Logo Alpenverein Wien

Alpenradtour 2020 - Der dritte Abschnitt (Abschnitt 3 von den Schladminger Alpen in die Nockberge)

MITGLIED werden
zur Anmeldung

Alpenradtour 2020 - Der dritte Abschnitt

Von den Schladminger Tauern bis in die Nockberge

Die Schladminger Tauern steil hinunter – und rauf zur Ursprungalm
Nach einem langen nassen Aufstieg am Vortag sind wir am kommenden Sonntag-Morgen etwas geschwächt. Aber nach dem Frühstück auf der Keinprechthütte erwachen schon bald die neuen Kräfte: Wir rüsten unsere Fahrräder (ultimative Ölungen) und uns selbst mit wasserfester Kleidung für die technisch herausfordernde Abfahrt: Es geht von 1872 Höhenmetern hinunter ins Tal. Und es regnet und regnet immer weiter. Die Steine sind rutschig, also mit Tempo drüber, lautet die Parole. Wasser-Furten werden meist in hohem Tempo durchquert, Wasserfontänen spritzen, und die Abfahrt wird zur wilden Wasserschlacht. Hinunter radeln wir weiter bis nach Rohrmoos nahe Schladming. Dann geht es hinüber ins nächste Tal.

Sogleich folgt der Anstieg auf unser nächstes Etappenziel: Serpentinenartig schlängelt sich die Straße den Berg zur Ursprungalm hinauf. Viele Höhenmeter nach einer langen Abfahrt sind das Mühsamste. Rund zwei Stunden dauert der Radl-Anstieg, an dessen Ende wir eine wunderschöne Alm erreichen: die Ursprungalm. Die dortige Gasthütte ist fein bewirtschaftet und wir bekommen herrliche Kaspressknödel-Suppe und hausgemachte Kuchen serviert. Und richtig gute Radler!

Rauf zur Ignaz-Mattis-Hütte in die Schladminger Tauern II
Die Ignaz-Mattis-Hütte des Alpenverein Wien liegt an den Giglachseen, auf einer Höhe von 1986 Metern. Wir radeln, schieben und schnaufen 90 Minuten bis hinauf. Doch es lohnt sich alle mal: Oben angekommen finden wir uns inmitten einer Traumlandschaft wieder: Die Giglachseen, eingebettet zwischen steilen, mit Almrausch bedeckten Felsmassiven. Im klaren Abendlicht nach dem großen Regen radeln wir entlang der kleinen Seen bis zu unserem Etappenziel, der Ignaz-Mattis-Hütte. Doch halt! Vor dem Abendessen wird noch gebadet. 11°C Wasser-Temperatur ist für uns kein Hindernis. Anschließend wärmen wir uns in der warmen Stube der Ignaz-Mattis-Hütte und belohnen uns mit warmen Suppen und einem herrlichem Kaiserschmarrn. Die gerade eröffnete Terrasse der Hütte zeigt uns dazu das fantastische Panorama der Schladminger Tauern.

Am nächsten Tag ist Ruhe, Film- und Foto-Tag und wir erkunden die nähere Umgebung durch die Linse. Dabei werden wir fast von einer Schafherde niedergelaufen, die mit ihrem schrägen Gebrüll über die Hochebene fegt. Die Kühe, die vorbeikommen, schnuppern nicht bloß an der Radkleidung; eine unserer Rad-Hosen wird einmal durchgekaut und dann wieder ausgespuckt. Einige von uns wollen jedoch nicht nur ruhen und begeben sich auf eine kleine Wanderung, rauf auf die Rotmandlspitze. Von oben eröffnet sich uns ein atemberaubender Ausblick, nicht nur auf die schönen Giglachseen hinunter, sondern auch den Dachstein entdecken wir aus der Entfernung. Auf dem Weg hinunter begegnen wir neugierigen Kühen und Pferden, die sich nach den Regentagen am besonders saftigen Gras erfreuen.

Abends drehen wir mit dem kleinen Boot der Familie Keinprecht noch eine Runde über den See. Auch der Kescher kommt mit aufs Boot, denn die Fische springen bereits aus dem Wasser und machen uns Appetit. Doch leider gehen wir leer aus. Dann wohl doch Abendessen auf der Ignaz-Mattis Hütte. Wir bereuen es aber nicht, denn die Kas’nocken mit steirischem Graukäse sind wahrlich ein Gedicht. Zufrieden spazieren wir rund um den See, zur Verdauung sozusagen. Nach einer Runde Bauernschnapsen werden wir schläfrig und einer nach dem anderen verkriecht sich in seinen Schlafsack. Jedoch nicht, ohne noch einen Blick auf den traumhaft schönen Sternenhimmel zu werfen!

Alle haben gut geschlafen im Matratzenlager, wenn gleich der eine oder die andere im Schlaf schnarcht oder spricht. Schnell gefrühstückt und gestärkt, denn es geht schon wieder weiter.

