Wanderungen an der Kaiserin-Elisabeth-Bahn IV
Tullnerbach Lawies-Sacre Coeur-Pressbaum-Haitzawinkel-Hagen-Rekawinkel
(ca. 11 km, + 300 Hm, -250 Hm, reine Gehzeit ca. 3 ¼ h)
Do., 08.01.2015
Diesmal hatten wir Pressbaumer ein „Heimspiel“ – aber davon profitierten wohl alle!
Am Bhf. Tullnerbach-Pressbaum setzten wir unsere Serie der KEB-Wanderungen fort.
Am Vormittag wars aber weit mehr Kultur als Wanderung: zuerst über die Bahnhofstiege hinauf zur Franz Schubert-Straße auf der Lawies. Entlang wunderschöner Villen aus der Zeit, als sich nach der Eröffnung der KEB finanzkräftige Wiener ansiedelten. Auch Künstler wohnten hier, wie Richard Genee, der für die musikalischen Größen seiner Zeit Textbücher schrieb oder Prof. Rudolf Pleban, Maler, Grafiker und Bildhauer, dessen Fassadendekorationen in unserer Gegend noch relativ häufig zu finden sind.
Am Bahnweg wanderten wir dann zum Sacre Coeur Pressbaum. Fr. HR Dr. Dirnbacher führte uns in die Geschichte des Hauses ein und erklärte uns die kunstvolle, neugotische Kirche. Mit Mag. Aumann sangen wir noch zwei passende, geistliche Lieder, ehe wir ins Zentrum von Pressbaum hinuntergingen.
Der nächste Kulturstopp war die Pfarrkirche. Der heutige Bau aus dem Jahr 1908 wurde von Max Hegele im modernen Jugendstil geplant. Der damalige Pfarrer setzte aber – unter Einsatz seiner persönlichen Finanzen - durch, sodass der Altaraufbau in herkömmlicher Neugotik errichtet wurde. Dadurch ergab sich eine unikate Mischform von Jugendstil und Neugotik. Fr. Krisa führte uns durch die Kirche, einige stiegen mit mir noch auf den Dachboden, dann gabs eine Aufwärmpause bei Tee und Kaffee im Pfarrhaus.
Der Nachmittag war dann aber wirklich dem Wandern gewidmet. Zuerst marschierten wir noch einen Kilometer am Bahnweg. Kurz vor der Hst. Dürrwien schwenkten wir in den Haitzawinkler Kirchenweg ab. Dieser führte uns durch herrlich verschneiten Wald in den Ortsteil Haitzawinkel. Dann folgte noch eine Steigerung der Winterromantik: der sogenannte „Mariazellerweg“ verläuft landschaftlich sehr attraktiv oberhalb des Pelzergrabens. Er mündet in eine Forststraße. Diese war sogar geräumt, sodass wir bequem auf den „Hagen“ gelangten. Ab hier kannten schon einige der zahlreichen Wanderer den weiteren Wegverlauf. Auf der gelben Markierung und dem WWW 04 gelangten wir nach Rekawinkel, direkt zur Schlusseinkehr beim Ghf. Mayer „Zu den 5 Starken“ (- der Name erinnert an die Überlieferung, dass hier 5 starke Männer den Fuhrwerken auf den Rekawinkler Berg Nachschiebedienste anboten). Zum Bhf. wars nicht mehr weit – ein vom Wetter sehr begünstigter Wintertag wurde durch eine fröhliche, gemeinsame Heimfahrt mit der (Kaiserin Elisabeth-) Westbahn beendet.
Martin Seemann
Tel. 02233/55860
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