Am Vorabend rief ich noch Gerhard an, ob wir auch wirklich gehen. Er sagte, wir gehen auf alle Fälle, das Wetter wird gut und - es war gut: Sonne, sommerliche Kumuluswolken und kein Wind. Treffpunkt war schon um 5:30 Uhr in Salzburg. Trotz der frühen Morgenstunde kamen 26 Tourengeher, teils routinierte aber auch einer, der das erste Mal mit Fellen ging.
Mit Privatautos nach Taxenbach und weiter mit dem Bus zum Hochtor auf der Glocknerstraße. Während der Fahrt hielt uns Verena einen sachkundigen Vortrag über die Geschichte dieser imposanten Transitroute. Vor dem Hochtor spielten - wie bestellt - Murmeltiere im Schnee, denn auch sie sind sonnenhungrig.
2-stündiger Aufstieg mit Harscheisen auf dem sehr harten Schnee; auf der Sonnseiten war natürlich der Schnee schon ein wenig aufgefirnt. Unter dem Gipfel rasteten wir und wer wollte ging noch einige etwas schwierige Schritte auf den Gipfel.
Und dann die herrliche Abfahrt ins Seidlwinkltal: eine weite baumlose Mulde nach der anderen. Oben war es noch ganz hart. Aber je weiter hinunter, umso weicher, aber immer noch so, dass man schöne Schwünge ziehen konnte. Kurz vor der Rauriser Tauernalm (seit 1491), eine bewirtschaftete Alm, die früher den Säumern ein Stützpunkt war, mussten wir abschnallen und die Schi auf den Rucksack packen.
Da die Handy-Verbindung zum Bus, der uns abholen sollte, nicht zustande kam, mussten wir noch den Talweg bis zum Parkplatz mit den Schiern am Rucksack (ca. 1 ½ Stunde) gehen. Aber in der Gruppe ist das bei Gesprächen und schöner Umgebung leicht zu schaffen.
Die Wiesen waren voll mit dunkelblauen Schusternagel und rosa Mehlprimel und von beiden Seiten rauschten die Wasserfälle ins Tal. Der Bus holte uns pünktlich ab, und nach dem sehr netten Einkehrschwung in Lend fuhren wir nach Hause.