Beim Gipfelkreuz auf der Großen Scheibe
Sa., 24.07.2021, Kapellen an der Mürz – Plodererkreuz – Große Scheibe (1473 m) – Mürzzuschlag (13 km, +820, -840 Hm, Gehzeit 5 ½ h)
Eigentlich hatte ich diese Tour für Sa., 17.7. ausgeschrieben, aber wetterbedingt um eine Woche verschoben. Doch das hat sich ausgezahlt - jetzt herrschten beste Bedingungen.
Nach
einer pünktlichen Anreise mit railjet und Postbus nach Kapellen an der Mürz
brachen wir in Richtung „Scheibe“ auf. Der Aufstieg von Kapellen führt (gut
markiert) fast durchwegs auf einem schmalen Pfad im Bergwald. Nach etwa 45
Minuten erreichten wir den ersten Höhepunkt: das Plodererkreuz.
Nach weiteren
30 Minuten überraschte uns ein schachtartiger Eingang zur Höhle „Windloch“.
Weil aber hier noch eine zweite Höhle, das „Frauenloch“ angeschrieben war, entschieden
wir uns auch den kurzen Stichweg dorthin zu machen. Die bekanntere und sogar allgemein
zugängliche Höhle „Bleiweißgrube“ blieb uns verborgen, weil sie gar nicht am „Scheibenweg“
liegt, sondern am Weg hinunter nach Stojen.
Ein Stück des Scheibenweges am
steilen Nordabhang des Karnsteinerkogels erfordert schon Trittsicherheit, dann geht’s
wieder dem Kammverlauf folgend durch Nadelwald weiter. An den besonders reich
tragenden Heidelbeersträucher konnten wir nicht vorübergehen ohne zu kosten.
Zwischen Dürrkogel und Gipfel der Großen Scheibe gab es vor einigen Jahren
einen großen Windwurf. Der Vorteil für uns war ein herrlicher Ausblick nach
Süden und Norden. Genauso wie vom Gipfel der Großen Scheibe standen sie vis a
vis da: Schneealpe-Rax-Schneeberg, im Süden
Stuhleck-Pretul und tief unten die Stadt Mürzzuschlag.
Wir waren bisher nur einem einzigen Wanderer begegnet und erwarteten am Gipfel den gewohnten Wochenendansturm. Mitnichten! Es war ganz ruhig, auch bei der nur wenig unterhalb des Gipfels stehenden Scheibenhütte. Sie ist eine der ältesten ÖAV-Hütten und die Atmosphäre passt gut. Der ÖAV Mürzzuschlag weist schon auf der Homepage darauf hin, dass es dort „Getränke zur mitgebrachten Jause“ gibt. Auch Würstel und Kaffee konnten wir haben. Die Wirtsleute nahmen sich auch gerne Zeit für ein Plauscherl…
Der Abstieg führte uns in knapp 2 Stunden auf gut markiertem, aber auch stellenweise recht ausgewaschenem Weg direkt zu dem im Umbau befindlichen Bahnhof Mürzzuschlag hinunter. Von hier kann man noch einmal die Scheibenhütte sehen. Kaum zu glauben, was die Beine in kurzer Zeit problemlos „wegstecken“ können! Wir werden wohl bei jeder Fahrt durch Mürzzuschlag einen Blick hinaufwerfen und uns des stimmigen Tages in herrlicher Natur erinnern.
Martin Seemann
Tel. 02233/55860seemann.martin@gmx.at
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