Fotos Wo ist nur der Schnee?

Ausgeschrieben und gebucht waren Ski-Tage in Laterns. Aber nicht nur durch Corona haben wir ja gelernt, flexibel zu sein und so ließen wir die Ski zu Hause und packten stattdessen neben Schnitz-Messer, Augenbinden und Co. auch ganz viele Spiel-Ideen ein.

Da uns beim Wort „wandern“ keine 26 leuchtenden Augen entgegen strahlten, haben wir von Anfang an den Fokus auf „Tage draußen“ gelegt oder wie man früher schon sagte „der Weg ist das Ziel“. So haben wir am ersten Tag die Weg-Strecke vom JUFA bis oberhalb der Sommerrodelbahn geschafft (für alle nicht-Locals: circa 100 hm). In 4 Stunden :-D

Langweilig? Zäh? Für die, bei denen der Berg nur ein Sportgerät ist, vermutlich schon. Wir waren am Schnitzen, Jausnen (ganz wichtig!), Menschen-Memory, Kettenfangen (verdammt, ist das anstrengend am Berg…), … Und auch wenn es nur kurz war, war das Füdlarn vom letzten Pisten-Hang auf den Schnee-Resten ein riesen Spaß.

Im Hotel ging jede Familie ein wenig ihren eigenen Interessen nach – und hin und wieder traf man sich dann doch am Tischtennis-Platz oder beim Werwolf spielen.

Am zweiten Tag machten wir dann doch ein paar Meter. Wir legten zwar recht früh schon die erste Pause ein und suchten LVS, die nicht im Schnee (nicht vorhanden), sondern bei Baum-Wurzeln vergraben wurden. Aber es war im Schatten dann doch nicht so chillig wie am Vortag, sodass wir liefen und liefen, bis wir die erste Sonnen-Lichtung erreicht haben. Hier konnte ich dann endlich den schweren Ton aus dem Rucksack auspacken und es entstanden fröhliche Landart-Gesichter an Bäumen, Rentiere auf Füdlar und ein Pilz-Haus mit PV-Anlage. Nach der obligatorischen Jause ging ein Teil der Gruppe voraus und legte Spuren für eine Schnitzeljagd. Puh, waren die schnell. Da hatten wir als zweite Gruppe keine Chance, sie vor der Bergstation der unteren Bahn einzuholen. Abgesehen davon, dass es eigentlich eh nur eine Richtung gab – geradeaus. Umso steiler, desto geiler… Der Weg nach unten war eh klar: Füdlarn, jippieh! Auch wenn so manches gefrorene Fußstapfen-Loch für unangenehme Rumpler und Schürfwunden führten. Es war mega lustig.

Und so schnell war schon der dritte und letzte Tag gekommen. Das Wetter war nicht mehr so berauschend wie die ersten beiden Tage. Diesmal verwendeten wir für den unteren Teil der Strecke den Lift und wollten Richtung unterer Saluver Alpe. Hinter dem Sattel zwischen Falben und Nob war es aber dann so eisig, dass wir als Alternativ-Ziel den Gipfel (Falben) nahmen. Der zweite Gipfel-Sieg der Murmile in 6 Jahren!!! Oder wie die Euphorie in Kinder-Sprache lautet „Für was sin mer do uffä ganga, wenn mer eh glei wieder abe gond. LMAA“ – Das sagt wohl alles über die Wichtigkeit von Gipfeln, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Und Ausnahme – heute ging es nicht mit den Füdlarn nach unten. Da die Sonne die Schnee-Reste nicht aufgeweicht hat, haben alle auf die Abfahrt verzichtet. Dass von den Vortagen schon alle Knochen weh tun, hat sich wohl niemand getraut zu sagen ;)

Text: Christian Hörberg
Fotos: Familiengruppe Murmile