Biotop am Tristingauweg
Ober Waltersdorf – Triestingauweg – Tattendorf – Teesdorf – Günselsdorf - Kottingbrunn
(14 km, fast eben, Gehzeit 3 ½ h)
Die Innere Aspangbahn ist eine beinahe „vergessene“ Bahnlinie durch das Wiener Becken. Ihr Bau wurde zwar aus politischen Gründen als „Wien-Saloniki-Bahn“ begonnen (wir sahen auch einen Grenzstein „WSB“), doch kam er nur bis Aspang. Während wir die „Äußere Aspangbahn“ von Wr.Neustadt nach Aspang schon wiederholt benützt hatten, war dies bei der „Inneren Aspangbahn“ nicht so leicht möglich: verkehren auf ihr doch Personenzüge nur an Werktagen außer Samstag und dann –abgesehen von einem Frühzug- nur nachmittags! Heuer ergab sich durch den „Fenstertag“ die seltene Gelegenheit diese kuriose Bahnlinie mit dem „Advent im Wasserschloss“ in Kottingbrunn zu verbinden.
Wir „reisten“ also mit dem Dieseltriebwagen vom Wiener Hauptbhf. direkt nach Ober Waltersdorf. Die Wanderung führte uns bald in den Auwald, durch den uns der „Triestingauweg“ bis Tattendorf führte. Hier besuchten wir (nein - keinen Heurigen!) den Bahnhof der Aspangbahn, der schön renoviert einem Museum gleicht: der Stationsbeamte bedient die Stellhebel in einem am Bahnsteig situierten Häuschen, Wasserturm und Wasserkran erinnern an die Dampflokzeit.
Zurück am Weg entlang der Triesting erwartete uns nach etwa 1 km eine Überraschung: die schöne Holzbrücke, über die der Weg führt, war wegen Bauarbeiten unpassierbar. Also Orientierungsmarsch angesagt! Nach kurzer Audurchquerung kamen wir in die Felder und in weiterer Folge auf Feldwegen nach Teesdorf. Dabei war die Fernsicht zwar sehr gut, aber der starke Wind unangenehm. Außerdem wurde uns so der Kulturstopp bei der ehem. Baumwollspinnerei versagt. Über deren Geschichte lasen wir aber trotzdem – an einem windgeschützten Platz beim Aquädukt des Werkskanals über die Triesting. Von Teesdorf bis Günselsdorf folgten wir einem Naturweg am nördlichen Triestingufer. In Günselsdorf gingen wir hinter den Häusern auf einem „Trampelpfad“, der unsere Schuhsohlen mit „Dreckklatzen“ schwerer machte. Wir versuchten uns davon zu befreien, bevor wir auf den besseren Feldwegen nach Kottingbrunn weitergingen. Noch immer war die Fernsicht großartig, der Wind aber noch kräftiger. Wir waren froh, als wir in Kottingbrunn wieder in den Schutz von Bäumen kamen. Gleich nach dem „Kipferlteich“ querten wir den Wr.Neustädter Kanal, der ja durch den Bau der Aspangbahn seine Bedeutung als Verkehrweg verloren hatte. Durch die Kaiserallee erreichten wir das Wasserschloss, das alljährlich zum Schauplatz eines Adventmarktes wird.
Eine ungewöhnliche, aber doch be-merken-swerte Wanderung im Wiener Becken fand hier ihr gutes Ende.
Martin Seemann
Tel. 02233/55860
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