Auf den Kalenderberg
Do., 20. Februar 2020: Bhf. Mödling – Hyrtlplatz – LKH – St. Gabriel – Maria Enzersdorf – (VIA SACRA Erweiterung) – Urlaubskreuz – Liechtenstein Amphitheater – Kalenderberg/Pfefferbüchsel – Schwarzer Turm – St. Othmar – Bhf. Mödling (Tageswanderung, 13 km, ca. +200 Hm, Gehzeit 3½ h + 2 h Besichtigungen)
Das Motto der heutigen Wanderung war: vormittags Kultur, nachmittags Natur.
Wir gingen also gleich einmal „von hinten“ zum Hyrtlplatz mit seinem beeindruckenden Gebäudeensemble in Sichtziegelbauweise (Waisenhauskirche, ehem. Waisenhaus und Schulen). Am neuen Krankenhaus vorbei nach St. Gabriel. Der riesige Komplex des Missionshauses, wird heute zwar in einem Bereich noch von 40 Patres bewohnt wird, aber er dient Großteils eingemieteten Firmen. Die Steyler Missionare („SVD“) waren ja schon immer weltoffen und haben einen Bereich der Klosteranlage zum Hotel „Gabrium“ umgebaut. Bei der behutsamen Renovierung und Einrichtung der Räume wurde neben Nachhaltigkeit auch auf die Tätigkeitsbereiche der Missionare Bezug genommen. Nach der interessanten Kurzführung durchs Hotel „übernahm“ uns der Rektor des Missionshauses Pater Helm (ein sehr sympathisches ÖAV-Mitglied) und führte uns durch Krypta und Kirche, wobei auch die heutige Bedeutung des Ordens bzw. von Mission allgemein erklärt wurde. Nach einem Kilometer Fußmarsch erreichten wir die Wallfahrtskirche von Maria Enzersdorf, die von den Franziskanern betreut wird. Eine Mariazeller Madonna am Hochaltar legt sofort die Bedeutung dieser Stätte für die Mariazeller Wallfahrer dar, und so ist es nur logisch, dass die Via Sacra hierher „rückverlängert“ wurde. Das Stück bis zum Urlaubskreuz war für uns also eigentlich ein „Nachholen“ zur vollständigen Begehung der Via Sacra. Und dabei wurden wir unterwegs beim „Schottenheurigen“ sehr gut verköstigt.
Wer mich kennt, weiß, dass auch der Nachmittag nicht ganz ohne Kulturstopps verlaufen kann. Vom Urlaubskreuz wanderten wir zuerst zum Amphitheater, eine der künstlichen Ruinen, die Fürst Johann I. von und zu Liechtenstein zu Beginn des 19.Jahrhunderts zur „Garnierung“ seines romantischen Landschaftsparks errichten ließ. Dann gings hinüber zur Grammel-Toni-Höhle, wo wir uns mit der Entstehung ihres Namens, aber auch mit der Bedeutung des Kalenderberges für die prähistorische Geschichte auseinandersetzten. Über ein „Indianerwegerl“ wanderten wir hinauf zur Kirchbergwiese und weiter zum Pfefferbüchsel (Ursprüngl. als Kapelle von Fürst Liechtenstein erbaut, Name von der eigenwilligen Dachform, 1848 zerstört). In der Sonne ließ es sich angenehm sitzen, ganz atypisch für Februar! Der weitere Weg führte uns zum Schwarzen Turm und schließlich zum Cobenzl und über den bemerkenswerten Kreuzweg hinunter zur großen, gotischen Pfarrkirche St. Othmar. Hier trennten wir uns, um je nach Lust und Laune direkt dem Bahnhof zuzustreben, oder das Ganze noch mit einer Kaffeejause abzurunden. Wie auch immer – es war für alle ein interessanter, vom Wetter wieder einmal großzügig begünstigter Tag!
Martin Seemann
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