Am Samstag, dem 28. Juli 07 um 13 Uhr sind wir, eine Gruppe von 7 Frauen und 6 Männer vom Rankweiler Alpenverein, zu einer Tour auf das 2898 m hohe Zerfreilahorn in Graubün-den CH aufgebrochen. In einer 2-stündigen Fahrt erreichten wir Vals bei strömenden Regen.
Bis zum Parkplatz beim Zerfreilastausee sind es noch 10 km, der Regen ließ nach und die Wolkendecke reißt auf. Zum 1. Mal stehen wir dem "Graubündner Matterhorn" gegenüber, ein grandioser Ausblick auf unser morgiges Ziel. Die Vorfreude ist allen ins Gesicht geschrie-ben und so wandern wir dem Stausee entlang und dann ins landschaftlich wunderschöne Läntatal hinein. Wir kommen bei der alten, aus Steinen erbauten Lampertschalpe vorbei. Hier machen wir eine Pause und beobachteten die Vorbereitungen für ein Älplerfest. Das letzte Wegstück nehmen wir in Angriff und erreichten nach 2 ½ Stunden die auf 2090 m gelegenen SAC-Läntahütte. Vom Hüttenwirt Thomas und seinen Team werden wir herzlich empfangen und bestens verpflegt. Sie freuen sich über den seltenen Besuch einer Berg-steigergruppe des ÖAV. Der Hüttenwirt überreicht uns eine hand-gezeichnete Skizze mit der Tourenbeschreibung auf das Zerfreilahorn, die uns gute Dienst leistet, denn die Tour führt weglos und unmarkiert auf den höchsten Punkt. In der letzten Abendsonne genießen wir den Blick auf das Zerfreilahorn und das leuchtend rote Rhein-waldhorn. Schnell vergeht der
Abend bis zur Hüttenruhe und wir beziehen bis auf zwei (die das Musikfest mit Tanz auf der Lampertschalpe besuchten) unsere Lager.
Die Berggipfel sind noch Nebelverhangen, als wir am Sonntag nach dem Frühstück um 7 Uhr die kleine, aber feine Hütte verlassen. Wir folgen nach Überquerung des jungen Rheins in steilem Zick-Zack der Markierung. Danach beginnt bald das weglose und unmarkierte Gelände. An 2 kleinen Bergseen und unterhalb der roten Wand vorbei, gelangen wir in 3 ½ Stunden zum höchsten Gipfel des Zerfreilahorns. Die letzte halbe Stunde ist in festem Fels (Schwierigkeit II) zu bewältigen und wir werden von 3 kapitalen Steinböcken beobachtet. Dann, um die Mittagszeit haben wir unser Ziel erreicht, es ertönt das "Berg Heil" und ein Gipfelkuss an die tüchtigen Damen darf nicht fehlen. Auf dem Gipfel haben maximal 5 Leute Platz , so werden die Gipfelfotos in Etappen geschossen. Unsere wohlverdiente Mittagspause mit traumhafter Fernsicht zu den Adulagipfel halten wir deshalb etwas unterhalb des Gipfels. Der Abstieg erfolgt anfangs über steile Fels- und Geröllhalden, dann über Bergwiesen hinunter zum weit sichtbaren Zerfreilastausee. Nach 2 Stunden sind wir alle gut und durch viele Eindrücke und neue Freundschaften reicher beim Parkplatz angelangt. Die Heimfahrt erfolgt nach kurzer Einkehr im Zerfreilagasthaus.
Ein besonderer Dank gilt unserem Obmann und Tourenführer Ernst Abbrederis, der diese wunderschöne und lohnende Tour ausgesucht und geführt hat.
Für den Rankweiler Alpenverein
Bernadette Möslinger