Bergtourrunde im Appenzell am 18. Juli
Bei recht sicherem Wetter begleiteten 19 Wanderbegeisterte Sepp Frager ins Appenzeller Land. Wir starteten diese Rundtour in Brülisau, das bekannt ist durch die Seilbahn auf den Hohen Kasten.
Wir stiegen aber auf der anderen Talseite auf angenehmem Weg über die grünen Matten der Rossweid hinauf zur Alpe „Cher“. Anschließend genossen wir in einem Waldstück den dortigen Schatten und erreichten in einer Höhe von 1441 m direkt unter einer breiten Felswand die Alpe Bärstein. Noch eine kurze Querung und wir standen vor dem Einstieg in die „Zahme Gocht“. Dieser Name stammt aus dem „Altalemannischen“ und bedeutet „gäch“, also steil. Nun steil ist diese Felsscharte immer noch, aber man hat sie durch Sicherungsseile ziemlich ungefährlich, also „zahm“ gemacht! Ca. 200 Hm sind zu durchsteigen, die aber allen sichtlich Spass gemacht haben.
Oben angelangt, betraten wir das Gebiet der Alp Sigl. Im Frühling schreitet man hier durch ein Blumenparadies! Auffallend hier die vielen kleinen liebevoll gestalteten Hütten und Ställe. Auf der Alpe „Hasenplatten“ (1581m) durften wir den eigenen Rucksack erleichtern, aber auch mit den angebotenen Getränken den Durst löschen. Dieser angenehme Aufenthalt bei Sonnenschein, Fernsicht und Glockengeläute währte etwas kurz, da uns noch eine längere Wegstrecke bevor stand. Die Alp Sigl erstreckt sich weit auf dem Bogartenfirst aus. Ohne viel an Höhenmetern zu verlieren, durchschritten wir darauf diese und gelangten am Ende zur Oberen Mans Alpe. Hier bogen wir ab und überschritten den Kamm. Genau in der gegenüberliegenden Felswand erblickten wir das bekannte „Wildkirchli“. Von hier aus sahen wir in ziemlicher Entfernung schon den Einstieg in die Bogartenlücke.
Nun mußten wir zuerst einmal, immer auf gut begehbaren Wegen, ziemlich tief absteigen, um den Bogartenfirst umrunden zu können. Großteils im Schatten stiegen wir, erst einmal unten angelangt, in vielen „Zick“ und „Zack“ zwischen den Felsentürmen Bogartenfirst und Mandli hinauf zur Bogarten Lücke. Diese liegt genau gegenüber der Saxer Lücke und den Kreuzbergen. Damit hatten wir den Höhepunkt (1730m) unserer Bergtour erreicht! Tief unter uns konnten wir die Alpen um den Sämtiser See erkennen. Beim Blick hinunter durch die fast furchteinflößende, überaus steile Lücke konnten wir vorerst gar keinen Weg erkennen! Doch Sepp führte uns gekonnt auf dem schmalen „Zick Zack“ Weg problemlos ins Tal hinunter.
Der Weg war durch das hohe Gras von oben nicht zu sehen! Unten angelangt, blickten wir staunend hinauf und dachten wohl: „Sind wir da wirklich abgestiegen?“ Auf uns ungewohnt breitem Fahrweg gelangten wir zum Sämtiser See, der aber diesmal kaum mehr einem See glich. Ein kurzer Anstieg zum Plattenbödeli (70 Hm) stand uns noch bevor. Und der letzte, überaus steile Abstieg auf der Schotterstraße durch das Brühltobel wird wohl einigen von uns wegen einem kräftigen „Wadenspanner“ auch am nächsten Tag noch in Erinnerung blei-ben! Unserem umsichtigen Führer Sepp Frager möchten wir für die Organisation und umsichtige Führung ein großes Danke aussprechen. Wir sind uns alle einig: Er ist ein Meister seines Faches!
Zum Abschluss noch die Daten: ca. 900 Hm. auf und ab; Gehzeit ca. 7 Stunden
Die Fotos haben Sepp und Fridolin „geschossen“, der auch die Tasten seiner Schreibmaschine gehörig „bearbeitet“ hat.