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Chuealphorn, 3.078 m, 4.4.2009 (Chuealphorn)

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Am Chuealphorn

Chuealphorn, 3.078 m, 4.4.2009

Irgendwann in der Nacht vor dem Tourentag erwachte ich durch einen lautstarken Regenguss es klang doch wirklich eher nach Hochsommer. Um 4.30h war kein Sternchen am Himmel zu sehen und es schien eher verhangen zu sein. Als wir uns um 5.30h vor der Post in Ems trafen war jedoch die Stimmung prächtig und Gernot vertraute dem Wetterbericht, der Sonne und leichte Wolken voraussagte. Die stattliche Anzahl von 24 Personen setzte sich in Fahrgemeinschaften nach Graubünden via Davos und dann per Abzweigung ins Sertigtal bis zum Ende des Tals in Bewegung. Geparkt wurde in Sertig Sand vis-a-vis des letzten stattlichen Gasthofs, dem Walserhus. Schon als wir bei Davos an mit Eis beschlagenen Autofenstern vorbeifuhren, wussten wir, dass wir heute Glück haben würden Gernot erinnert sich an dieselbe Tour vor 2-3 Jahren, als beim Startplatz schon einige enttäuschte Tourengehen zurückgekehrt waren, weil ein Aufstieg wegen Durchfeuchtung unmöglich gewesen wäre.

 

Mittlerweile waren nur auch alle so richtig munter und voll Tatendrang mit Freuden sahen wir das Blau des Himmels immer mehr überhand nehmen und langsam zogen wir durch das Chuealptal in Richtung Scalettapaß. Entweder in nette Gespräche vertieft oder in genussvollem stillem Takt setzten wir Schi vor Schi und der breite Talkessel, von alten Lawinenkegeln gesäumt, tat sich immer weiter vor uns auf. Gernot pendelte zwischen Anfang und Ende der Gruppe und hatte alle seine Schäfchen im Auge. Zu dieser Jahreszeit sei es wesentlich angenehmer, durch das Tal zu laufen, als im Jänner, da sei es hier im Sertigtal wie in einem Kühlschrank, meinte er (welch ein Glück, Anfang April hier zu sein, dachte ich!).

 

Dann zweigten wir nach links in Richtung Chuealphorn ab und es ging schon etwas intensiver zur Sache. Auf den nächsten drei großen Hügeln machen wir ordentlich Höhenmeter, dann gehts wieder etwas flacher weiter, bevor wir zum Gipfelhang kommen motivierte uns Gernot. Die Steilheit dieses Anstiegs erforderte entweder, dass die Kanten bei jedem Schritt ordentlich in den harten Schnee gesetzt werden oder, dass wir was natürlich wesentlich einfacher war behend Gipfelgratunsere Harscheisen auf die Schi montierten. Das ging dann schon viel besser und das Rutschen hatte mehr oder weniger ein Ende. Nach dem steilen konzentrierten Anstieg konnte man sich nun wieder mehr in die Umgebung, das wundervolle Wetter und die Freude über den bereits geschafften Anstieg vertiefen. Nach kurzer Trinkpause frisch gestärkt umrundeten wir das Chuealphorn um die Felsen der Vorderseite herum und vor uns lag ein massiver, vergletscherter, nach oben eng zulaufender Gipfelhang der letzte Spitzkehrenanstieg, wie sich herausstellte. Unvermutet hinter einer Schneewechte konnte man dann auf einem lang gezogenen Rücken / im Sommer ein Grat von SW fast eben zum Gipfel vor laufen und die 1200 Hm waren geschafft.

 

Welch ein Anblick: in der Ferne die gesamte Bernina-Gruppe mit Biancograt in Draufsicht sowie das Dreigestirn des Piz Palü; man sah sogar bis zu Ortler und Königsspitze, in die Silvretta mit Piz Linard sowie der Nähe nach den weiß bedeckten Piz Grialetsch und die massive Steinfestung des Piz Kesch. Auf dem Gipfel selbst war wirklich jeder außer sich vor Freude über die fantastische Aussicht und das tolle Erlebnis in dieser guten, kompakte Gruppe, die zwar unterschiedlich schnell aber dennoch mit geringem Rückstand vom ersten bis zum letzten Teilnehmer eingetroffen war. Geri mahnte vor dem Betreten der Schneewechte, die nicht zu unterschätzen war aber dies förderte nur die gemeinsame ungetrübte ehrliche Gipfelfreude und wir standen beisammen wie an einer Busstation unterm Regendach.

 

Der frische 3000er-Wind mahnte uns zum Aufbruch und nach respektvollem Abstand im steilen Gipfelhang zogen wir über die ersten steilen noch hart gefrorenen Hänge, dann weiter über wunderschön auffirnende Genusshänge in Richtung Tal zurück. Immer wieder warteten wir aufeinander und das Lachen im Gesicht wollte gar nicht mehr weg gehen, weil jede neue Fahrt ein absolute Freude war je tiefer wir kamen, um so mehr firnte es auf und immer wieder haben wir den Talschi fester in den Boden gedrückt, dass es uns den Gegenhang hoch zog, um vielleicht noch den einen oder anderen zusätzlichen Schwung gewinnen zu können Jetzt solle man einen Heli herbeischnippen können, der einem nochmals zum Gipfel bringt, meinte Beate ganz treffend.

Beim Parkplatz wurden warme Jacken und Schuhe gegen frühlingshafte Bekleidung getauscht und wir genossen einen Auszug aus dem sagenhafte Walserhus-Kuchenbuffet, das seinem vorauseilenden guten Ruf wirklich gerecht wurde. Ein Bierchen am großen Tisch in netter fröhlicher Runde, die warme Sonne im Gesicht, der Ausblick in diesen faszinierenden Talkessel mit seinen Bergen, den wir heute schon begangen sind was will man mehr? Danke, lieber Gernot es war eine fantastische Tour: perfekt ausgesucht sowie beste Bedingungen und tolle Teilnehmer bestellt Gott sei Dank war der Regenschauer der Vornacht doch wohl nur eine Art Albtraum

 

Autor: Annette Stemmer

Datum: 06.05.2009

 
 
 

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