Hauptaufgaben bei Wanderführungen
Bericht zum Ablauf des Grundmodules "Ausbildung
zum Wanderführer" (4 Tage)
Vier sehr warme Tage habe ich über Pfingsten in Spital am Pyhrn verbracht, mit dem Grundmodul der Ausbildung zum Wanderführer, veranstaltet vom VAVÖ.
Anreise am
Freitag, weil es am Samstag um 9 Uhr
losgeht. Und zwar mit der Vorstellung des Trainerteams einerseits und der
Teilnehmer andererseits. Danach gibt’s gleich die erste Gruppenarbeit, in vier
Teams. Die Themen: Was macht einen kompetenten Wanderführer aus (da war ich
dabei)?
Was ist vor einer geführten Wanderung zu erledigen bzw. beachten? Was
während und was danach? Jede Gruppe zeichnet ein Plakat, das dann
besprochen und die Inhalte von den Trainern kommentiert bzw. ergänzt werden.
Am Nachmittag geht es ums Kartenlesen in Theorie und Praxis (rund ums Hotel), und um Kommunikation in der Gruppe (mit einem kleinen Spiel). Wir planen in drei Teams die morgige Wanderung, bei der je vier Teilnehmer abwechselnd die Führung übernehmen werden. Abschluß des Tages bildet ein „bunter Abend“, bei dem wir unter der Leitung von Trainer Klaus zwei lustige, aber auch interessante Spiele spielen: „Flughafen“ und „Städte raten“ (Details auf Anfrage).
Am zweiten Tag brechen wir zeitig auf und
fahren mit der Standseilbahn auf die Wurzeralm. Hier steht eine an sich kurze
Runde auf dem Plan, die aber durch die „Rituale“ der Führungs-Simulation
einerseits und viele sehr interessante naturkundliche Unterweisungen unseres
Trainers Klaus dann doch über 5 Stunden dauert.
Der Tag ist aber noch nicht zu
Ende, wir müssen noch einmal in den Vortragssaal, wo es heute um das große
Thema Wetter geht, vorgetragen vom Kursleiter Gerald. Daran anschließend gibt
es noch einen sehr lebendig gestalteten Vortrag von Stefan über Erste Hilfe am
Berg. Der Tag endet wie der vorige um ca. 21 Uhr, ich dusche und falle dann
gleich ins Bett. Aber so arg müde, wie ich befürchtet hatte, bin ich dann zum
Glück doch nicht.
Dritter Tag – wieder eine Wanderung,
diesmal mit Uli als Trainerin. Tourplanung und Gehzeit-Berechnung in der Früh,
dann brechen wir auf nach Vorderstoder. Da es sehr heiß ist, hat Uli für uns
eine Route ausgesucht, die großteils im Schatten liegt. Wir gehen auf den Hutberg,
an dessen Nordhang eine Aussichtsterrasse gebaut ist. Hier gibt es Übungen im
Fernpunkt bestimmen. Fazit für mich: nicht so schnell „schießen“, sondern genauer
Karte und Natur vergleichen.
Wir gehen
weiter zu einer kleinen Alm, Steyrsbergerreith, wo wir einkehren und uns mit
typischen Alm-Schmankerln und –Getränken laben. Auch heute wird die Strecke
zwischen den anderen vier Teilnehmern aufgeteilt, damit jeder einmal zum Führen
drankommt. Außerdem macht jeder einmal den Schlußmann. Daheim angekommen, geht
es gleich weiter mit einem eher trockenen Thema, nämlich Recht! Welche
Pflichten, welche Rechte hat ein Wanderführer, welche Gesetze sind zu beachten,
etc. Robert hat den Vortrag aber so lebendig gestaltet, dass wir bis zum Schluß
„dabei“ sind.
Letzter Tag, der heute nur bis 16 Uhr
geht – wir bleiben wieder im und ums Hotel. In drei Gruppen beschäftigen wir
uns mit der Geländedarstellung auf Wanderkarten, bekommen Arbeitsblätter zum
Üben, müssen auch selbst Höhenlinien zeichnen. Das fällt mir recht leicht, bin
ich doch „karten-affin“ schon seit der Jugend. Ein ganz anderes Thema folgt:
Gruppendynamik, kurzer Vortrag von Uli, dann gehen wir hinaus und spielen
„Tower of Power“. Dabei geht es darum, wer welche Rolle in einer bestimmten
Situation einnimmt und wie sich die Gruppe koordiniert, um ein gemeinsames
Ziel zu erreichen. Zum Abschluß des Vormittags präsentiert uns Klaus viele
Bilder von Pflanzen, Tieren und Pilzen und weiß so viel über jedes Bild zu
erzählen!
Nach dem
Mittagessen gibt es die letzte Gruppenarbeit für diesen Kurs: wieder in vier
Teams, Ausarbeitung folgender Themen: Wandern mit bestimmten Zielgruppen
(Senioren/Kinder, da war ich dabei), Werbung für eine Wanderung (Plakat malen),
Umgang mit bestimmten Situationen (Teilnehmer kann/will nicht mehr) und „der
rote Faden“, d.h. eine Wanderung von der Planung bis zur Nachbearbeitung.
Wiederum kommentiert und ergänzt von den anderen Teilnehmern und den Trainern.
Eine kurze
schriftliche Feedback-Runde, betr. den Kurs, die Trainer und das Hotel, folgt.
Und damit sind wir beim Abschluß des Grundmoduls angekommen: der Überreichung
der Teilnahmebestätigungen. Eine Prüfung gibt es erst nach dem Intensiv-Modul,
das ich voraussichtlich im nächsten Jahr absolvieren werde. Habe einige
Erkundungen betr. die Prüfung eingeholt, und die beruhigen mich ausreichend.
Insgesamt war
der Kurs sehr interessant, vielseitig und abwechslungsreich, hat auch auf
Gebieten, wo ich eh schon recht viel weiß, noch viel Neues für mich gebracht.
Wir waren eine harmonische Gruppe, was die Zusammenarbeit angenehm gemacht hat.
Für mich persönlich war es ziemlich anstrengend, zu einem guten Teil wegen der
Hitze, die ich sehr schlecht vertrage, aber auch, weil es abends recht spät
wurde. Ich bin ja eine Lerche, die abends zeitig liegen geht. Und jetzt bin ich
Wanderführerin und darf unentgeltlich auf mir bekannten Wegen Wandergruppen führen!
Herzlichen Dank an meine AV-Sektion Weitwanderer, die mir die Teilnahme an dem
Kurs ermöglich hat!
Eure
Elisabeth Pichler
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