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Unser Tourenführer Wolfgang Bartl hat auf die Wettervorhersage reagiert und die Tourenziele für uns 3 Ladies zeitlich geändert – zu Beginn der Tage war nun der Mont Blanc geplant und erst im Anschluss die „leichtere“ Tour, der Gran Paradiso – vorausgesetzt das Wetter verbessert sich noch für den zweiten Teil. 

Die Abfahrtzeit ab Nüziders war 3h aber Dank des komfortablen Busses durften wir sogar noch mit Kissen und Decke ein Nickerchen machen. Nach einem sensationellen Picknick-Frühstück inklusive Helmas Linzer standen wir – das sind unsere Jüngste im Bunde, Desiree Konzett, Monika Sturn und Annette Stemmer – mit Wolfi dann um ca. 9Uhr früh bei der Talstation der Aiguille de Midi in Chamonix. Vorfreude und Aufregung steigerte sich mit jeder prall gefüllten Gondel, die sich auf wenigen Seilen und ohne Stützen nach oben wuchtete, wie wir beobachteten … und schon vor unserer zeitlich reservierten Gondel durften wir dann endlich auch mit – zunächst bis zur Mittelstation für die erste Akklimatisierung, ca. eine Stunde später dann bis ganz nach oben auf die Bergstation mit 3842m. Touristen in Yoga-Hosen und Halbschuhen oder einfacher Wanderausrüstung mischten sich unter Bergsteiger mit Hochtourenausrüstung – nur eines hatten wir gemeinsam – jeder trug einen Mundschutz und jeder wollte einen Blick erheischen auf den höchsten Berg Europas, den Mont Blanc, mit 4.810m samt seinem imposanten Gletscher-Panorama.

 

Sofort nach dem Überklettern der Absperrung auf der sinngemäß „Achtung / Warnung – hier beginnt der Berg!“ stand, kamen wir dann endlich wieder auf Schnee. Mit Steigeisen und Stöcken ging es über die ersten schmalen Grate auf den Gletscher und nach einem kurzen Anstieg auf die Cosmique Hütte. Ein bisschen Eingewöhnen war uns vergönnt, dann musste uns Wolfi gar nicht lange überreden, dass wir uns gemeinsam den Cosmique Grat hinter der Hütte anschauten bzw. in die stellenweise doch sehr anspruchsvolle Kletterroute einstiegen. Griffige Felsblöcke, eine spannender Weg nach oben und die gute Stimmung im kleinen Team machten diese erste Tour in der warmen Mittagssonne zu einem perfekten Herzklopf-Vergnügen – am Ende geht es über eine Leiter zur Aussichtsterrasse der Bergstation der Aiguille und wir wurden fast wie „berühmte Erstbesteiger“ mit Applaus und Fotos von Touristen empfangen. Nochmals geht es den gleichen Grat wie beim ersten Mal bergab und zur Hütte. Das Abendessen fast nebensächlich und schnell in den mitgebrachten eigenen Schlafsack legten wir die Frühstückszeit auf 01:00 Uhr fest!

 

Bereits am Vorabend wurde uns gesagt, dass heuer noch niemand über diese Route auf dem Gipfel war aber wir wollten es uns trotzdem mal ansehen. Bei 1 Uhr (!) Frühstück kamen wir zeitlich gut weg und starteten in die tiefste Dunkelheit, über uns der Sternenhimmel. Man sah überall, dass sich auch weitere „Glühwürmchen“ auf den Weg gemacht hatten und wir stapften unseren Schritt, bis die erste Dämmerung und das erste „Morgenrosa“ aufzog. Ein Schweizer Paar kam uns dann auf der Aufstiegsspur gerade bei unserer Abzweigung wieder entgegen – sie waren umgekehrt aufgrund des vielen Triebschnees in der steilen Flanke – weit über 70 cm, wie sie berichteten – und frei nach Wolfis Leitspruch „Nur wer umkehrt, kann wiederkehren!“ wollten auch wir uns keinem unnötigen Risiko aussetzen – wir steuerten den nächsten hohen Berg über uns an, den Mont Blanc du Tacul! Auf ca. 4.200m warteten wir ergriffen über dieses wunderschöne Bergerlebnis bei recht frischem Wind auf den Sonnenaufgang und wurden mit einem prächtigen Farbspektakel von grau-lila bis orange-rosa mit dem finalen großen und wärmenden Sonnenball belohnt. Den Mont Blanc im Hintergrund deckte sogar eine spezielle Wolken- oder Föhnhaube ab, die den ganzen Vormittag dort hängen blieb – und so fiel es uns ein bisschen leichter, den Traum Mont Blanc für diesmal gut sein zu lassen und abzusteigen. Dennoch waren wir über 4000m oben gewesen und der Blick zurück machte uns glücklich und stolz, alle Hindernisse wie Dunkelheit, Steilheit und Spalten so gut gemeistert zu haben. Dann galt es, die unter der Hütte auf der Gletschersohle deponierten Schlafsäcke und anderen Dinge, die Gewicht verursachten, wieder einzusammeln und nochmals zur Bergstation der Bahn aufzusteigen. Sogar ein WC-Gang in den oberen Stock dieses Labyrinths auf dem Berg war anstrengend und schnell ließen wir Touristenscharen und Souvenirshops zurück, um wieder ins Tal zu fahren.

