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Stürmische Zeiten - Schitourenwoche im Mölltal/Kärnten (Schitourenwoche im Mölltal in Kärnten)

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Stürmische Zeiten - Schitourenwoche im Mölltal/Kärnten

Mit großer Vorfreude starteten wir, insgesamt 10 Personen, mit den beiden TF Dieter und Peter am Sonntag dem 20. Februar zu einer verheißungsvollen Schitourenwoche ins Asten-Tal. Noch nie gehört? Keine Bange, auch viele aus unserer Gruppe konnten damit auch nichts anfangen.

Das Asten Tal oder nur kurz „die Asten“ ist ein kleines, hohes Seitental im „Tal der 1000 Gummistiefel“ dem Möll-Tal. Diesen Beinamen hat das Möll-Tal wegen der vielen Mineure bekommen, die zu Dutzenden auf den diversen Tunnelbaustellen in Europa arbeiten.

Vom Treffpunkt Bahnhof Bludenz erfolgte die Anreise über Landeck, Kematen (Pause beim Bäcker Ruetz), Wörgl, Pass Thurn, Felbertauern nach Lienz i. O. Am östlichen Ende der Stadt dann Richtung Iselsberg nach Mörtschach. Dort sollte man ganz genau schauen, damit man nicht die Auffahrt ins Asten-Tal versäumt. Was dann kommt ist spektakulär. Ca.10 Km eine schmale Bergstraße mit bis zu 16% Steigung, fast keine Ausweichmöglichkeit für den Gegenverkehr, linker Seite der Fels, rechts tiefer Abgrund ohne Leitplankensicherung. Wir sind dann alle froh nach Erreichen unserer Unterkunft, dass alles gut gegangen ist. Unsere Bleibe für die nächsten Tage soll das Sadnighaus sein. Es ist dies ein Alpenvereinshaus der Sektion Grosskirchheim auf fast 1900 m Seehöhe. Im Nebenhaus, dem „Petersbrünnl“ beziehen wir erst einmal unsere Doppelzimmer, um uns dort häuslich einzurichten. Ernst, Hubert, Helmut u. Christian beziehen ihr Zimmer direkt in der Hütte.

Mehrer Gruppen sind gerade mit der Abreise beschäftigt. Wir holen uns bei ihnen noch einige interessante Informationen zu den geplanten Schitouren in den nächsten Tagen. Die gibt es hier nämlich zuhauf und sie klingen auch sehr interessant.

Montag, erster Tourentag

Nach einem ergiebigen Frühstück starten wir zur ersten Tour. Ziel soll der 2891 m hohe Stellkopf sein. Die Süd und ostseitigen Hanglagen weisen nur noch eine spärliche Schneeauflage auf, trotzdem findet sich noch Platz für eine entsprechende Aufstiegsspur. Ein anderes weit größeres Problem ist jedoch die unterschiedliche Wetterlage. Nebel und Sonnenschein wechseln fast minütlich ihre Herrschaft. Plötzlich, ohne Vorwarnung beginnt es zu schneien. Dazu kommen stürmische Windböen, Ausläufer eines anhaltenden Sturmtiefs, welches in Norddeutschland schon mehrere Tage wütet. Helmut, Ernst und Hubert sind gerade am Gipfelkreuz angekommen, die restlichen Personen sind noch etwas weiter unten. Da wird allen schnell klar; sofort zusammenpacken und zurück zur Unterkunft. Im dichten Nebel und starkem Sturm ist dies dann gar nicht so leicht. Immer wieder finden sich jedoch die Rot-Weißen Sommermarkierungen, welche uns bei der Routenfindung besonders im oberen Almgelände sehr zu Gute kommen. Je weiter wir uns dann dem Sadnighaus nähern, umso schwächer werden die Windböen. Auch ein anwesender Ötztaler Bergführer mit seinen holländischen Gästen wurde „vom Winde verweht“ und trifft fast gleichzeitig mit uns bei der Hütte ein. Den Rest des Tages verbringen wir beim Kartenspielen und planen einer Tour für den nächsten Tag. Gegen 15.00 Uhr klart es auf, stahlblauer Himmel liegt über dem Astental. Dieter und Helmut lassen es sich nicht nehmen und starten kurzfristig zu einer Erkundungstour zum Göritzertörl, 2463 m. Über sanftes Almgebiet, etwa dem Wanderweg folgend, ziehen die beiden zügig bergan. Je weiter die beiden jedoch an Höhe gewinnen, umso stärker werden die Sturmböen.

