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27. Juli - 1. Aug. 2018 Großglockner (27. Juli - 1. Aug. 2018 Großglockner)

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27. Juli - 1. Aug. 2018 Großglockner

Die ursprünglich ausgeschriebene Durchquerung der Hohen Tauern muße wegen einer kurzfristig angesetzten Hochzeit, bei welcher fast alle Teilnehmer eingeladen waren, verkürzt und umgeplant werden.

Somit trafen wir uns am 27. Juli zur Mittagszeit in Dornbirn, um uns mit 2 Autos auf den Weg nach Kals am Großglockner zu machen. In der Bäckerei Ruetz in Schnann gab’s noch einen kurzen Zwischenstopp. Zudem musste sich Michael während der Fahrt in Mathias Auto noch eine musikalisch/kulturelle Lehrstunde über sich ergehen lassen, bevor wir um 18 Uhr „fertig angeschnallt“ in Kals loslegten. Über den Panoramaweg ging’s dann Richtung Kalser Tauernhaus, das wir etwas verspätet um 20:15 erreichten. Wir staunten nicht schlecht, als wir dort von einer zünftigen Bauernkapelle empfangen wurden. Aufgrund des Glockner Ultra-Trails (110km und 6500Hm) war hier eine Versorgungsstation errichtet worden und die Musiker „übten“ schon bei unserem Eintreffen für die Läufer am nächsten Tag. Wir bekamen unser Abendessen trotz Verspätung und stießen auf unseren Tourstart an.

Am nächsten Tag starteten wir Richtung Sudetendeutsche Hütte auf. Am Spinewitrol (2483m) vorbei Richtung Schwarzsee erwartete uns eine Wiese voller seltener Schönheiten: Edelweiß! Am Schwarzsee starteten wir noch eine kleine Fotosession -  Selfiestick war gestern, heute hat man seinen privaten Fotografen dabei. Über die Adlerscharte (2828m) wollten wir anschließend dem Grat entlang bis zur Sudetendeutschen Hütte folgen, auf welchem wir dann aber knapp unter den Knappenköpfen umkehren mussten, da das Gelände zu „rollig“ wurde. Kurz entschlossen gingen wir zu einem Zwischenjoch zurück und stiegen die Flanke bis zum Normalweg ab. Ab hier verlief unser Weg über die Muntanitzschneid und die Gradötzscharte (2826m) zur Sudetendeutschen Hütte (2656m). Um ca 14:30 Uhr erreichten wir die Hütte, die von einem Nepalesischen Sherpa und seiner Frau geführt wird.

Für den nächsten Tag machten wir aus, dass wir um 3:45 Uhr aufstehen wollten, um den Sonnenaufgang auf dem Muntanitz (3232m) anzuschauen. Wie es der Zufall will schnarchten alle tief und fest, bis um ca. 4:15 Uhr per Zufall einer auf die Uhr schaute und einen grellen Schrei durch das Matratzenlager hallen ließ "Scheiße verschlafen" - Handy-Wecker sind eben nur von Mo-Fr scharf gestellt!! Hastig packten alle das nötigste ein und stürmten aus der Hütte. Mit einem ordentlichen Schritt stiegen wir über die Wellachköpfe (3037m) zum kleinen und großen Muntanitz auf, den wir nach 1,5 h Erreichten.

Wir hätten uns allerdings nicht so stressen müssen da sich dichtester Nebel überall breit machte. Die Sonne wollte sich nicht mal annähernd blicken lassen. Also stiegen wir für das Frühstück wieder zur Hütte ab. Nachdem wir uns gestärkt und unsere restlichen Sachen gepackt hatten, ging es Richtung Durrenfeld zur Kendlspitze (3085m). Auch dort wollten die Wolken uns keine Aussicht zeigen, also stiegen wir auch dort wieder ab. Über einen Höhenweg ging es dann zum Hohen Tor (2477m) und damit wir noch den dritten Gipfel vor dem Mittag hatten, nahmen wir grad noch die Blauspitze (2575m) mit. Da aller guten Dinge drei sind, zeigte sich jetzt endlich eine schöne Aussicht in die umliegende Berglandschaft. Nun lag der Abstieg nach Kals (Großdorf) bevor, der uns einige Höhenmeter kosten würde. Zur Stärkung machten wir noch im Glocknerblick halt. Beim Auto angekommen, packten wir nun unsere Rucksäcke um und „rüsteten“ auf, denn die Hauptattraktion lag kurz bevor.

