Hüttentour in den Ötztaler Alpen
Bericht der Alpin/ Wandergruppe Oberlausitz, AV-Sektion Warnsdorf/Krimml
Vom 10. bis 16. Juli verbrachten wir mit 11 Bergfreunden unserer Gruppe eine Tourenwoche in den Ötztaler Alpen. Unsere Tour begann am Montag mit einer belasteten elfstündigen Fahrt zwischen Stau und Baustellen bis Sölden/Vent. Zum Glück fuhr noch der Sessellift- „Wildspitze“ und brachte uns zur Bergstation „Stablein“ auf 2356m. Jetzt hatten wir noch einen Anstieg von 2 Std. und 490 Hm. bis zur „ Bresslauer Hütte“ auf 2844m gelegen, Tagesziel. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück begaben wir uns mit kleinem Gepäck erst absteigend, dann über einen Moränenrücken, weiter über einen Steig im Felsgelände auf den Gipfel des „Wilden Mannle“ 3023m. Mittags waren wir zurück auf der Bresslauer Hütte und traten nach einer ausgiebigen Pause mit vollem Gepäck unsere Tour über den Seufertweg zur „Vernagthütte“ auch (Würzburger Haus) 2755m. an, wo wir gegen 17 Uhr eintrafen, Tagesziel. Am nächsten Morgen bei bestem Wetter ging es 435 Hm. steil aufwärts in Serpentinen über einen Schutthang auf den Sattel der Guslarspitzen. Die Rucksäcke wurden abgelegt und die „Hintere Guslarspitze“ mit 3147m. war unser erstes Ziel. Zurück zum Sattel, ging es weiter bis zum Gipfelkreuz der „Mittleren Guslarspitze“ 3128m. Da wir sehr gut in der Zeit lagen und das Wetter auch mitspielte, bestieg ein Teil unserer Gruppe noch die klettertechnisch schwierigere „Vordere Guslarspitze“ 3118m. Zurück auf der Mittleren Guslarspitze, genossen wir noch eine gewisse Zeit die wunderbare Rundumsicht auf die umliegende Bergwelt und Gletscher. Jetzt stand uns noch ein steiler Abstieg von 715Hm. bis zum „Hochjoch- Hospitz“an, wo wir unser nächstes Lager bezogen. Bis auf ein Paar kleine Blasen an den Füßen und leichten Abschürfungen waren wir noch Alle gut dabei, so konnte am nächsten Morgen die Tour weiter über einen schönen Panoramaweg bis zum Schutzhaus „Schöne Aussicht“ auf 2842m, oberhalb des „Schnalstal“ in Südtirol gehen, Tagesziel. Gegen Mittag trafen wir ein, stärkten uns und belegten unsere Lager. Nach Mittag ging es wieder mit kleinem Gepäck 460Hm ansteigend auf den Gipfel des “Hintere Eis“ 3270m. Nach schweißtreibendem Aufstieg erwartete uns ein traumhafter Ausblick auf die darunterliegende Gletscherwelt und die umgrenzenden Gipfel wie z.B. des „Wießkugel“ mit 3739m. Mit diesem bleibenden Eindrücken ließen wir uns am Abend im Schutzhaus auf Süd- Tirol,isch verwöhnen, bevor wir uns in die rot/weis- kariert bezogenen Lagerbetten begaben. Nächster Morgen war sehr kühl und bewölkt, wir beschlossen gleich den Rückmarsch zum Hochjoch-Hospitz anzutreten, wo uns kurz vor dem Ziel noch ein Regenschauer überraschte. Nach dem Mittag im Hochjoch gingen wir noch zu der 2 Std. entfernten Gletscherzunge des Hintereisferners. An den Jahresschildern konnte man sehen wie beängstigend der Gletscher- Schwund voran geht. Unseren Abschluss der Tourenwoche begingen wir abends im „Hochjoch- Hospitz“. Früh am nächsten Tag stiegen wir 595m, durch die wunderschöne „Rofenschlucht“ ab bis nach Vent, wo wir die Heimreise antraten. Es war eine Woche in einer beeindruckenden Bergkulisse, 3215Hm. und 5 Dreitausender bestiegen, gemeinsam mit gleichgesinnten Menschen, in aller „Bergfreundschaft“.
Nur wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen. (J. W. von Goethe)
Johannes Herzog/ Wanderführer OeAV