St. Pölten Hbf – Kremsergasse – Rathausplatz – Herrenplatz – Dom – Hammerweg – Synagoge – Regierungsviertel/Kulturbezirk – Hammerpark – VAZ – Einlauf linker Mühlbach – Harlander Traisenbrücke – Bootshaus – Tramwaytrasse – Stattersdorf Millenniumskirche – Regierungsviertel/Klangturm – Landhaus - Sparkassenpark - Hbf. (13 km, fast eben, reine Gehzeit 3:15 h + 2 h Kulturstopps)
Do., 17.02.2022
Wir hatten zwar ein extrem windiges Wetter, das alle Register zog – von Sonne bis zu leichtem Regen – so wies es eben für April passt. Hoppla- wir hatten ja erst Februar, aber für eine erweiterte Stadtkulturwanderung ganz gut passend.
St. Pölten ist seit 1986 Hauptstadt von Niederösterreich (nach Volksbefragung) und hat sich seither wirklich „gemausert“: Ein liebenswertes, lebendiges Stadtzentrum, dessen Fassaden der Barock geprägt hat (Rathausplatz, Riemerplatz, usw.) Wir sahen uns das recht detailliert an, wie auch die Fotos unten zeigen. Den nächsten Wachstumsschub erlebte St. Pölten in der 2. Hälfte des 19. Jhs. durch die Schleifung der Stadtmauern und die Eröffnung der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn. Entlang der ehemaligen Stadtmauern wurde die „Promenade“-Straße errichtet und an ihr und außerhalb entstanden gründerzeitliche Bauten (u.a. Bahnhof, die Bezirkshauptmannschaft und die Synagoge). Das 1899 erbaute Stöhrhaus von Joseph Olbrich zählt wiederum zu den schönsten Beispielen des Jugendstils in Österreich. Das moderne, großzügige Regierungsviertel wurde ab 1992 quasi auf freiem Feld an der Traisen südöstlich der Altstadt errichtet. Hier findet sich auch der Kulturbezirk (Festspielhaus, Landesbibliothek und -archiv, Landesmuseum).
Vom Hammerpark folgten wir dem orografisch linken Mühlbach bis zu seinem Einlauf-Bauwerk, dann noch über die Traisenbrücke und schon waren wir beim „Bootshaus“ der Naturfreunde, wo wir zu Mittag gut verköstigt wurden.
Nachher gings der Traisen entlang, dann am Rad- und Gehweg auf der Trasse der ehem. Straßenbahn („die Harlander“) in den Stadtteil Stattersdorf. Dort besuchten wir die Millenniumskirche „Zur Auferstehung Christi“ (aus dem Jahr 2000) die im Inneren einen sehr freundlichen Eindruck macht. Weiter über eine große Wiese kamen wir wieder zur Traisen, deren rechten Begleitweg wir bis zum Regierungsviertel folgten. Das Wahrzeichen des Regierungsviertels ist der Klangturm, auf den wir jetzt auffuhren, um die Stadt noch einmal von oben zu sehen. Vorbei am „Landhausschiff“, in dem die Sitzungen des NÖ Landtages stattfinden, und weiter traisenabwärts, dann hinüberquerend zum Sparkassenpark, kamen wir rasch wieder zum Hauptbahnhof. Wegen der Verspätung der von weiter herkommenden Zügen merkten wir, was das Sturmtief v.a. in West- und Nordeuropa angerichtet hat. Davon hatten wir hier kaum etwas gespürt – beinahe wie, wenn uns sogar das Wetter zeigen hätte wollen, dass St. Pölten durch die Neue Westbahn zwar deutlich attraktiver geworden und näher an die Bundeshauptstadt herangerückt ist, aber doch immer noch ein bisserl provinziell-gemütlich geblieben ist - und das schätze ich so an meiner Bezirks- und Landeshauptstadt.
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Fr., 04.03.2022
Die Tour vom 17.02. „da capo“, aber doch etwas anders: hatten wir doch diesmal kein stürmisches Wetter – daher konnten wir auch durch den (augenscheinlich privat gepflegten) „Sonnenpark“ gehen.
Und ich freue mich daran, dass ich immer wieder neues entdecken kann. So bemerkte diesmal ein Mitwanderer, dass bei dem hochinteressanten Steinkreis „Boden unter meinen Füßen“ im Kulturbezirk vor dem Festspielhaus, aus jedem Bezirk NÖs eine Stele das dort vorkommende, typischen Gestein repräsentiert. Auch die Rosenkranzkapelle im Dom konnten wir diesmal besuchen.
Diesmal hatten wir auch das
GPS mitlaufen - und es waren stolze 16 Kilometer!
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Martin Seemann
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