Wir fuhren dann mit den Autos bis zum Luckner Haus – diese 700 Höhenmeter wollten wir unseren Beinen ersparen - und starteten von dort um 15:15 Uhr über die Glorer Hütte Richtung Salmhütte. Die Sonne brannte erbarmungslos am Nachmittag vom Himmel, mit dem schweren Rucksack auf dem Buckel und ohne Wind wurde es unerträglich heiß - der Schweiß tropfte in Kübeln. Vorbei an der Glorer Hütte, staunten wir nicht schlecht, als die Salmhütte mit 1,5h angeschrieben stand - dachten uns aber nicht viel dabei. Günter meinte bei der Weggabelung dann, wir sollten den leichten Weg und nicht den versicherten Steig nehmen, was sich als taktisch unklug heraus stellte... Die Begeisterung hielt sich in Grenzen als wir sahen, dass wir wieder 150hm absteigen sollten UND das gleiche auf der anderen Seite wieder hoch laufen mussten. Völlig verschwitzt kamen wir dann auf der Salmhütte um ca. 17:30 Uhr an. Die Dusche und das Abendessen freuten uns ungemein. Wir tauschten uns dann noch mit der Hüttenwirtin über die bestehenden Bedingungen und Aufstiegsmöglich-keiten auf den Glockner aus und sie empfahl uns, mit den morgen absteigenden Bergführern zu sprechen. Im längeren Gespräch ergab sich auch, dass die Hütte per Kraxe von der Glorer Hütte (die hatte eine Materialseilbahn hat) beliefert wurde und wir versprachen, eine Lieferung mitzubringen, wenn wir am nächsten Tag dort vorbei liefen.

Am Morgen des nächsten Tages schien die Sonne wieder strahlend vom Himmel und wir wollten es eigentlich etwas gemütlicher angehen lassen. Gegen 8:30 Uhr starteten wir über die Pfortscharte, den Weißen Knoten und das Berger Törl wieder vorbei an der Glorer Hütte unsere Tour. Über den Eselssteig und die Peischlachalm führte uns der Weg zum Peischlachtörl. Über den Kärntner Grenzweg bestiegen wir dann das Böse Weibelein (3119m). Auf der anderen Seite stiegen wir dann wieder zum Peischlachtörl ab und nahmen dann, um eine schöne Runde zu haben, den Wiener Höhenweg wieder zur Glorer Hütte. Der Höhenweg war doch noch etwas länger als gedacht, deshalb genossen wir dann auf der Glorer Hütte noch eine Erfrischung, um auf dem Weg retour zur Salmhütte wieder etwas gestärkt zu sein. Wir packten den versprochenen Proviant ein und nahmen dieses Mal den versicherten Steig, um nicht wieder so viele Höhenmeter zu verlieren. Wir staunten aber trotzdem nicht schlecht, dass die Frauen auf der Hütte diesen Weg mit tlw. mehr als 20kg in der Kraxe bestreiten. Als Dank für die Sherpa-Dienste bekamen wir dann noch den versprochenen Schnaps.

Eigentlich wollten wir am nächsten Tag über den Meletzkigrat auf den Großglockner aufsteigen. Da der Gletscher laut Auskunft der Bergführer beim Zustieg zum Meletzkigrat blank sei und mit über 30 Grad Neigung nicht zu empfehlen ist und der Zustieg über den Hofmannsweg wegen fehlender Leitern nicht möglich sei, entschieden wir uns für den Normalweg.

Von der Salmhütte aus starteten wir um 5:30 Uhr über den Hohenwartkees zur Erzherzog-Johann-Hütte (Adlersruh) 3454m, die wir 2h später erreichten. Nach einer kurzen Pause brachen wir über das Glocknerleitl zum Gipfel auf, von dem uns nur noch knapp 350 hm trennen sollten. Nun tat sich für uns eine kaum vorstellbare Welt auf: Die Menschenmassen, die dort auf dem gleichen Weg auf und ab gingen, mussten aneinander vorbei und so entstanden immense Wartezeiten. Manch ein ungeduldiger Bergführer meinte, es wäre eh nichts los, aber für uns war klar: Einmal und nie wieder. Der Berg an sich ist schön, aber diese Massen und dieser Stau hatte für uns nichts mit dem sonst üblichen Bergerlebnis zu tun. Entschädigt wurden wir jedoch mit einem wunderschönen Panorama und Kaiserwetter, das uns erlaubte, fast im T-Shirt am Gipfel zu sitzen. Der Abstieg war gleich langatmig wie der Aufstieg, da immer noch viele auf den Gipfel wollten. Während den Wartezeiten ergab sich jedoch auch das ein oder andere lustige Gespräch mit anderen Seilschaften. Um 16:00 Uhr kamen wir dann wieder auf der Adlersruh an und ließen uns ein Bierchen schmecken. Den Abend mit dem herrlichen Sonnenuntergang genossen alle und es wurde ein gemütlicher Ausklang, bevor wir am nächsten Tag über den alten Kaiserweg (Ködnitzkees) wieder zum Lucknerhaus abstiegen und nach Hause fuhren.

Gruß Isabella

=> Fotos (Günter Schelling, Isabella Steiner, Mathias Fink und Michael Egender)

 
 
 

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