Alte Steinquetsche
„Wenn Englein reisen, wird sich das Wetter weisen!“ Dieser Spruch wurde wieder einmal bestätigt, denn – für den Tag unserer Gruppenfahrt (26. Oktober 2016) – war denkbar schlechtes Wetter voraus gesagt. Aber – wie ich schon so oft gesagt habe: Der Wettergott hat ein Herz für die Weitwanderer! Bei unterschiedlicher Bewölkung, mit ein wenig Sonnenschein, blieb es den ganzen Tag trocken, und wir konnten unsere Touren wie geplant durchführen.
Aber nun von Anfang an: 30 Personen fanden sich am Treffpunkt in der Erdbergstraße ein, um an dieser Traditions-Busfahrt teilzunehmen, die von unserem Beirat für Wien, Gerhard Hecht, vorbereitet wurde. Nach einer angenehmen Fahrt machte sich eine größere Gruppe in Brauhaus auf den Weg, um entlang der Großen Krems bergauf, bergab zu wandern, und “Am Zwickl“ auf dem „Geologischen Pfad“ – nun entlang der „Kleinen Krems – die Burg Hartenstein und schlussendlich bei der Maigenmühle den Parkplatz zu erreichen (mit Rast- und Wartezeiten waren wir ca. 3 ½ Std. unterwegs).
Die andere Gruppe fuhr mit dem Bus weiter bis nach Purkersdorf, wählte einen kürzeren Weg, der auch in den „Geologischen Pfad“ mündete, und sie zum Parkplatz zurückführte, wo die beiden Gruppen schließlich wieder vereint waren (Gehzeit dieser Gruppe ca. 1 Std).
Zur Wanderung sei gesagt, dass Malermeister Herbst großartige Arbeit geleistet hatte, denn auf unserem Weg konnten wir uns an dem in den Farben grün, gelb, rot und braun gefärbten Wald erfreuen. Wir kamen an der – hoch über uns thronenden – Burg Hartenstein vorbei, deren Gründung urkundlich auf das Jahr 1187 zurück reicht.
Der „Geologische Pfad“ – ca. 2 km lang – ist ein besonders schönes Talstück entlang der Kleinen Krems im Bereich der Burg Hartenstein, wo uns die großartigen Felsformationen einen Einblick in die Gesteinsarten, deren Faltung und Schieferung vermittelten. Unser Weg führte uns an der „Alten Steinquetsche“ und an dem Felsbild „Der Pharao“ vorbei, zwei wirklich imposante Felsformationen. Danach bewunderten wir die seit 1969 unter Schutz stehende, im Burgfelsen von Hartenstein befindliche „Gudenushöhle“, die schon in der Altsteinzeit von Neandertaler besiedelt gewesen sein soll.
Nach dem „Zusammenschluss“ der beiden Wandergruppen fuhren wir wieder per Bus weiter zum Mittagessen nach Lichtenau im Waldviertel, wo wir im Gasthof Zeilinger bestens bedient und verköstigt wurden.
Danach brachte uns der Bus nach Geras und wir nahmen an einer Führung im Prämonstratenser-Chorherrenstift Geras teil, was wirklich sehr interessant war. Der launige Führer erzählte uns über die Geschichte des Stiftsgebäudes, der Stiftskirche und vermittelte Wissenswertes über die Klosterleitung sowie die Bedeutung dieses Chorherren Stiftes.
Nachdem sich sowohl die Wanderung als auch die Führung im Kloster etwas länger gestalteten als vom Organisator angenommen, waren wir bereits so verspätet, dass der vorgesehene Heurige in Maissau bereits unsere Tische vergeben hatte. So blieb uns nichts anderes übrig, als auf direktem Weg nachhause zu fahren.
Gesamt gesehen kann gesagt werden, dass diese wunderbare Wanderung und die interessante Führung uns für den entfallenen Heurigenbesuch entschädigt haben. Unserem lieben Gerhard sei aber empfohlen, künftig ein wenig kürzere Vorhaben zu planen, um allen Teilnehmern eine gemeinsame Wanderung zu ermöglichen und den Programmablauf einhalten zu können, damit dann auch die „Heurigenfreunde“ auf ihre Rechnung kommen.
Jedenfalls danke für den schönen Tag und hoffentlich „Auf Wiedersehen“ bei der nächsten Gruppenfahrt.
Ihre
Erika Käfer
weitwanderer@sektion.alpenverein.at
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