Wanderungen an der Kaiserin-Elisabeth-Bahn V
Böheimkirchen - In der Konditorei
Neulengbach – Totzenbach – Haspelwald Maria im Walde – Kronberg – Böheimkirchen
(ca. 18 km, + 250 Hm, -250 Hm, reine Gehzeit ca. 4 ¾ h)
Von der Haltestelle Neulengbach Stadt gingen wir durch den Stadtteil „Alter Markt“ (hier hatte sich ursprünglich die Siedlung befunden, bevor sie im 12. Jh. beim Bau der Burg zum heutigen Standort auf die Flanke des Schlossberges verlegt wurde), vorbei am neuen BORG zum bekannten Viadukt der Westbahn über den Laabenbach / Große Tulln. Hier lasen wir auf einer Info-Tafel über die Geschichte der Kaiserin-Elisabeth-Bahn. Es gab darauf auch historische Fotos zu sehen. Ein Fußweg am Bahndamm führte uns in den Bahnhof Neulengbach. Entlang der Bahntrasse auf einem Fußweg, später auf einer Zufahrtsstraße, kamen wir bald zum Dorf Umsee. Dann folgte ein Güterweg durch die Felder entlang des schmalen Seebaches, der nach den letzten beiden Regentagen ordentlich Wasser führte. Bei der Haltestelle Ollersbach stießen noch 3 Wanderer zu uns, die bis hierher den Regionalzug benützt hatten. Feldwege führten uns – zum Teil mit (triefend nassem) Gras bewachsen – nach Paltram. Kurz auf der Nebenstraße, dann hinauf zu „Panoramaweg“, der seinem Namen alle Ehre machte. Über eine Stiege trafen wir mittags in Totzenbach ein, wo uns der Gasthof Gnasmüller sehr gut und rasch verköstigte.
Schon beim Essen sahen wir, dass sich die Sonne durch die Wolken durchgekämpft hatte. Das bescherte uns für den Nachmittag angenehmes und sogar warmes Wetter. Zuerst gabs noch einen Kulturstopp beim Wasserschloss Totzenbach, das schon Ruine und zum Teil abgetragen war, aber in den letzten 40 Jahren sukzessive wieder zu neuem, altem Glanz erstanden ist. Ein sehr schöner, ruhiger Ort, dieses unbekannte Totzenbach, nur wenig abseits der großen Verkehrsströme. Vorbei an der gotischen Kirche wanderten wir wieder auf einem Feldweg – der sogar gemäht war! Bald erreichten wir den Rand des Haspelwaldes, der noch zum westlichen Wienerwald gehört. Dem entsprechend auch sein Aussehen, das von Buchen dominiert wird. Maria im Walde ist eine kleine, lokale Andachtsstätte, die eine Besonderheit im Vogelhäuschen aufweist – aber alle Wanderer verweigerten die Verkostung! Ein Forstweg – mit einer nur für Insider erkenntlichen Markierung – führte uns auf den Kronberg. Das ist ein Rücken, der am Südhang Felder aufweist – und damit weite Sicht ermöglicht, während am Nordhang Wald Schutz zu bieten scheint. Ein schöner Fahrweg führte uns auf das schon sichtbare Böheimkirchen zu. Nach Abstieg über einen asphaltierten Güterweg erreichten wir den Talboden des Michelbaches. Vorbei an der ehem. Kronbergmühle wanderten wir schließlich auf einem Wiesenwegerl nach Böheimkirchen hinein. Die meisten Wanderer konnten der Konditorei Bachinger nicht widerstehen und rundeten auf die süße Art einen weiteren interessanten Tag an der KEB ab.
Martin Seemann
Tel. 02233/55860
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