Fotos Hochtouren und Klettern am Furkapass (CH)

08.07.2022 - 10.07.2022 in Furkapass - Albert Heim Hütte (CH)

 Zu viert starteten wir Freitag Mittag Richtung Schweiz. Unser Ziel war der Furkapass. Hannah, Johannes, Hannes und Harald...so die Namen der illustren Truppe die sich anschickte den 3586m hohen Galenstock zu besteigen sowie das Klein Bielenhorn auf 2941m zu erklettern. Aber der Reihe nach, Freitag erfolgte der mühelose Aufstieg zur beschaulichen Albert-Heim-Hütte. Schon während des Aufstiegs schweiften die Blicke immer wieder zum massiven Felsgebilde des Galenstocks mit seinem vergletscherten Fundament. Unseren anvisierten Weg über den Nordgrat (Kraxelei im 2. Schwierigkeitsgrat) zum Gipfel konnte man zu diesem Zeitpunkt nur erahnen.

Am nächsten Tag ging es zeitig um 5:00Uhr los, die erste Stunde wanderten wir über Geröllfelder Richtung Tiefengletscher, einige von uns den Blick auf die bevorstehende Route über den Gletscher gerichtet, andere widmeten sich der umfangreichen geologischen Gegebenheiten des tollen Gebiets. Der Anstieg über den Gletscher war abwechslungsreich, recht blanke Stellen wechselten sich mit hartem Schnee bis hin zu tiefem Sulz ab. Nach der ersten Steilstufe war der Weiterweg am Seil unumgänglich. Bis wir die steile Felswand erreichten vergingen insgesamt rund 2,5h, am Fuße dieser erblickte Hannes recht schnell die beschriebene „Leiter" (in Form von etlichen Trittstiften) und somit auch den Weg durch diese Wand auf den Grat.

Von da an war extrem sorgfältiges Steigen im Fels von allen Teilnehmer gefordert. Die mahnenden Worte des Hüttenwirts „brüchig ist es oben" sollten sich bewahrheiten. Am Grat war es dann ein weiteres Mal notwendig die Steigeisen anzulegen um ein ausgesetztes Firnfeld und eine kurze aber sehr blanke Steilstufe zu überwinden. Alle Teilnehmer meisterten die Herausforderungen bravourös und sehr sorgsam und so standen wir nach ca. 5h Aufstieg am Gipfel und konnten die Aussicht genießen. Da der Abstieg aufgrund des wirklich sehr brüchigen Geländes mindestens gleich große Aufmerksamkeit wie der Aufstieg bedurfte, machten wir uns nach kurzer Rast an selbigen...und brachten ihn ebenfalls problemlos und routiniert hinter uns. An der Hütte angekommen attestierten wir alle der Tour einen durchaus nicht zu unterschätzenden technischen und psychologischen Anspruch und freuten uns, sie so tadellos bewältigt zu haben.

Die abendlichen Gespräche mit unseren zwei sehr sympathischen Schweizer Tischnachbarn gestalteten sich dadurch noch entspannter und lustiger.

Am nächsten Morgen (Sonntag) konnten wir sogar ein wenig ausschlafen, Abmarsch war für 7:00 angesetzt. Es ging unterhalb unseres Tagesziels, dem Klein Bielenhorn, vorbei zur Sidelenhütte. Dort deponierten wir nicht benötigtes Gepäck und machten uns auf zum Einstieg des „Schildkrötengrats". Eine alpine Kletterei über sechs Seillängen bis in den oberen 4./unteren 5. Grat stand auf dem Tagesplan.

In zwei Seilschaften machten wir uns auf den Weg den Gipfel in schönstem Granit zu erklettern. Stellenweise luftig ausgesetzt, oftmals in herrlicher Genußkletterei und teilweise durch Gehgelände arbeiteten wir uns Richtung Gipfel.

Die Beliebtheit des Grates durften wir durch einige andere Seilschaften erfahren, jedoch war jede Begegnung an den Standplätzen herzlich und stressfrei.

Vom Gipfel führte uns ein Wanderweg wieder retour zur Hütte, wo wir unser restliches Gepäck aufluden und gemütlich den einstündigen Abstieg zum Pass auf uns nahmen.

So ging ein abwechslungsreiches Tourenwochenende in wundervollen Umgebung mit ganz tollen Menschen entspannenden fröhlich zu Ende!

Ein herzliches Danke an alle für die feinen Tage und das sehr angenehme Miteinander!

Wahrscheinlich eine der besten Gruppen und Touren, die wir je führen durften ;-)

Hannes u Harald

Bericht: Harald Hübner