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Vier Tage Wallis (Vier Tage Wallis)

Alpenverein Vorarlberg

Vier Tage Wallis

Weissmies und Lagginhorn

04.-07. September 2022

Voller Euphorie und Tatendrang trudelten die 4 Teilnehmer, früh morgens beim Treffpunkt in Feldkirch ein. Nach kurzer Lagebesprechung und Begrüßung traten wir die ca. 4 stündige Autofahrt nach Saas Almagell an. Die Reise führte uns über mehrere Passstraßen der Inner-Schweiz, welche dank der imposanten Kulisse unsere Vorfreude auf die bevorstehende Tour befeuerte. Gegen Mittag parken wir unser Auto im besagten Ort und machten uns sogleich auf den Weg zu unserer ersten Unterkunft, der Almageller Hütte (2894m). Geschafft von der langen Anreise und dem durchwachsenen Aufstieg, begaben wir uns sogleich nach dem Abendessen auf unsere nächste Reise und zwar ins Land der Träume.

Am nächsten Morgen begann unser Tag bereits um 4:45, schnell wurde noch gefrühstückt und dann ging es bei voller Dunkelheit Richtung Weissmies (4016m). Der Anstieg zum ersten Etappenziel, dem Zwischbergenpass, war klar strukturiert und durchaus gut markiert. Zu allem Überfluss wurden wir beim Erreichen des Passes von einem einzigartigen Wolkenpanorama begrüßt, welches unsere Motivation nochmals ankurbelte.
Langsam wich die Dunkelheit der Morgendämmerung und vor uns bot sich die Sicht der unverkennbaren Walliser Berge dar. Unsere Route führte uns über ein leicht vereistes aber gut besteigbares Blockgelände immer weiter Richtung Südost-Grat. Je höher wir stiegen umso mehr bedurfte es dem Einsatz unserer Hände, mit welchen wir uns langsam aber sicher an den zerklüfteten Felsen hinaufarbeiteten. Nach beständiger Kletterei und einigen Schlüsselstellen welche wohl am besten durch den Schwierigkeitsgrad 2 beschrieben werden, erreichten wir endlich das erste Gletscherfeld. Sogleich rüsteten wir uns mit Steigeisen sowie Eispickel aus und querten die ersten 100 Meter Eis. Wir hatten extremes Glück mit dem Wetter und somit war unser ständiger Begleiter das Bewundern und Bestaunen des sich darbietenden Panoramas. Nach dem Schneefeld hieß es noch einmal Zähne zusammen beißen denn der letzte Anstieg stand bevor. Als wir den letzten Gletscherabschnitt bestiegen, erhob sich vor uns, ihrem Name in nichts nachstehend, die prächtige Weissmies. Oberhalb der von Italien herziehenden Wolkenpracht, standen wir nun zu viert, wohlgemerkt bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein, auf 4016 Meter. Der paradiesische Anblick, welcher sich uns dort darbot wir wohl keiner von uns so schnell vergessen. Im Westen erbot sich der Anblick der Mischabelgruppe beinahe wolkenlos vor uns und zeigte ihre zahlreichen Gletscher. Der Abstieg gestaltete sich anspruchsvoll und erforderte hohe Trittsicherheit als auch eine hohe Konzentration über den selbigen Weg über den wir vier Stunden zuvor den Aufstieg wagten. Zurück in der Hütte genossen wir die Nachmittagssonne auf der Terrasse und genehmigten uns das ein oder andere Stück Kuchen im Liegestuhl.
Am nächsten Tag stiegen wir wieder ca. 850m ab nur um wenig später wieder 700m aufzusteigen, das Ziel dabei war die Weissmieshütte welche wir über den Panoramaweg nach fast 4h Gehzeit erreichten.
Nun sind wir auch schon am letzten Tag unserer Tour angelangt welcher bereits um 4:40 begann. Den letzten Tag unserer Reise widmeten wir dem Aufstieg auf das Lagginhorn (4010m), das nordwestlich von der Weissmies zu finden ist und nur wenige Kilometer entfernt liegt. In der Nacht zuvor kleidete ein Gewitter die letzten 500 Höhenmeter des Gipfels in ein weißes Schneekleid das nur darauf wartete von uns erklommen zu werden. Der Aufstieg von der Hütte aus war durch zahlreiche "Steinmännchen" markiert, diese erleichterte uns die Wegfindung bis zum Grat. Nun folgten wir dem Grat über Platten und Geröllfelder bis zu dem erhabenen Gipfelfelsen. Das Wetter war uns dabei abermals gut gesonnen und ermöglichte uns einen Anstieg mit guter Sicht, während sich rund um uns die Wolken sammelten und auftürmten. Einige hundert Höhenmeter und ein paar Kletterstellen später, war es an der Zeit die Steigeisen anzuziehen und die letzten 400 Meter zu erklimmen. Das Wetter hatte sich zu unseren Ungunsten geändert und der Gipfel hüllte sich in Nebelschwaden während der Weg, welchen wir zuvor bestiegen hatten in Wolkenfeldern verschwand. Nichtsdestotrotz erreichten wir nach einiger Zeit den Gipfel und zu unserer Freude schickte uns die Sonne einen warmen Gruß in Form von Sonnenstrahlen die sich durch den sich langsam auflösenden Nebel kämpften und uns für den Aufstieg belohnten.
Als der Nebel sich legte gab er die Sicht auf die umliegenden Berge frei, darunter auch die zwei Tage zuvor bestiegene Weissmies mit ihrer Gletscherpracht. Nach einer kurzen Verschnaufpause und genug Zeit sich diese Bilder für immer einzuprägen traten wir den Weg nach unten an, um uns bei etwas Tee und einer Jause für den bevorstehenden Abstieg zu stärken. In der Zwischenzeit spielte uns das Wetter wieder in die Karten und die Wolken zogen ab und gaben somit den Weg und die Sicht für unseren Abstieg frei. Bei der Hütte angekommen belohnten wir uns zum wiederholten Mal mit Kaffee und Kuchen, packten unsere sieben Sachen, stiegen ab zur Seilbahnstation und fuhren mit dem Auto Richtung Heimat.
Alles in Allem war es eine sehr gelungen Tour, die sich jeder der Teilnehmer vermutlich noch oft ins Gedächnis rufen wird. Selbst die im Vorhinein als anstrengend vermutete, vierstündige Rückreise, entpuppte sich als amüsanter Roadtrip durch die südöstliche Schweiz, mit einigen "Abkürzungen" und der geballten Ladung an Schweizer Charme und Kultur.

Danke an alle die dieses Erlebnis möglich gemacht haben!

Glg David

6 Bilder

 
 
 
 
 

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