Zum ersten Eiskurs des AV-Vorderwald starteten wir am Samstag früh um 6 Uhr mit 10 Teilnehmern sowie unseren beiden Hochtouren-Instruktoren Willi Metzler und Franz Steinauer von Schwarzach in Richtung Vermunt-Stausee in der Silvretta.
Da Willi unsere Rucksäcke mit dem Jeep zur Saarbrückner Hütte transportierte, entwickelte sich aus dem angekündigten "schönen Spaziergang zur Hütte" schnell ein Berglauf.
Nach ca. 1 1/2 Stunden erreichten wir die 2.508m hoch gelegene Saarbrückner Hütte, wo wir von Hüttenwirt Bruno mit einem Frühstücks-Schnäpsle empfangen wurden.
Nach einer kurzen Einführung durch Willi und dem Bezug der Lager ging es los in Richtung Seegletscher.
In zwei Gruppen wurde fleißig gearbeitet. Wir lernten unter anderem, wie man Seilschaften bildet, übten uns in Knotenkunde, Standbau, Steig-, Sturz- und Bremstechnik, stapften unermüdlich mit Eckstein- oder Stitzpickeltechnik über den tief verschneiten Seegletscher rauf und runter.
Hätte uns Willi nicht per Funk (Adler an Schneeziege - bitte kommen...) daran erinnert, dass es schon bald Abendessen gibt, wer weiß, was aus uns geworden wäre... :-)
Nach einem ausgezeichneten Abendessen sowie dem ein- oder anderen Schlummertrunk ging es pünktlich zur Hüttenruhe, zum Matratzenhorchdienst.
Gut ausgeruht starteten wir nach dem Frühstück wieder über die Seelücke auf den Gletscher. Heute stand Rettungstechnik, Mannschaftszug, Seilrolle, Toter Mann usw. auf dem Plan.
Doch dafür musste erst eine passende Spalte gefunden werden. Franz, der bereits in der Vorwoche hier war, wurde gleich fündig, während Willi mit seiner Mannschaft noch danach suchte.
Nach zähen Verhandlungen (Schneeziege an Adler... was ist euch so eine schöne Spalte wert?) gewährten wird der anderen Gruppe Zutritt zu "unserer" Spalte.
Jetzt durfte jeder einmal ran, einmal als "Opfer", dann wieder als Verantwortlicher für die Rettung. So lernten wir im zweiten Teil viel Interessantes und Wissenswertes über die verschiedenen Arten der Spaltenbergung. Vor allem die am Vortag erlernten und geübten Knoten waren unter realen Bedingungen schon nicht mehr so einfach umzusetzen und müssen wohl noch oft gemacht werden, bis die wirklich "sitzen".
Um die Mittagszeit beendeten Willi und Franz den Kurs. Wir kehrten nach einer kurzen Pause in der Hütte zurück ins Tal.
Insgesamt ein sehr lehrreiches und schönes Wochenende mit tollen Leuten in einer lässigen Umgebung!
Rebecca Steurer