Diese wildromantische Schlucht stellte in vergangener Zeit eine wichtige Verbindung zwischen Übersaxen und Laterns dar. Sie ist von Rankweil aus leicht zu Fuss zu erreichen. Und doch dürfte sie von vielen Rankweilern noch nie betreten worden sein. In Jahrtausenden hat sich das Wasser der Frutz einen Weg durch den Fels gebahnt und damit die eindrucksvollste Schlucht Vorarlbergs geschaffen. Touristischer Massenansturm ist ihr bisher erspart geblieben, stellen der längere Anmarschweg und auch die gestellten Anforderungen an die Wanderer ein gewisses Hemmnis dar. In dieses Naturschauspiel führte uns Kaspar am vergangenen Dienstag. Beim Gewerbepark schnürten wir AV Wanderer unsere Bergschuhe. Beim Gewerbepark schnürten 18 AV Wanderer ihre Bergschuhe. Zuerst ein Stück der Übersaxner Strasse entlang und übers „Kerle“ gelangten wir zum Beginn des Netschelweges. Hier auf diesem breiten Forstweg marschierten wir am „Netschelbrünnele“ vorbei und bogen bald nach links ab. Nun standen uns 380 Hm Abstieg bevor. Zuerst recht angenehm, aber dann zunehmend steiler werdend kamen wir auf diesem Steig der unten wild rauschenden Frutz immer näher. Der Abstieg zeigte sich am unteren Teil von seiner unangenehmsten Seite. Vom Vortag noch regennass, von Unmengen Buchenlaub bedeckt und zudem auch noch rutschig, erforderte dies von uns höchste Aufmerksamkeit. Ein Kompliment darf ich dabei jenen Arbeitern zollen, die hier in vorbildlicherweise die Sicherungsseile und vielen Geländer montiert haben! Ein Abstieg ohne diese wäre unter diesen Umständen wohl gefährlich gewesen! Das Durchschreiten dieser Schlucht zwischen und unter den Felsen ist ein einmaliges Erlebnis. Rechts rauscht das tosende Wasser an den Felsen vorbei und stürzt tosend über Wasserfälle. Wie gefährlich muss die Arbeit für die Flößer in früherer zeit hier gewesen sein! Nachdem wir dieses Naturschauspiel genug genossen haben, begannen wir mit dem längeren Aufstieg nach Laterns. Kaum aus dem Wald herausgetreten, sahen wir gleich die Dorfkirche und damit auch unser „Ziel“, die Mostschenke. Hier konnten wir nun verschnaufen und ließen uns alle möglichen Varianten von „Brettljausen“ und Most gut schmecken. Um nach Rankweil zu gelangen, wählten wir den Weg über die „Stöck, Suldis und Batschuns, wo sich beim Gewerbepark nach 650 Hm und gut 4 ½ Stunden wieder der Kreis schloss. Recht herzlichen Dank sagen wir dir Kaspar für diese schöne Wanderung!