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Via Ferrata - Klettersteige führen (Via Ferrata - Klettersteige führen)

Alpenverein Vorarlberg
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Unser Ausbildner "Picco".

Via Ferrata - Klettersteige führen

Ein Bericht von Jürgen Pruner, der am Fortbildungskurs "Via Ferrata - Klettersteige führen" teilgenommen hat. Ausgeschrieben wurde der Kurs vom Programm "Berg und Steigen" des Österreichischen Alpenvereins. Die Kurse werden vom Bergsportreferat des Österreichischen Alpenverein unter der Leitung von Michael Larcher organisiert. Die Ausbildungen werden von staatlich geprüften Bergführern durchgeführt. Die Ausbildungen des Österreichischen Alpenvereins stehen für höchste Qualität und neueste alpinistische Erkenntnisse. Der Kurs hat vom 1. bis 3. Juni in Zirl stattgefunden.

 

Am 1. Juni bin ich mit noch zwei Teilnehmern aus Vorarlberg nach Zirl bei Innsbruck gefahren. Dort waren wir in einem relativ neuen Hotel untergebracht. Am späteren Nachmittag war die Begrüßung durch den Kursleiter Peter Weber. Im Anschluss gab es das Abendessen und den Ausrüstungscheck. Es wurden uns kurz die neuesten und notwendigen Ausrüstungsgegenstände für das Begehen von Klettersteigen vorgestellt. Dabei stellte sich heraus, dass einige Teilnehmer mit veralteter Ausrüstung unterwegs waren. Diese bekamen leihweise eine Ausrüstung die dem aktuellen Stand entspricht. Also ein Y-Set mit abgenähten Seilenden, Klettersteigkarabiner, Fangstoßdämpfer und einer kurzen Bandschlinge zum einbinden in den Hüftgurt.

 

Am zweiten Kurstag waren wir im Crazy Eddy Klettersteig bei Sils unterwegs. Wir haben mit Picco, dem Bergführer und Ausbildner meiner Gruppe, verschiedene Sicherungstechniken geübt. Wie kann ich am Klettersteig jemanden mit dem Seil nachsichern, der der Anforderung nicht gewachsen ist? Wie kann ich einen Teilnehmer bei einem Rückzug ablassen? Wir haben uns dann selber noch über eine 40 Meter hohe Wand an zwei Einfachseilen abgeseilt.

 

Als wir den Klettersteig nach einem kurzen Zustieg erreichten, konnten wir drei Gemsen beobachten, wie sie durch die Felsen über uns huschten. Schon beim Zustieg wurden wir über Alpine Gefahren wie Steinschlag aufgeklärt. Deshalb setzten wir unseren Kletterhelm schon auf, bevor wir den Wandfuß erreichten. Beim Einstieg hat uns Picco noch die Klettersteigtechnik gezeigt. Wegen der Redundanz müssen immer beide Karabiner des Y-Klettersteigsets am Stahlseil eingehängt sein. Der Crazy Eddy Klettersteig ist ein Erlebnisklettersteig. Im oberen Bereich gibt es eine lange Seilbrücke, die wir mit einer Seilrolle überquerten. Das Gefälle der Seilbrücke ist leider etwas flach. Weiter unten gibt es noch ein Spinnennetz aus einer Stahlkette. Dieses haben wir aber nicht benutzt. Dieser Klettersteig ist ein gutes Übungsgelände für Ausbildungen. Am Abend gab es noch etwas Wetterkunde und es wurde uns die Präsentation zum Thema Klettersteige des Österreichischen Alpenverein vorgeführt.

 

Am dritten Kurstag waren wir beim Kaiser-Max Klettersteig. Dieser Steig führt durch die Martinswand bei Zirl. Da wir viel Zeit mit Übungen verbrachten, sind wir aber nicht weit in den Klettersteig eingestiegen. Heute wurde uns wieder einiges an Seiltechnik beigebracht. Was ist ein Tuber und was ist eine Plate und wie werden Kombinationsgeräte richtig angewendet? Aus der Bergrettungstechnik haben wir noch das Abbinden von HMS und Kombisicherungsgeräten gelernt. Auch der Express-Flaschenzug wurde uns beigebracht. Mit dessen Hilfe kann ein Nachsteiger, zB nach einem Sturz, mit einem Seil wieder heraufgezogen werden. Der Nachsteiger muss dazu aber noch selber klettern können. Um jemanden zu Bergen der frei hängt wird der Seilrollenflaschenzug benötigt. Diesen haben wir aber aus Zeitmangel nicht gelernt.

 

Beim Einstieg zum Kaiser-Max Klettersteig haben wir noch sehr interessante Ausrüstungen gesehen. Es gab Leute mit Klettersteigset, die es aber nicht benutzten, veraltete Ausrüstungen, nicht richtig angewendete Ausrüstungen usw. Das Kurioseste waren 2 Klettersteiggeher. Der eine hatte einen gelben Bauhelm und der andere ein Küchentuch um den Kopf gebunden. Beide hatten zwar einen Hüftgurt aber das Klettersteigset war eine Todesfalle. Einmal zwei alte Bandschlingen mit Klettersteigkarabinern und einmal eine Reepschnur mit zwei einfachen Schnappkarabinern. Bei einem Sturz in eine solche Ausrüstung versagt diese und bricht. Ein Absturz mit zumindest schweren Verletzungen wäre die Folge.

 

Mit diesen 2 ½ Tagen war der Kurs zu kurz und sehr intensiv. Alle Teilnehmer und Ausbildner haben sich dafür ausgesprochen, diesen Kurs in Zukunft einen Tag länger abzuhalten. Vor allem in Sachen Seiltechnik hat mir dieser Kurs sehr viel gebracht. Ich kann diesen Kurs allen Tourenführern die sich für Klettersteige interessieren weiterempfehlen.

 

Ich habe auch noch an zwei weiteren Kursen teilgenommen. Die Berichte dazu werden in den nächsten Wochen folgen.

 

Autor: Jürgen Pruner

Datum: 27.07.2007

 
 
 

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