Erstmals wurde 1874 der Versuch unternommen, einen Alpenverein im Montafon zu Gründen. Der bekannte Jurist und Mundartdichter Johann Baptist Biedermann hatte einen ersten Anlauf gestartet, naturbegeisterte Menschen im Montafon zu einer Vereinsbildung zu ermutigen. Recht schnell fand er noch 5 Mitstreiter und man war guter Dinge den Verein zu vergrößern. Leider verflog recht schnell der erste Enthusiasmus und schon 1877 wurde der Verein wegen Mangels an Mitglieder wieder eingestellt.
Wenige Jahre später, im März 1883, wurde ein neuer Gründungsversuch gestartet. Dieses Mal war es Arzt Dr. Gottfried Riedmann aus dem hinteren Montafon, welcher das touristische Potenzial in diesem Projekt erkannte. Seine Mitstreiter waren die 4 Gastwirte Alois Pfefferkorn, Essigwirt in Partenen, Viktoria Kessler, Rösslewirtin in Gaschurn, Kaspar Kessler, Adlerwirt in St.Gallenkirch sowie der Galtürer Rösslewirt Michael Mattle.
Pfarrer Josef Beck und Martin Kasper, Handelsmann aus Gortiphol gelten somit als Gründerväter unseres Vereines.
Die Vereinskasse war bei ihrer Gründung noch sehr bescheiden, galt es doch die Kosten für wenige Briefe und Geldsendungen aufzubringen. Der Mitgliederstand vergrößerte sich in den folgenden Jahren zusehends, sodass im Jahre 1900 schon 61 Personen gemeldet werden konnten. Erster Obmann war der Gastwirt Kaspar Kessler (1883 – 1890). Im folgten in den nächsten Jahren der Schrunser Arzt Dr. Ferdinand Hefel (1890 – 1894) sowie der Gemeindesekretär aus Schruns, Adolf Geiger (1894 – 1920).
Großes Ziel des Alpenverein Montafon war es die Wanderwege zu markieren, Unterstände zu errichten sowie den Bau von Schutzhütten zu planen bzw. zu realisieren. Ein besonders attraktives Naturschauspiel war der Illfall im Gebiet der „Hölle“ unterhalb von Vermunt. Durch die Bautätigkeit der Vorarlberger Illwerke in den folgenden Jahren hat dieses Naturjuwel leider seine Bedeutung verloren.
In der Zeit des ersten Weltkrieges sank der Mitgliederstand von 121 auf 55 Personen. Der damalige Obmann Adolf Geiger war in dieser Zeit sehr bemüht den Verein nicht sterben zu lassen. Krankheitsbedingt übergab er sein Amt dann 1920 an den Fabrikant Karl Borger. Dieser führte dann die Vereinsgeschicke bis 1945. In dieser Zeit wurde 1933 das 50 Jährige Bestehen unseres Vereines gefeiert. Schriftlich überliefert ist, daß es rund 50 aktive Schifahrer/innen sowie Bergsteiger/innen gab, die nahezu jedes Wochenende je nach Wetterlage in die Bergwelt unseres Tales zog.
Der bekannte Bergführer Christian Zudrell war auch Mitglied im Alpenverein Montafon. Im gelang 1870 im Alleingang die erste Besteigung der 2827 m hohen Drusenfluh.
Als Beweis hinterließ er seine in den Fels gehauenen Initialen „C Z 70“. Mittlerweile wurde das Felsstück zur Lindauerhütte transferiert, wo es in einer Glasvitrine zu bestaunen ist.
Es war kein geringerer als Dr. Karl Blodig, der die Erstbesteigung bestätigen konnte. Allerdings erst 18 Jahre später. Die 2. Begehung erfolgte durch die heute nach ihm benannte Blodigrinne.
Dr. Karl Blodig machte sich auch die Dienste der Bergführerbrüder Joseph und Jakob Both zu Nutze. Die beiden waren 1899 am Westgrat der Sulzfluh und 1900 ebenfalls am Westgrat der Zimba erfolgreich. Mit dabei damals Viktor Sohm. An ihn erinnert noch heute die „Sohmplatte“. Dies ist die Schlüsselstelle der „Zimba West“ Kletterroute. Das bekannte „Botha Loch“ im Anstieg zu den 3 Türmen geht auch auf das Brüderpaar zurück. Dieses Felsloch wird durchklettert, wenn man auf dem Sommerweg zu den „Drei Törra“(drei Türme) hinaufsteigt. Joseph Both war auch außerhalb des Montafon unterwegs. So sind in den Julischen Alpen die Cima Both und der Torre Both nach seinem Erstbesteiger benannt.
Im Verlauf des 2. Weltkrieges wurde die Vereinstätigkeit zunehmend eingeschränkt. Der touristische Aspekt wurde immer mehr von militärischen Tätigkeiten in den Bergen abgelöst. Die Mitgliedschaft von 179 Personen im Jahre 1939 sank auf 141 Personen im Jahre 1945. Karl Borger, Alfons Vallaster und Hans Gamohn waren in dieser Zeit sehr bestrebt den Alpenverein Montafon am Leben zu erhalten.
In den 6 Kriegsjahren von 1939 bis 1945 war die Namensgebung auf „Deutscher Alpenverein“ umgeschrieben worden.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde dem bisherigen „Deutsch und Österreichischen Alpenverein“ jegliche Tätigkeiten untersagt. Dies führte dann zur Neugründung des Österreichischen Alpenverein. Auch die Sektion Vorarlberg wurde in dieser Zeit neu gegründet. 1948 hat sich der Alpenverein Bezirk Montafon entschlossen der Sektion Vorarlberg bei zu treten.
Eine Aufnahme in den Alpenverein Montafon zur damaligen Zeit war ein schwieriges Prozedere. Während man heute lediglich ein Formular aus zu füllen hat und den Jahresbeitrag entrichtet, war ein Vereinsbeitritt eine knifflige Sache. Es galt zum Beispiel die Frage zu beantworten, ob man Bergsteiger oder Schifahrer ist. Zudem benötigte man 2 Personen, sogenannte „Göti“, die für einen „Gerade Standen“. Das heißt, sie haben die Verantwortung oder auch die Bürgschaft für eine ordentliche Vereinszugehörigkeit übernommen.
Erst 1980 wurden diese Regelungen abgelegt. Ein Vereinsbeitritt wurde um vieles leichter. Dies hatte zur Folge, daß sich der Mitgliederstand in den folgenden Jahren stark vergrößerte. So wurden zur Jahrtausendwende 629 Mitglieder in den Vereinslisten ausgewiesen. Großen Anteil an diesem Wachstum hatte der damalige Langzeitobmann, Hauptschullehrer Manfred Dönz. Derzeit sind über 1500 Personen beim Alpenverein Montafon gemeldet.
Durch immer besser werdende Ausbildungs Tätigkeiten konnte der Anteil an Tourenführer/innen kontinuierlich erweitert werden. Das Jahresprogramm des Alpenverein Montafon wurde Jahr für Jahr erweitert und erfreut sich mittlerweile sehr großer Beliebtheit.
Derzeit sind im Ausschuss sowie im Vorstand des Alpenverein Montafon 33 Personen ehrenamtlich tätig. Erwähnenswert sind auf diesem Wege auch die langen Tätigkeitszeiten der Vereins Obleute.
Von 1968 bis heute sind es derer 4.
Manfred Dönz, Franz Haag und derzeit das Team Birgit Marent und Dieter Kerbl.