletterei zum Gipfel - den wir leider um 11 Uhr bereits vollständig in Wolken gehüllt erreichen. Nach einer Mittagsrast machen wir uns an den nicht einfachen Abstieg. Immer wieder muss man einzelne Stellen abklettern bzw. gibt e auch einige kurze gesicherte Passagen. Nach überraschend langem Blockrat erreichen wir die Scharte bei den Steinernen Mannln. Ab hier geht es mittels Versicherungen durch eine rd, 100m hohe steile Wand hinunter zum Gletscher. Der Fels ist hier ausnehmend gut und viele Bänder machen das Klettern zum Genuss. Am Ende wartet dann noch eine bei Ausaperung auch heikle Stelle - die Randkluft. Doch heuer ist auch diese noch fast mit Schnee gefüllt und auch der zu Beginn steile Gletscher ist in guter schneeigem Zustand - obwohl der beginn so steil ist, dass ich mich trotz Auslauf nicht von oben runterrutschen traue sondern die ersten 40 m mit Pickel abklettere - Matthias habe ich am Seil mittels Steckpickelsicherung abgelassen - dann geht es am Hosenboden in steiler Fahrt bis der Auslauf erreicht ist.
Durch den vielen Schnee können wir einen großteil des Abstiegs durch Schneerutschen abkürzen und erreichen trotz Wolken und immer wieder dunkler werdendem Wetter um 15:00 Uhr noch ohne Regen die Hütte - Prost!!
Matthias und Michael beim wohlverdienten Radler
Info: Gießener Hütte
Anreise: Wien - Semmering - Murtal - Katschberg - Tauernautobahn bei Gmündverlassen und ins Maltatal bis zum Fallbach Wasserfall dann links in den Gößgraben und auf kleiner abenteuerlicher Straße bis zu Parkplatz vor dem Kraftwerkspeicher