Bei der Urlaubskreuzkapelle
Tageswanderung
Urlaubskreuz – Hinterbrühl Seegrotte – Versöhnungsbaum - Höldrichsmühle – Stephanieweg – Gaaden – Siegenfeld – Weißes Kreuz - Heiligenkreuz.
(16 km, + 370 Hm, - 360 Hm, reine Gehzeit 4 ¾ h)
Die Via Sacra ist eine Alternative zum Wiener 06er / Wiener Wallfahrerweg. Sie ist zwar länger und anspruchsvoller als der WWW06, hält sich aber näher an die historische Via Sacra, die bereits seit über 800 Jahren von den Mariazell-Wallfahrern begangen wurde, heute aber als B 11, 18 und 20 nur mehr dem Autoverkehr dienen kann.
Zur Markierung ist zu sagen, dass der Weg zwar nicht markiert, aber weitgehend durch gelbe Wegweiser (nur in Richtung Mariazell) gekennzeichnet ist. Eine gute Karte mitzuführen ist für den Wanderer ohnehin obligatorisch. Gut zu wissen ist auch, dass die angegebenen Gehzeiten für den „normalen“ Wanderer zu knapp bemessen sind!
Wir begannen diesen Weg also heute bei der Urlaubskapelle, ganz in der Nähe der Burg Liechtenstein, wo einstmals die Wallfahrer einen letzten Blick auf Wien hatten. Auf einem Waldweg wanderten wir zur Seegrotte, und am Gehsteig weiter zum Bahnplatz, auf dem sich einst der Endbahnhof der ersten elektrischen Bahn Europas für Dauerbetrieb Mödling-Hinterbrühl (1883-1932) befand. Nur über die Stiegen hinauf und wir standen vor dem nächsten bemerkenswerten Punkt: dem Versöhnungsbaum. Das ist Schirmföhre mit Kruzifix, bei dem sich zerstrittene Pilger versöhnen mussten, um lauteren Herzens zur Gnadenmutter weiterzumarschieren. Der Via Sacra-Weg führte uns zwischen Wald und Grundstücken weiter zur Höldrichsmühle, wo Franz Schubert das Lied „Am Brunnen vor dem Tore“ geschrieben haben soll. Hier begann der Stephanieweg, ein Waldsteigerl entlang des steilen Hanges oberhalb der Straße. In den letzten Wochen wurde hier durchforstet und der Weg ist jetzt endlich wieder gut gangbar, aber natürlich verlangen die Wurzeln und Steine immer noch erhöhte Aufmerksamkeit. Es lag hier auch kein Schnee, sodass wir unaufgeregt nach Gaaden kamen. In Gaaden besuchten wir kurz die Pfarrkirche, ehe wir auf schönen Wiesen- und Waldwegen Siegenfeld zustrebten. Im Ghf. Skilitz mundete das Mittagessen vortrefflich.
Der Weiterweg nach Heiligenkreuz ist im Bereich „Weißes Kreuz“ zumeist sehr schmutzig. Wir hatten wieder einmal Glück: es lag dort noch Schnee, sodass wir mit relativ sauberen Schuhen unser Ziel erreichten. Und nachdem die Zeit schon wieder sehr fortgeschritten war, blieb für das Stift nur eine Stippvisite übrig. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung der Via Sacra Richtung Mariazell - bei hoffentlich wieder so guten Verhältnissen wie heute.
Martin Seemann
Tel. 02233/55860
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