am 4. und 5. August, Biberacher Hütte
Gespannt blättere ich die Zeitung durch, noch einmal umblättern und dann bin ich beim Wetterbericht. Wird es wirklich regnen? Es wäre doch jammerschade, wenn es schon das dritte Jahr in Folge die Tour der Familiengruppe zur Biberacher Hütte abgesagt werden muss. Der erste Blick fällt auf die Symbole. Ich sehe eine Sonne. Gut, keine strahlende Sonne, eine Sonne mit Wolken und auch ein paar Regentropfen. Egal, denk ich mir, Hauptsache keine Schneeflocken so wie letztes Jahr!
Vollgepackt mit allem was man für so ein Hüttenwochenende braucht, stehen am Samstagvormittag pünktlich um 10 Uhr 6 Erwachsene und 7 Kinder beim Alpenvereinsheim zur Abfahrt bereit. Schnell sind wir in Buchboden wo wir vom Wandertaxi auf die Alpe Ischgarnei gebracht werden. Die Ziege, die uns beim Aussteigen begrüßt ist nur von kurzem Interesse, denn oben wartet ja ein Klettergarten auf uns! Fast so schnell wie das Taxi laufen die Größeren los. Wäre da nur nicht dieses Kuh-Herde und speziell dieses schwarze Rind, das sich mitten in den Weg stellt. Durch gutes Zureden lässt es uns dann doch vorbei und Felix und Simon können durchatmen, denn die 2 Ältesten mussten zugeben, dass sie etwas Angst hatten. Bald sind wir an dem Punkt angelangt, wo der „Hochscherenweg“ abzweigt und sehen bereits die Hütte. Kurze Zeit später sind wir alle am Ziel angelangt.
Bevor wir zum Klettern gehen beziehen wir noch das Lager. Oben oder Unten, oder doch im Einzelstockbett? Wer rechts, wer links von mir? Bis all diese Fragen geklärt sind und jeder ein Schlafplatz hat, dauert es schon einige Zeit, denn schließlich geht es ja um diese eine Nacht und das ist für einige Kinder sogar die erste Nacht auf solch einer Berghütte! Aber eigentlich sind wir ja hier raufgekommen um klettern zu gehen! Schnell sind 2 Seile in dem wunderbaren Fels eingehängt und es wird fast schon um die Wette geklettert. Rauf, runter, rauf runter. Oh! War das ein Donner? Leider ja! Es fallen die ersten Regentropfen. Sehr schade, die Kinder sind zwar müde, haben aber noch lange nicht genug vom Klettern. Schön langsam plagt aber auch der Hunger und wir freuen uns alle auf unser Bergsteiger-Essen! Spagetti ! Lecker! Durch Zaubertricks und „Buben gegen Mädchen“-Spiele vergeht die Zeit wie im Flug und es ist 22 Uhr. Hüttenruhe – es wird still. Auch in unserem Lager geht es nicht lange und alle sind im Land der Träume!
Bis kurz nach 6 Uhr morgens ist es „muxmäuschenstill „. Simon
schaut zum Fenster raus: „Es ischt voll neablig“. Ja leider, das ist
es! Wenig später prasselt der Regen in großen Tropfen ans Fenster.
Heute wird wohl nichts mit Klettern. Aber gut, zuerst gibt es einmal
feines Frühstück. Frischgebackener Kuchen, Zopf und natürlich einen
feinen Kakao dürfen nicht fehlen! Der Regen hört zwar auf, aber wir
entscheiden uns doch für ein frühzeitigeres Absteigen. Wir haben Glück
und schon in der Hälfte des Weges ist klar, die Regensachen können wir
endgültig ausziehen, denn es blinzelt schon wieder die Sonne zwischen
den Wolken hervor. Eigentlich wäre auch heute noch etwas klettern
angesagt gewesen, aber auch das Wandern auf dem matschigen Weg hat
seinen Reiz. Zumindest sehen die Kinder das so. Dementsprechend sehen
die Schuhe und die Hosen aus.
Da noch keines der Kinder genug geklettert hat, treffen wir uns nach
einer kurzen Mittags- und Umziehpause zuhause wieder im Alpenvereinsheim
und lassen das Wochenende mit gemütlichem Klettern ausklingen! Es war
toll, ganz ganz toll!
Danke Elisabeth und Ossy für die Organisation!
Martin Schreiber