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Winter-Integrations-Wanderung nach Grabs - Kostbar... (Winter-Integrationswanderung Grabs)

Alpenverein Vorarlberg
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Winter-Integrations-Wanderung nach Grabs - Kostbar...

01. März 2020 - Tschagguns

Tourenführerin: Elisabeth Gaus

«Die Überwindung der Gleichgültigkeit» ist das Thema eines Vortrages, der Ende März im Bildungshaus St. Arbogast in Götzis angeboten wird. Der Titel hat mich erschreckt und traurig gemacht, aber auch abgeholt in meinem Fragen: Warum gab es im Alpenverein Montafon nicht mehr Interesse an der Integrationswanderung am 1. März? Warum ist nur 1 einziges Mitglied mitgekommen? Ist es Zeitmangel, das große Freizeit-Angebot, war es der Funkensonntag, ist es Gleichgültigkeit oder gar Ablehnung?

Ich habe in der Tat den Eindruck, viele sind überdrüssig geworden angesichts der sogenannten «Flüchtlings-Krise». Just am Wochenende des 1.3.2020 hat sich nun eine neue «Flüchtlings-Welle» in Bewegung gesetzt, nach der Eskalation des militärischen Konflikts in der nordsyrischen Provinz Idlib. Von illegalen Migranten ist die Rede, eine echte «Bedrohung» für Europa wird Angst-voll von vielen gesehen, die den rigorosen Schutz der EU-Außengrenzen verlange. Seither gibt es an der griechischen Grenze Tränengas und Wasserwerfer, der Stacheldrahtzaun am Grenzübergang Kastanies wird nun verstärkt und verlängert, es wird von Gewalt und schrecklichen Zuständen berichtet.

Ich schäme mich zutiefst dafür, wie mit den Geflüchteten dort umgegangen wird…

Es geht hier um MENSCHEN! Um Menschen in Not. Wir reden über Flüchtlinge, über Kinder und Erwachsene. Wir reden über traumatisierte, hungernde, frierende Menschen, die unter unvorstellbaren Bedingungen aushalten müssen, nachdem viele von ihnen vor diesem schrecklichen Krieg und vielen anderen Bedrohungen geflüchtet sind. Sie haben alle – wie wir! – ein Recht auf Freiheit und Sicherheit und Schutz und eine unantastbare Würde…

Nein, mir geht es nicht um politische Diskussionen. Nein, mir liegt fern, irgendwelche Vorschläge für die Lösung des Migrations-Problems zu liefern, dafür bin ich nicht kompetent. Dies liegt in der Verantwortung anderer.

Mir geht es um Menschlichkeit. Mir geht es einfach darum, diesen geflüchteten Menschen in die Augen zu schauen, sie zu sehen und ihnen zuzuhören. Sie haben alle viel zu erzählen... Die Integrationswanderungen des Alpenvereins Montafon bieten 2 Mal im Jahr wunderbare Gelegenheiten dafür, dies zu leben. Spätestens dann, in der persönlichen Begegnung, sehe ich die Geflüchteten nicht mehr als Bedrohung und Gefahr, sondern ich begegne Menschen aus Syrien, Afghanistan, Pakistan mit ihren Geschichten, mit ihren Beweggründen für die Flucht, mit ihrem Mut, ihre Heimat (und manchmal auch ihre Familie) zu verlassen, mit ihren Sorgen, Ängsten und Traumatisierungen, mit ihrer Hoffnung auf ein Leben in Sicherheit und ohne Gewalt. Zusammen mit ihren Lieben.

Die Kommunikation mit den zwei Syrern, die erst seit 2 Wochen in Schruns und seit 2 Monaten in Österreich waren, gestaltete sich – auch – nonverbal, mit Händen und Füßen, da sie noch kaum Deutsch können (und wir kein Arabisch…) – und mit Übersetzungs-Apps, um die Speisekarte im Berggasthof Grabs zu verstehen. Es ist ein echtes Erlebnis, wie viel Kommunikation und Begegnung auch ohne Sprache möglich ist. Wunderbar, dass Wirtin Petra viel Geduld zeigte, bis jeder eine Kleinigkeit bestellt hatte. So konnten wir uns alle stärken in gemütlicher Runde. Herzlichen Dank, liebe Petra, und Deinem Team!

Bei Wetter viel besser als die Prognosen – ein strahlender Wintertag mit Neuschnee! – genossen alle die kleine Wanderung von Latschau über das Gauertalhaus nach Grabs und wieder zurück. Den letzten Hang rannten wir wie Kinder im tiefen Schnee hinunter – allein für diese 5 oder 10 Minuten Ausgelassenheit und kindliche Freude hat sich alles gelohnt...

Mein großer Dank gilt auch der ehemaligen Mitarbeiterin und den 3 Mitarbeitern der Caritas, die nicht nur zur Wanderung eingeladen haben, sondern auch alle mit dabei waren.

Eine kleine Auszeit für unsere Asyl-suchenden Mitbürger. Tiefe Begegnungen. Berührende Momente. In großem gegenseitigen Respekt. Und mit tiefer Dankbarkeit von Seiten der Flüchtlinge. Glückliche Gesichter…

…so kostbar!

Berichtverfasserin: Elisabeth Gaus

Einige Bilder von unserer Tour findet Ihr unter Alben.

 
 
 
 

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