 

In Chamonix merkte man nichts von Corona – außer dem ungewöhnlichen Maskenbild – es wurlte nur so von Touristen und wir bekamen in der erstbesten Pizzaria noch einen Platz. 

Nach dem Wettercheck für die nächsten zwei Tage war es klar – wir wollen den Gran Paradiso noch wagen, das Wetter sieht gut aus und wir haben ja noch die Zeit! Grad machen wir uns wieder auf den Weg, als die Feuerwehrautos in die Stadt Lärm schlagen - es brennt ein altes Gebäude im Herzen von Chamonix – die Kombination aus beissendem Rauch, Sonnenhitze und Maskenpflicht war nicht gerade einladend… Nachdem wir im Tourismusbüro der Stadt ein uns unbekanntes Gasthäuschen gebucht und einen kurzen Blick in ein bis zwei Sportgeschäfte geworfen hatten - mit einem Belohnungseis auf dem Weg - machten wir uns dann auf die Hotelsuche per Auto. Sehr hübsch, mitten im grünen Wald und nur 3 km weg vom quirligen Chamonix-Zentrum entfernt gelegen, freuen wir uns über dieses malerische, etwas antiquierte Hotel „La Prairie“ mit Charme und vor allem mit einer Dusche.

Noch ein kurzes Abendessen in einem nahe gelegenen Restaurant und dann ging es schnell zurück ins Hotel zur Regenerierung und vor allem zum Ausschlafen.

 

Am nächsten Tag ging es durch den Mt. Blanc-Tunnel ins Aostatal und nach einem Kaffee und dem Besuch einer alten Steinbrücke, die Wolfi uns zeigte, weiter zum Talort der nächsten Hütte nach Valsavarenche. Nach einem kurzen Picknick im Schatten eines Steinhauses und frischem Baguette stiegen wir ca. 4 Stunden durch Lärchenwälder und über kunstvolle Steintreppen auf zur Hütte Rifugio Chabod. Bei der Hitze hatten wir uns den Radler auf der Terrasse verdient und wir konnten bereits die nächste Tour erstmals von dort einsehen. Schnell nach dem Abendessen den Rucksack für morgen vorbereiten, hieß es, und wir gingen schon zeitig in unsere Schlafsäcke. Um 3:30 Uhr nach dem „Thermofrühstück“ starteten wir in die nächste Sternennacht. Zunächst über eine Moräne und Felsblocks bis zum Beginn des Gletschers, dann angeseilt im Dunkeln über die ersten Flanken … Die „Glühwürmchen“ aus der Hütte Vittorio Emanuele kamen am Kamm in unsere Spur und das Tageslicht zeigte immer mehr von der Bergschönheit, aber natürlich auch die gewaltigen Spalten, die den Gletscher durchfurchten … Wolfi legte uns wieder ein perfektes Aufstiegstempo vor und als von der Weite bereits die Madonna am Gipfel sichtbar wurde, zog auch das Wetter zu, dunkle Wolken türmten sich auf. Der Bergschrund vor der Felspassage war offen und als ob sie immer da gewesen wären, überbrücken 2 Alu-Leitern die tiefe Randspalte. Eine kurze knackige Felsblock Kletterei noch – der Wind war bereits sehr ungemütlich – und da standen wir glücklich und berührt ganz oben bei der Madonna – ganz alleine, bis die nächste Gruppe kam – am Gipfel des Gran Paradiso, auf 4.061m.

 

Wir hatten allerdings nicht lange Zeit, ergriffen zu sein, es peitschte uns bereits die ersten Graupelflocken ins Gesicht und wir gingen gerne zügig über die Felsblöcke im Einbahnverkehr, über die Aluleiter und die ersten beiden großen Gletscherfelder talwärts, bis das Wetter dann sogar wieder besser wurde. Die zahlreichen Spalten waren abwärts schneller überwunden, die Wetter-Stimmung verführte uns zu vielen Fotos und wir waren dann auch bald wieder bei der Hütte. Nach einer kleinen Suppe waren die Salze wieder aufgefüllt und wohl oder übel mussten wir auch den trockenen, heißen Hüttenabstieg hinter uns bringen. Gerne haben wir unsere Füße im kalten Bachwasser abgekühlt, bevor wir mit vielen wunderschönen Eindrücken im Gepäck die Heimreise angetreten sind. 

 

Gefühlsmäßig waren wir mehr als 4 Tage unterwegs – an die frohen, spannenden und unbeschreiblich tollen Bergmomente in der kleinen Gruppe werden wir uns ewig gerne erinnern und der Wert einer solchen Tour wird noch deutlicher, wenn man die Fotos im Nachhinein – gesund und munter wieder zu Hause – betrachtet und die Eindrücke nachwirken lassen kann. Ein großes Dankeschön an Wolfi Bartl für die umsichtige Tourenleitung, seine fachkundige und rücksichtsvolle Begleitung und das komplette Verwöhnprogramm!

Desiree Konzett, Monika Sturn & Annette Stemmer, AV Bludenz 


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