Am Ziel angekommen, müssen sie am Boden knieend die Felle verstauen, damit ihnen nicht alles davonfliegt. Etwas unterhalb des Überganges wird der Wind etwas erträglicher und die beiden finden noch guten Schnee für eine schöne Sonnenuntergangs Schiabfahrt. So jedenfalls zeigen es die zahlreichen Bilder und Erzählungen der Beiden nach ihrer Rückkehr.

Dienstag, zweiter Tourentag

Das Frühstück wurde um eine halbe Stunde nach hinten verlegt. Während wir dieses genießen tobt der Sturm um das Sadnighaus. Bei diesem Wetter jagt man nicht einmal einen Hund vor die Türe. Bei Kartenspiel und Leseaktivitäten verbringen wir den Vormittag. Gegen Mittag verbessern sich die Wetterverhältnisse zunehmend, was uns dann zum Start einer Schitour animiert. Der Hiilmersberg, 2637 m, soll unser Ziel sein. Dieser Bergrücken befindet sich oberhalb des Göritzertörl. Wie schon Vortags ziehen Helmut und Dieter mit uns in angenehmer Spur in Richtung Törl. Je weiter wir jedoch aufsteigen, umso stärker werden wieder die Windböen. Kurz unter dem Jochübergang brechen wir dann die Tour ab. Es bringt einfach nichts bei diesem Wind unterwegs zu sein. Auch die Kälte kriecht schnell unter unsere Kleidung. Bei der Abfahrt finden sich dann in den sanften Rinnen und Mulden akzeptable Schneeverhältnisse durch den eingeblasenen Neuschnee. Wäre das Gelände hier steiler, müßte man die Lawinengefahr sehr gut im Auge behalten. Ordentlich „durchlüftet“ drängt sich dann alles nach der Abfahrt schnell in die warme Hüttenstube.

Hier wird dann die ganze Wettersituation neu überdacht. Die Vorhersagen für die nächsten Tage verheißen nichts Gutes. Das Sturmtief über Nordeuropa bringt immer neue Fronten hervor. Die Ausläufer spürt man sogar hier an der Alpensüdseite immens. Nach langem hin und her beschließen wir die Tourenwoche abzubrechen. Das Hüttenteam hat Verständnis für unseren Entschluss.

Mittwoch, Tag Drei im Astental.

Strahlend Blau beginnt der Tag. Erste Zweifel über unsere Heimreise machen sich breit. Doch ein Blick in die umliegende Gipfelregion belehrt uns eines Besseren. Meterhohe Schneefahnen, „Jochbischa“ bei uns im Montafon genannt, verzieren die Gipfel und Grate. Peter und Dieter haben mittlerweile die Schneeketten aufgelegt. Angehalten dazu wurden sie von einigen Lieferanten die gerade ihre Waren zum Berghaus gebracht hatten. Der Tipp war gut! Tauwasser war in der Nacht gefroren und hat besonders im ersten, oberen Straßenteil eine Zentimeterdicke Eisschicht gebildet. Im 16% steilen unteren Teil müssen Peter und Dieter sogar noch im ersten Gang immer wieder auf die Bremse treten. Erst in Mörtschach werden die Ketten demontiert und einer sicheren Heimfahrt steht nichts mehr im Weg.

Donnerstag, wieder daheim.

Schönstes, ruhiges Bergwetter in Vorarlberg. Schon bei der Heimfahrt wurde der Vorschlag gemacht, doch bei uns noch eine Schitour zu unternehmen. Alle waren hellauf begeistert und so traf man sich gegen 08.30 Uhr bei der Palüdbahn im Brandnertal. Via Güterweg stiegen wir ins Zalimtal auf. Über untere und obere Brüggelealpe weiter, unserem Tagesziel, dem Hinteren Jöchl entgegen. Auf 2120 m angekommen präsentiert sich uns eine windstille, grandiose Bergkulisse. Interessantes Detail am Rande. Aus unserer Runde war diese Schitour noch nicht allen bekannt. Die Abfahrt zurück nach Brand war dann das Highlight dieser Woche. Stiebender Pulverschnee von oben bis unten. Jeder von uns kam da voll auf seine Kosten. Im „Valavier“ in Brand fand diese Tourenwoche einen schönen Abschluss mit dem Fazit. „Warum den in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“.

 
 
 

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