Abfahrt von der Ignaz-Mattis-Hütte: über 1.000 Meter hinunter nach Radstadt
Die Sonne strahlt endlich mit voller Kraft vom Himmel, und die Landschaft um die Giglachseen herum präsentiert sich erneut in voller Pracht. So wird die technisch knifflige und holprige Abfahrt hinunter ins Tal so richtig zum Genießen. Es geht von fast 2.000 Metern hinunter auf eine Höhe von rund 860 Metern – über das Wandergebiet Forstau nach Radstadt. Es wird eine rasante Etappe. Jetzt nur auf die Bremsen achten! Denn die quietschen schon, wortwörtlich. Aber mit Wasser, einem kräftigen Zischer und ein wenig Dampf sind sie auch wieder gekühlt und funktionstüchtig.

Rad-Ritt über den Radstädter Tauern nach St. Michael im Lungau
Wir wechseln jetzt den Gebirgszug: Von den Schladminger Tauern geht es jetzt über die Radstädter Tauern nach St. Michael im Lungau. Unser 1.000 Meter-Ritt über Wander- und Radwege führt uns an einem wild-romantischen Wasserfall vorbei. Wir filmen und fotografieren begeistert. Und dann: Oha! Vor uns ein riesiger Klettersteig. Wir schleppen unsere Räder hinauf zum Tauern-Gipfel. Es beginnt zu regnen und unser wilder Aufstieg wird zur Gatsch-Partie. Oben angekommen treffen wir auf saisonbedingt ausgestorbene Ski-Hotels. Durch den matschigen Wald geht’s nach Obertauern, wo uns die Sonne wieder einholt. Wäsche-Trocknen, Liegestütz zum Aufwärmen. Und dann radeln wir die rasante Abfahrt hinunter in das historisch beeindruckende Mauterndorf. Die Stadt, die im Jahr 1.002 erstmals urkundlich erwähnt worden ist, ist wahrlich eine Schatzkiste: mit einer mittelalterlichen Burg und stilvoll renovierten Häusern aus dem 17. Jahrhundert. Im Mittelalter war Mauterndorf der wichtigste Handelsplatz des Lungau. Der Name Mauterndorf stammt von der damaligen Mautstelle. Nach einer kräftigen Jause in der Fleischerei am Marktplatz radeln wir zu unserem Quartier und Etappenziel weiter, nach St. Michael im Lungau.

Hinauf in die Nockberge: Unsere letzte Etappe
Wir räumen in St. Michael unsere Bungalows im ‚Rad-Dorf‘ der Familie Sampl und frühstücken kräftig. Die Sonne kommt hinter den langsam verschwindenden Regenwolken hervor, es wird ein Prachttag. Über den Ski-Ort St. Margarethen und Bundschuh radeln wir hinauf. Am alten Hochofen vorbei und an den wunderbaren Holzschnitzereien am Wegesrand vorbei in die Nockberge und zur Dr. Josef-Mehrl-Hütte, ebenfalls ein Haus des Alpenverein Wien.

568 Kilometer  und 12.000 hm später: Geschafft, großer Jubel!
Großer Jubel bei der Ankunft. Wir haben es geschafft: Rund 400 km sind wir in den vergangenen fast zwei Wochen durch die österreichischen Alpen geradelt. Wir haben Niederösterreich, die Steiermark und Salzburg auf Alpenwegen durchquert. Wir haben Landschaften, Natur- und Kultur-Denkmäler – und viele Menschen getroffen.
Schön war’s und jetzt wird gefeiert!


Aktuelle Impressionen von der Tour

9 Bilder

 
 
 
 
 
 

Datenschutzeinstellungen

Nur wenn Sie es uns durch Klick auf das entspechende Feld unten erlauben, setzt diese Website Analyse-/Marketing Cookies ein (Details siehe Datenschutzmitteilung). Wir verwenden diese, um Analysen und Statistiken zu erstellen, sodass wir die Website laufend verbessern können.

Ebenso abhängig von Ihrer Zustimmung werden externe Komponenten geladen (Details siehe Datenschutzmitteilung), die u.U. ebenfalls Cookies setzen. Die externen Kompenenten ergänzen die von uns auf dieser Website dargestellten Informationen und bieten zusätzliche Funktionen an. 

Diese Cookies und Komponenten können vom jeweiligen Anbieter dazu genutzt werden, Daten über Ihren Website-Besuch zu sammeln.

 
 

 

 

 

 

Datenschutzhinweis

Bitte beachten Sie, dass der folgende Link eine externe Website öffnet, für deren Inhalt wir nicht verantwortlich sind und auf die unsere Datenschutzbestimmungen keine Anwendung finden. Informieren Sie sich bitte auf der neuen Webseite über den dortigen Datenschutz.

Ziel: