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Bergsteigertage im Rätikon vom 23. bis 25. August 2016 (Senioren - Bergsteigertage im Rätikon )

Alpenverein Vorarlberg

Bergsteigertage im Rätikon vom 23. bis 25. August 2016

Vorfreude ist die schönste Freude! So machten sich 16 hochmotivierte AV Senioren/Innen von Latschau aus auf dem seitlichen, mäßig ansteigendem Höhenweg hi-ein ins Gauertal. Dieses gemütliche „Warmlaufen“ nahm aber dann „im Kessi“ auf 1220m Höhe ein jähes Ende, denn hier bogen wir scharf links ab. Die sonst übliche Unterhaltung verstummte nach und nach! Den nun folgenden, recht steilen Aufstieg, könnte man ohne Übertreibung als „Direttissima“- be-zeichnen! Die Sonne sandte zudem ihre sonst meist erwünschten Strahlen recht großzügig auf unsere vielfach schon schütteren Haare, was der Schweißbildung durchaus förderlich war! Nach 655 m Aufstieg kam die kleine, aber sehr feine Alpila Alpe in Sicht. Die dortige Einkehr, dazu noch um die Mittagszeit war nicht zu vermeiden. Sensationell auch, dass es hier selbst gemachte Erdbeer-Buttermilch und an-dere Spezialitäten gab! Dieser angenehme Aufenthalt nahm ein jähes Ende, als unser umsichtiger Führer Kaspar zum Weitermarsch „blies“. Verständlich, lagen ja noch viele Höhenmeter und zudem eine Bergbesteigung vor uns! Allgemeine Erleichterung war zu spüren, als das Alpilajoch erreicht wurde. Hier herrschte geradezu „Hochbetrieb“ an berg-steigerischem Volk! Einerseits wegen den möglichen Tiefblicken hinunter ins Gauertal und Gampadelstal. Andererseits kann von hier aus die markante Tschaggunser Mittagspitze  mit nur 20 Minuten Aufstieg und leichter Kletterei erstiegen werden. Danach recht kurze Kontrolle der Rucksackinhalte und Erleichterung derselben! Der Aufstieg über den Grat Richtung Schwarzhornsattel „wartete“ auf uns. Die  200 m Aufstieg dorthin machten wir durch den folgenden „gähen“ Abstieg in ein wildes Tobel wieder „zunichte“! Danach hatten wir das Gröbste überstanden. Auf dem „Ried“, einer der wenigen „gräsigen“ Ebenen am Weg hätten sich einige am liebsten ein Mittagsschläfchen gegönnt. Daraus wurde aber nichts, denn das Erreichen unseres Tageszieles stand ja kurz bevor! Nach zurückgelegten 1430 Hm erblickten wir nach über 6 Stunden Gehzeit die Tilisunahütte und traten um ½ 5 über deren Schwelle. Niedersetzen, „Erlösen“  unserer Gehwerkzeuge von den schweren Schuhen, Durstlöschen und Genießen der einmaligen Bergwelt war nun angesagt! Mit einem feinen Abendessen und Unterhaltung beschlossen wir diesen Tag. Zu den AV Senioren mit gut trainiertem „Sitzfleisch“ gesellte sich dann auch der sehr umgängliche Hüttenwirt Helmut. Dieser legte unserem Führer Kaspar auch an´s Herz, doch vom Wetter her gesehen die einmalige Chance zu nutzen, nicht die Sulzfluh, sondern die weit interessantere Weißplatte zu besteigen. Diese Möglichkeit würde sich uns wohl nie mehr bieten, war es ihm selbst in 25 Jahren   nur zweimal vergönnt, dort hinauf zu steigen!  Nach dieser Schilderung konnten am nächsten Morgen alle 16 unserer Gruppe von dieser sinn-vollen Zieländerung überzeugt werden. Also Aufbruch von der Hütte um 8 Uhr. Schnell ein Gruppenbild mit der Weißplatte im Hintergrund und losmarschiert. Anfangs gingen wir noch durch ein Alpgebiet, umrundeten im Uhrzeigersinn einen „Steinhaufen“ und kamen zum Gruobenpass. Bis hierher hatten wir kaum Höhenmeter gewonnen, aber dies änderte sich gleich schlagartig. Wir betraten nun eine völlig anders geartete Landschaft. Kalksteinblöcke unterbrochen von Rissen und Spalten, soweit das Auge reichte! Zum Unterschied vom „Steinernen Meer“ aber steil ansteigend. Doch wo verläuft der Weg? Nicht eine Spur war zu erkennen, keine Markierung weit und breit! Die geübten Augen unseres Führers Kaspar und der Maria (die Ältere) entdeckten aber im wilden Gelände doch fallweise so rein „zufällig“  herumstehende „Steinmännchen“, denen wir mit spaltenüberwindenden Sprüngen und weiten Schritten folgten. Ein interessanter, ungewohnter Aufstieg! Sehr fein fanden wir zudem, dass die Kalksteinblöcke ein sicheres Auftreten