Mit der Einladung von Hubert Moll vom (neu erwachten) Alpenverein Hinterwald den Hochscherenweg zu begehen, rückte für fast alle von uns die Erfüllung eines jahrzehnte langen Tourenwunsches in erreichbare Nähe.
Uns so fand sich am Morgen des 15. Juli 2007 ein fröhliches Grüppchen von 14 Wanderlustigen ein. Alt-Neuobmann Walter Moosmann strahlte und freute sich: Das ist ja wie in alten Zeiten
Die ersten 800 Höhenmeter nach Faschina überwanden wir mit einem Bus. Dann wurde es ernst. Vor dem Abmarsch erklärte uns Tourenführer Hubert Moll das eigens für unsere Wegstrecke vorbereitete Höhenprofil (das uns nochmals Respekt einflößte). Angesichts der Länge der Tour von ca. 8 Gehstunden ermahnte er zu maßvollem Einteilen der Kräfte, und setzte unseren altbewährten Bergführer Hans Schwarzmann an die Spitze der Gruppe.
Und das war gut so. Hans wählte genau das richtige Tempo, sodass sich meistens auch noch ein Schwätzchen mit den Kameraden ausging. Dass die Tourenplanung wohl überlegt war, bemerkten wir spätestens in den Haupanstiegsetappen Faschina, Bartholomäalpe, Furka und Zafernalpe, Hochschere (Fürkele), die uns in den Morgenstunden dieses heißen Sonntags einen angenehmen kühlen Schattenanstieg bescherte.
Der eigentliche Scherenweg ist ein luftiger, steiler (in unserem Fall) Abstieg, der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert und führt in weiterer Folge auf der Südseite des Zitterklapfenmassives vorbei. Herrliche Tiefblicke, traumhafte Fernsicht und eine Alpenflora die nicht schöner hätte sein können, ließen uns immer wieder staunen und begeisterte Ausrufe hören. Nach dem letzten (mittlerweile heißen) und kräfteraubenden Anstieg erreichten wir das Ischkarneifürggele und die Biberacher Hütte wurde sichtbar, zwar war sie noch klein, aber in erreichbare Nähe gerückt.
Nach der stärkenden Knödelsuppe und den diversen Gespritzten auf der schönen Terrasse musste leider bald wieder aufgebrochen werden. Eine gute Stunde Abstieg war noch zu bewältigen bis zum Landsteg wo wir planmäßig den Postbus erreichten.
Alle waren wir uns einig: Es war ein Traumtag in unserer schönen Heimat mit netten Kameraden und längst lieb gewonnenen Freunden.
Danke und Berg Heil !
Karin Schneider-Meyer, Mellau