Alpintour: Untere Wildgrubenspitze
Daten und Fakten:
Höhe: 2753 m
Höhenmeter: ca. 1100
Gebirgsgruppe: Lechquellengebirge
Strecke: Zürs – Zürser See – Grätligrube – Untere Wildgrubenspitze
Retour über Madloch Alpe und Schröfle Alm nach Zürs zum Ausgangspunkt
Wir starteten die Tour am 20.09.2020 beim Parkplatz in der Nähe des Flexenpasses kurz vor der Ortschaft Zürs. Von dort ging es auf einem schmalen Weg nach oben in Richtung Zürser See. Die Hasenfluh vor uns ließen wir links liegen und hatten bald einen wunderbaren Blick auf den Zürser See mit dem markanten Widderstein im Hintergrund.
Nun ging der Aufstieg weiter in Richtung Grätligrube mit kleinem, eiskaltem See. Wir witzelten noch, dass dieser frische See doch sehr zum Baden einladen würde… Und da es im Mail des Tourleiters geheißen hat „Bikini und Badehose nicht vergessen“, waren wir ja gerüstet für dieses Wagnis…
Vorerst ging’s jedoch weiter in Richtung Muggengrat, um dann über das recht steile Schotterfeld über ein Schneefeld zum Einstieg am Fels zu gelangen. Von dort ging es meist drahtseilversichert und über Eisenkrampen zügig nach oben. Die Besteigung erfordert auf jeden Fall alpine Gewandtheit, da auch einige Passagen ausgesetzt waren. Endlich am Gipfel angekommen, belohnte uns dieser, dank seiner Höhe, mit einem perfekten Rundumblick.
Nach dem Gipfelbucheintrag, einer gemütlichen Rast und den obligatorischen Gipfelfotos machten wir uns wieder auf denselben Rückweg.
Zurück beim „Muggengratsee“ fragten wir unseren Tourleiter Norman, ob wir die Badesachen umsonst mitgeschleppt hätten und waren gespannt, wer es wohl wagen würde, in diesen eiskalten See einzutauchen. Da sich keiner eine Blöße geben wollte, zogen wir uns rasch um und stürzten uns hinein ins eiskalte Wasser. Was für ein einmaliges Erlebnis! Das Vergnügen währte zwar nur kurz, war aber sehr erfrischend! Beim Hinuntergehen in Richtung Zürser See fiel uns ein, dass ja keiner ein Beweisfoto von unserer einmaligen Aktion gemacht hatte. Aber der Zürser See lag ja noch vor uns… Nach kurzem Beratschlagen zogen wir uns also abermals um, um auch noch im Zürser See die Wassertemperatur zu checken und einen kurzen Schwumm zu genießen. Dieses Mal allerdings mit entsprechender Foto-Dokumentation. Es entstanden dabei sehr witzige Fotos mit und ohne Helm…
Nach dem Badevergnügen ging es auf einem netten Wanderweglein zurück in Richtung Madloch Alpe, vorbei an recht zutraulichen Murmeltieren. Unseren Durst stillten wir abschließend in der Schröfle Alm und von dort wanderten wir zum Parkplatz zurück. Einzig der Blick über die Straße, wo die Erdarbeiten am Hang zur Errichtung der Weltcupstrecke samt modernster Flutlichtanlage in vollem Gang sind, missfiel mir. Wie viele Eingriffe in die Natur verkraftet unser Planet noch? Muss wirklich immer alles schneller, besser, moderner werden? Mit diesen kritischen Gedanken und um eine eindrucksvolle Bergbesteigung reicher fuhren wir ins Rheintal zurück…
Herzlichen Dank an unseren Tourleiter Norman für die tolle Organisation und Durchführung dieser beeindruckenden Bergtour!
Bericht von Birgit