In der Zeit vom 28.02. - 01.03.2020 waren Schitouren vom
Stützpunkt „Ascherhütte“ geplant.
Diese alpine Unterkunft, im Besitz der DAV Sektion Pfaffenhofen, liegt im Schigebiet der „Medrigalm“ im Gemeindegebiet von See im vorderen Paznauntal. Auf Grund der schon im Vorfeld bekannten sehr unsicheren Wetter und Schneesituation mußte diese Unternehmung jedoch abgesagt werden.
Stattdessen wurde jedoch vom Organisator dieser Aktivität, Dieter Kerbl, Tourenführer beim AV Montafon u. AV Bludenz, alternative Tagestouren angeboten. Von den insgesamt 7 angemeldeten Personen nahmen Lukas, Marko und Lars dieses Angebot dankend an.
1. Schitour am Samstag
Bei besten äußeren Bedingungen, stahlblauer Himmel, leichte
Minusgrade und genug frischen Pulverschnee startete das Quartett zur ersten
Schitour ins Brandnertal. Von Brand - Innertal erfölgte der Aufstieg über die
alte Lift und Schitrasse hinauf zur Bergstation am Melkboden. Zwei ambitionierte
junge Damen legten kurz vorher eine rassige Aufstiegsspur in die Natur, welcher
wir nun nur noch folgen durften. Hie und da wurde die Aufstiegslinie jedoch von
Dieter mit einer etwas weiteren Schleife etwas entschärft. Problemlos erreichte
unsere Gruppe dann das Bergrestaurant Melkboden.
Nach kurzer Rast verschwanden wir gleich hinter der Bergwirtschaft im gut verschneiten Bergwald. Durch diese Variante wurde ein Pistenaufstieg vermieden, um nicht eine Konfliktsituation mit dem laufenden Pistenbetrieb herauf zu beschwören. In weiterer Folge war dann die Alpe Palüd nächster Anlaufpunkt. In leicht ansteigender Spur wurde dann das Tagesziel, das Amatschonjoch, angepeilt und schlussendlich problemlos erreicht.
Traumhafte Abfahrt
Wir waren an diesem Tag die ersten Personen an diesem
Übergang in den Nenzinger Himmel auf 2028 m. Somit durften wir uns über die ersten
1.000 HM Aufstieg freuen. Nach kurzer Rast mahnte Dieter zum Aufbruch. Grund
waren zwei weitere Schitourengeher die unsere Aufstiegsspur für einen schnellen
Anstieg ins Joch nutzten. Den jungfräulichen Gipfelhang wollten wir ihnen
jedoch nicht kampflos überlassen. Die Abfahrt war dann ein Traum für sich. Bei
jedem Schwung wirbelte uns der frische Schnee um die Ohren; Herz was willst du
mehr. Logische Schlussfolgerung. Das geht noch einmal! Also nochmals die Felle
aufziehen um nochmals zurück ins Amatschonjoch zu gelangen.
Die beiden Personen waren inzwischen zu ihrer Abfahrt gestartet, sodass wir wieder allein in der herrlichen Bergwelt verweilen durften. Nochmals zogen wir vier unsere Spuren in den frischen Schnee ehe sich noch ein kurzer Stopp im Bergrestaurant ausging.
2. Schitour am Sonntag
Am nächsten Morgen trafen wir uns im Railjet nach Innsbruck.
Unser heutiges Tourengebiet war die Umgebung der Kaltenberghütte oberhalb von
Langen/Arlberg.
Direkt beim Westportal des Bahntunnel startet diese Schitour. Bis zur unteren Bludenzeralpe folgt man einfach dem Fahrweg. Ab der Alpe ist man dann im freien Schigelände. Hier ist besondere Vorsicht von Nöten. Die steilen nordseitigen Flanken mit ihren teils stark überwächteten Graten verlangen äußerste Vorsicht. Erst ganz hinten im Talgrund entspannt sich die Situation, wenn man sich über südseitige Bergwiesen hinauf zur oberen Bludenzeralpe abmüht. Kurze Rast beim Alpstall, weiter zieht es uns hinauf zur Kaltenberghütte des DAV Reutlingen. War der Schnee ab Bahnhof Langen feucht und kompakt auf Grund des nächtlichen Föhneinbruches, war er ab hier doch etwas trockener und pulvriger. Nochmals standen einige Meter Aufstieg zur Auswahl ehe Dieter nach erwa 1300 HM der Meinung war; Jetzt langts aber“.
White Out
Die Abfahrt erwies sich dann doch etwas schwieriger wie
angenommen. Grund waren die schlechte Sicht „White Out“ und der immer schwerer
werdende Schnee durch die mitnütlich steigende Erwärmung. Trotzdem durften wir
uns über eine schöne Schiabfahrt nicht groß beschweren. Unfallfrei und
sichtlich etwas müde beendeten wir diesen Tag mit einer Landbusfahrt zurück
nach Bludenz. Ach ja, noch ein kleines Detail am Rande. Heute waren wir nur zu
dritt unterwegs. Marco, seines Zeichens „Daddy“ von zwei kleinen Nachkommen,
durfte „Kinderbube“ spielen.
Den 3. Tourentag haben wir dann einstimmig gestrichen. Die warme Wetterlage ließ den Schnee immer weicher werden, etwas haben unsere Kräfte nachgelassen und letztlich war ja noch Funkensonntag. Da sollten Familienväter mit ihren Sprösslingen ja Fackeln bauen und den Abend mit seinem Schatz als kleines Dankeschön für die schönen Stunden bei „Funkaküachli, Wurst und Brot und Glühamost“ genießen.
„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“. Dies soll auch für die Ascherhütte gelten. Nächstes Jahr gibt es einen neuen Anlauf.
Dieter Kerbl - Tourenführer