An diesem Wochenende ist die Zeit gekommen, den Sack zuzumachen, die letzte Etappe unserer „Jubiläumswanderung“ steht an.
Da stehen wir nun also wieder am Präbichl, wo unsere Etappe imJuni geendet hat. Ober uns die Nebeldecke, vom Reichenstein ist nichts zu sehen. Da trifft es sich gut, bereits im Vorfeld eine Umgehungsroute ausgekundschaftet zu haben. Statt der Markierung 05 bergwärts folgen wir den Tafeln des Erzwanderwegs bergab nach Vordernberg.
Wir wandern auf der alten Erzförderoute, das bedeutet, dass wir entweder eben (dort wo das Erz mit kurzen Eisenbahnen transportiert wurde) oder steil abwärts (ehem. Schrägaufzüge). Unterwegs gibt es immer wieder Überbleibsel (Ruine) der alten Anlagen zu besichtigen.
Zwei Stunden wandern wir, bis wir in Vordernberg eintreffen, oberhalb des Orts halten wir eine kurze Jausenpause. Wir durchwandern den Ort und biegen am südlichen Ortsende in einen Wanderweg ein, der uns hinauf zum Barbarakreuz bringt (auch hier: schöner Rastplatz).
Nun wäre es nicht weit zu Hirnalm, aber da es von dort auf der Straße weiterginge, bleiben wir heroben und wandern dem Bergrücken folgend auf schmalen Steigen über den Tauchendsattel zur Erlösungskapelle. Nach einer letzten Pause ist es nur mehr ein kurzer Sprung hinunter zum Trofaiacher Ortsteil Hafning, von wo wir nach Leoben zurückfahren.
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Der heutige Tag hat zwar ein wenig den Charakter einer Verbindungsetappe, trotzdem werden wir das eine oder andere schöne Wegstück unter den Wanderschuhen haben.
Von Trofaiach bekommen wir wenig zu sehen, in einem großen Bogen umrunden wir das obersteirische Städtchen. Kurzheim, Gimplach und Gausendorf heißen die Stationen auf unserem Weg bevor wir den Veitscher Wald betreten, durch den wir den Trabocher See erreichen (zum Baden leider schon zu kalt!).
Nun geht es steil bergauf, 250 Höhenmeter später stehen wir auf einer Erhebung namens Niederung mit schönem Rückblick zum Eisenerzer Reichenstein – vom gestrigen Nebel ist nichts mehr zu sehen.
Ein längeres Straßenstück führt uns „oben“ dahin, bis bei einer Kapelle langsam der Abstieg beginnt. Doch heute haben wir Zeit und nutzen alle Rastplätze, die wir vorfinden.
Vorbei am Bauern auf der Höh‘ wandern wir hinunter ins Murtal, wo wir rund 5 Stunden nach unserem Aufbruch eintreffen. Nun bleibt uns nur mehr die Mugel…
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Eigentlich müsste die Überschrift „Almwirt – Leoben“ lauten, denn wir drehen diese Etappe kurzerhand um und fahren mit dem Taxi zu dem Parkplatz unterhalb des Forsthauses, damit wir am Ende der Tour nicht „mitten im Nirgendwo“ auf eine Rückfahrmöglichkeit warten müssen.
Vorerst geht es ausschließlich bergauf durch schöne Wälder bis wir die Hochalm erreichen. Leider sind die Kühe bereits im Tal und mit ihnen der Senner, so müssen wir uns aus den eigenen Rucksäcken verpflegen, während wir die prächtige Aussicht bis zur Koralpe genießen.
Wir gehen weiter in den Sattel zwischen Wetter- und Herrenkogel und können bereits hinüberblicken zum Mugelschutzhaus. Von dem uns aber leider der rund 300 Höhenmeter tiefer gelegene Trasattel trennt. Also: runter und steil wieder hinauf, bis wir uns schließlich auf den Bänken vor der Hütte niederlassen können.
Letzter Programmpunkt des Tages: der lange Abstieg nach Leoben, von 1630 auf 540 m. Es zieht sich, doch irgendwann ist es geschafft, wir stehen am Ortsrand von Leoben und können auf unsere 500 Kilometer lange Wanderung vom Waldviertel in die Weststeiermark zurückblicken. Schön war’s!
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Gert Kienast