Unverspurter Pulverschnee, zumindest vor uns, prachtvolles Wetter und eine günstige Lawinensituation waren Bedingungen, wie sie nicht besser sein könnten. Dabei hat es vorher gar nicht so rosig ausgeschaut. Die Hauptschneemenge in unserem Tourengebiet fiel erst wenige Tage vor unserer Ankunft, das Wetter klarte erst knapp vorher auf und die Lawinensituation verbesserte sich rasch.
Somit war es nicht verwunderlich, dass alle 23 Teilnehmer unserer Schitourentage bei bester Laune waren.
Um 6.Jänner um 10 Uhr waren wir am Ausgangspunkt bei Innerberg. Wir deponierten unser Hauptgebäck zum Hüttentransport und stiegen zunächst Richtung Weidener Hütte, dann abzweigend zum Hohen Kopf (2373m) an. Als Eingehtour mit fast vier Stunden (auf Grund der besseren Parkmöglichkeit waren wir nicht von Innerst gestartet) zwar etwas weit, wurden die 1200 Hm von den meisten doch sehr gut bewältigt. Der herrliche Ausblick auf die umliegenden Gipfel steigerte die Vorfreude auf die kommenden Tage. Durch tiefen, daunenleichten Pulverschnee rauschten wir nach unten zur Hütte. Die Weidener Hütte liegt auf 1800 m und ist ein idealer Ausgangpunkt für Schitouren in den Tuxer Alpen. Der Ansturm war wegen der idealen Bedingungen groß und die Wirtsleute schienen, wenngleich sehr nett, doch etwas überfordert. Vielleicht war es auch unser Durst, der ungeduldig nach Bier oder sonstigem Löschmaterial verlangte. Das Abendessen war gut und die Stimmung ausgelassen. Das Angebot Paulis, gemischte Fußreflexzonenmassage mit Wundercreme, wurde reichlich angenommen. Das große Lager teilten wir mit 30 Gleichgesinnten, nur Toni, gestört von den Eigengeräuschen, zog es vor, die Nacht in der Gaststube zu verbringen. So kamen auch jene mit leichtem Schlaf noch zu einigen Stunden Ruhe.
Am Samstag starteten wir um 9 Uhr. Unser Ziel war die Halslspitze (2574m). Eine lange Kolonne bewegte sich über die Nafingalm taleinwärts. Die Sicherheitsabstände im steileren Gelände ließen die Schlange auf über 200 m anwachsen. Das Wetter war wieder traumhaft und vom Gipfel hatten wir eine Rundsicht mit den Zillertaler Alpen im Süden, der Nordkette und dem Karwendel im Norden sowie den Tuxer Gipfeln im Osten. Die Abfahrt war ein unbeschreiblicher Genuss. Kein Wunder, dass wir uns alle entschlossen, auf der anderen Talseite zum Hobarjoch anzusteigen. Am Vorgipfel machten wir Halt, genossen nochmals die Aussicht, wurden von mitgebrachten Köstlichkeiten verwöhnt und zogen durch die Nordwestmulde wieder die ersten Spuren im Pulverschnee. Ein Hochgenuss, der so manchen Juchezer verlangte. Am Abend brachte ein Geschicklichkeitsspiel mit einem Haselnussstäbchen so manchen ins Grübeln. Die dümmsten Lösungen sind halt doch oft die schwierigsten, was den Blitzgneißern so manchen Liter Rotwein von den komplizierten Denkern einbrachte.
Am Sonntag stiegen wir auf das Nafing Köpfl, den Hausberg der Hütte. Bei einer guten AV-Tour sollte man auch etwas lernen, also gab es von Andrea auf einem sonnigen Plätzchen einen Vortrag über Lawinenkunde und Kenntnisse aus dem Schneeprofil. Die Abfahrt, wie schon gewohnt, super Pulver.
Herzlichen Dank an Andrea Brugger, deine fröhliche und umsichtige Führung hat alle begeistert und an alle die dabei waren: Brigitte, Charlotte, Gisela, Helene, Karin, Maria, Margit, Susi, Verena, Andreas, Georg, Gerhard, Heinz, Hans (2x), Harald, Jakob, Karl, Pauli, Sepp und Toni ich freue mich schon auf das nächste Mal. Ein Tipp es liegen schon Anmeldungen vor also diesmal rasch handeln.