und zudem gute Griffe zum Halten boten, was ja zur Sicherung sehr viele Male notwendig war! Als „Drauf gabe“ kam die Überquerung einer schmalen Schlucht mit „Tiefblick“, für die wir aber eine Möglichkeit fanden, auf die andere Seite zu gelangen. Bis hinauf zum Gipfel änderte sich nicht allzu viel, doch schien es uns, dass in der obersten Region fallweise doch eine Wegspur erkennbar war! Nach fast 3 Stunden kam das Gipfelkreuz in Sicht. Wir gratulierten uns gegenseitig für diese großartige Leistung mit einem Berg Heil nun auf 2607 m Höhe. Man darf ja nicht vergessen, dass wir ausschließlich Senioren/Innen (60 +) sind und der Älteste unter uns bald 80 wird!  Fein war, dass der Gipfel für uns Platz genug bot, um zum Ausruhen ein feines Plätzchen zu finden. Maria (die Ältere) gab sich bei dieser ungetrübten Fernsicht die Mühe, uns all die vielen Bergspitzen, Grate und Löcher zu erklären. Man fragt sich unwillkürlich, wo war Maria noch nicht oben?? Eine gute Stunde genossen wir diesen angenehmen Aufenthalt. Schön langsam, jeden Schritt und Tritt, wenn notwendig auch mit Hilfe unserer Hände begannen wir den Abstieg. Kaum merklich, aber doch stetig kamen wir so durch das endlose steinerne Meer   dem Gruo- benpass immer näher. Ab hier war der Weiterweg durch die Alpe, am schönen Zollhaus vorbei nur noch ein „Kinder-spiel“! Wer aber nach Ankunft auf der Tilisunahütte geglaubt hatte, damit wäre die Gipfelstürmerei (trotz bereits 6 Stunden in den Beinen)  für heute vorbei, wurde eines Besseren belehrt. Das ursprüngliche Ziel die Sulzfluh schien wie ein Magnet zu wirken. Nach dem Füllen der Trinkflaschen „verschwanden“ nach und nach immer mehr unserer Leute in Richtung Sulzfluh. Diesmal aber natürlich auf dem „Normalweg“! Kaspar legte aber gleich zu Beginn ein Tempo vor, dem nicht alle folgen konnten. Es standen ihnen ja wieder 600 Hm bevor. Ob alle den Gipfel erreichen konnten, entzieht sich der Kenntnis des Schreiberlings. Dieser zog es nämlich vor,  lieber den Rest des Nachmittags zu genießen und sich mit anderen Bergsteigern auf der Terrasse zu unterhal-ten. Nach 4 Stunden (Senioren Rekordzeit) sahen wir die Ersten, wenn auch mit recht weichen Füssen, zur Hütte herunter kommen. Das gemeinsame Abendessen bei Bier, Wein und auch Buttermilch ließ keine Wünsche offen. Das Pächterehepaar samt Personal war an Freundlichkeit kaum zu überbieten und machte den Aufenthalt sehr angenehm. Und das bei fast ausgebuchter Hütte mit fast 150 Gästen!!!  Etwas später als am Vortag brachen wir wieder auf. Diesmal in die andere Richtung, nämlich zu Beginn hinauf zur „Schwarzen Scharte“. Hier auf 2336 m Höhe öffnete sich wieder der Blick hinunter ins Gauertal. Tief unten, ja kaum erkennbar sahen wir die „Lindauer Hütte“. Der Abstieg über den „Bilkengrat“ stand vor uns. Eine Gratwanderung stellt man sich an sich weit ausgesetzter vor. Das Kriterium ist hier einfach der fast nicht enden wollende Abstieg, bis man endlich die Talsohle erreicht! Die Kniegelenke sind hier für den Einsatz von Wanderstöcken sehr dankbar! Der kurze Aufstieg durch den Wald zur Lindauer Hütte wird durch die dortige logische Einkehr „versüßt“.  Auch hier herrschte wahrlich Hochbetrieb!  Das Gauertal ist fast allen Vorarlbergern wohl bekannt und auch begangen. Über 2 Stunden in flottem Schritt legt man da unter die Füße, die einige aber kurz zur Labung auf der Unteren Spora Alpe unterbrachen. Alle 16 AV Senioren/Innen erreichten völlig unbeschadet, sogar ohne den meist unvermeidlichen „Wadenspanner“, nach diesem kräftigen „Hochgebirgsausflug“ wieder den Ausgangspunkt. Diese 3 Tage bei einmaligen Bedingungen werden wohl noch lange in unserer Gruppe ein Gesprächsthema bleiben. Vielen Dank für die Organisation und die Führung dieser Bergtouren unserem Tourenleiter Kaspar. Aber nicht vergessen wollen wir natürlich auch Maria Schimpfössl für ihre kompetente Mithilfe. Mit dabei gewesen ist auch der Fridolin, der diesen Bericht zusammen gebastelt und mit weiteren Fotografen die Fotos geknipst hat.

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