Nibelungengau: Von Pöchlarn nach Krummnußbaum
Am Nibelungengauweg
Pöchlarn – Erlauf – Golling - Krummnußbaum
(16 km, + 90 Hm, - 90 Hm, Gehzeit 4 h)
Do., 11.2.2016
Eine kurze „Rolleretappe“ am Nibelungengauweg haben wir ja schon 2015 vorgezogen, heute folgte ein weiteres Stück, das man selbst im Winter begehen kann. Bei dem heurigen Winter wäre auch ein „steileres“ Stück möglich gewesen – aber das wusste ich bei der Planung natürlich nicht.
Der Startpunkt war wieder der Bahnhof Pöchlarn. Ins Stadtzentrum gingen wir auf einem anderen Weg als voriges Jahr, der uns auch durch den Stadtpark führte. Am Kirchenplatz hatte sich seit vorigem Jahr auch einiges getan: die Kirchenrenovierung ist fertig und gleich vis a vis konnten wir einen neuen Übergang zum Treppelweg benützen. Bevor wir zur Erlaufmündung stromaufwärts gingen, war ein Halt beim Nibelungendenkmal obligatorisch. Weil der Westwind am Treppelweg doch noch sehr unangenehm wehte, benützten wir einen „Schleichweg“ entlang des „Stadtweihers“. Der WW Nibelungengau folgt der Erlauf flussaufwärts auf dem Radweg, wir zogen es aber vor, soweit als möglich einem Fischersteig am Fluss zu folgen – etwa ein Kilometer am asphaltierten Radweg bis zur Wehranlage blieb uns aber nicht erspart. Dann folgte ein schöner Fußweg durch die Au, in der schon die ersten Schneeglöckchen blühten. Damit die Etappe nicht gar zu kurz würde, hatte ich eine „Fleißaufgabe“ eingebaut: den Flusslehrpfad. Er bringt zwar nicht viel Neues, bietet aber die Möglichkeit bis ins Ortszentrum von Erlauf ohne Asphalt zu wandern. Außerdem konnten wir am Mäander „Sittenberger-Reith“ die Erosionstätigkeit der Erlauf sehen: Prallhang-Abtragung und Gleithang-Ablagerung. Richtig: das haben wir doch einmal in der Schule gelernt! Die Gemeinde Erlauf nennt sich „Friedensgemeinde“, weil hier um 00:00 Uhr des 9.5.1945 der amerikanische und der russische General zusammentrafen, um gemeinsam den ersten Friedens-Tag nach dem Krieg zu begehen. In Erlauf wurde ein Friedensmuseum eingerichtet und am Hauptplatz ein eindrucksvolles Friedensdenkmal errichtet. Die Figurengruppe von Oleg Komov wurde der Gemeinde Erlauf von der Sowjetunion geschenkt.
Nach Besichtigung des Denkmals kehrten wir zum wohlverdienten Mittagessen ein.
Im weiteren Wegverlauf überquerten wir auf der Straßenbrücke die Erlauf, um dann wieder flussabwärts zu wandern. Das Wegstück durch die Gollinger Au ist dabei wohl der schönste Teil der Nachmittagswanderung. Nach Durchschreiten des Gollinger Ortsteiles Hinterleiten stieg der Nibelungengauweg auf die Flur Silberberg an – von hier hatten wir einen schönen Rückblick zum (ganz nahen) Pöchlarn und Melk in der Ferne. Jauerling und Ostrong verbargen ihre Höhen im Nebel, aber dass es da oben im Waldviertel den ganzen Tag weiß war, blieb uns nicht verborgen. Maria Taferl lag uns jetzt schon ganz nahe gegenüber. Dann gings wieder hinunter nach Krummnußbaum, wo wir bei einer Kaffeejause den passenden Abschluss einer Winterwanderung, die eigentlich schon eine Vorfrühlingswanderung war, fanden. Als wir bei der Haltestelle auf den schnellen und bequemen REX warteten, sahen wir noch einmal hinüber nach Maria Taferl, das schon beleuchtet war, -so als wollte es uns locken. Aber ich glaube, wir haben den Nibelungengau ohnehin schon schätzen gelernt und warten schon sehnsüchtig auf die weiteren Etappen am WW Nibelungengau!
Martin Seemann
Tel. 02233/55860
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