Logo Bezirk Bludenz

Schitouren im Krakautal (Schitourentage im Steirischen Krakau)

Alpenverein Vorarlberg
MITGLIED werden
zur Anmeldung

Schitouren im Krakautal

Sonntag 18.02 bis Freitag 23.02.2018


Erlebnisbericht einer besonderen Schitourenwoche


"Ich melde mich an für die Schitourenwoche nach Krakau in Polen". Einigemale hörte ich diese Formulation kurz nach Erscheinen des neuen Tourenprogrammes vom Alpenverein Bludenz.

Schmunzelnd mußte ich immer wieder die Situation erklären. Wir fahren nicht nach Krakau in Polen, sondern nach "Krakau" in der Steiermark. "Hoi, gits dört oh a Krakau" kam es vielmals wieder zurück.

Richtig; im obersten Teil des Murtales, hart an der Grenze zum Bundesland Salzburg gibt es ein Tal Names Krakau. 3 Ortschaften, Krakaudorf, Krakauschatten und Krakauhintermühlen bilden seit 1.1.2015 die Gemeinde Krakau. Diese ländliche Gemeinde ist auch in der Vereinigung "Bergsteigerdörfer des Österreichischen Alpenverein" als Mitgliederdorf eingetragen.

Insgesamt waren dann 14 Personen bereit, mit den beiden Tourenführern Peter und Dieter, dieser Gegend in der Obersteiermark einen Besuch abzustatten.

Sonntag 09.00 Uhr Treffpunkt Bahnhof Bludenz Vorplatz. Pünktlich traf sich die gemischte Gesellschaft aus Damen und Herren um die Reise anzutreten. Nach Verladung aller Packstücke setzten sich die 2 Kleinbusse in Richtung Tirol in Bewegung. Traditioneller erster Stop Bäcker Ruetz in Kematen. Anschließend Weiterfahrt über Kiefersfelden, Inntaldreieck, Stadt Salzburg, Hallein nach Eben im Pongau. Nochmals kurzer Stop für eine Stärkung, dann noch eine Stunde Fahrzeit bis zu unserer Unterkunft für die nächsten Tage, der "Jagawirt" in Krakauschatten. Von St. Michael im Pongau über Tamsweg ist dieses abgelegene Tal recht gut mit dem Auto erreichbar. Nach einem üppigen Nachtessen setzten sich die Teilnehmer noch zusammen, um das Programm für den nächste Tag zu erfragen. Kurz und bündig war Dieters Antwort. "Morn ist noch schös Wätter, drom gon miar of a Preber. Dieser Berg, direkt an der Landesgrenze von Salburg und Steiermark gelegen ist die Paradeschitour in dieser Gegend. 1250 HM Anstieg sind es über den ewig langen, jedoch nie allzusteilen Südrücken bis hinauf zum stattlichen Gipfelkreuz.


Am nächsten Morgen


Üppig, wie fast immer jenseits des Arlberges, unser Frühstücksbuffett. Gut gestärkt setzte sich der Tross 1 Stunde später in Bewegung um den Ausgangspunkt unserer 1. Tour zu erreichen. Die "Ludlalm", eine neu eröffnete Gastwirtschaft ist Startpunkt für diesen Schitourenklassiker. Gut geräumte Parkplätze, saubere, geheizte Toilettenanlagen, sehr gute Beschilderung sind nur einige lobenswerte Bemerkungen für diesen Ausgangspunkt vieler Wintersportaktivitäten in dieser Region. Rodeln, Langlaufen, Schitouren, Winterwandern, für jeden Winterurlauber findet sich ein wunderschönes Betätigungsfeld in einer grandiosen Naturlandschaft.

Wir beginnen unseren Schianstieg über eine bestens präparierte Rodelbahn. Schnell verschwindet dann die Aufstiegsspur im lichten Fichten und Lärchenwald. Vorbei an einigen Almhütten zieht die Spur hinauf an die Waldgrenze. Hier, wo die großen Almweiden beginnen steht eine gewaltige weiße Wand vor uns. Ganz oben sehen wir schon die ersten Tourengänger. Alles klar, dies ist also unser heutiger Berg.

Bei strahlend schönem Wetter ziehen unsere 2 Gruppen nun Meter um Meter in die Höhe. Bald überzieht sich aber der Himmel mit leichten Wolken, frischer Wind kommt auf, auch leichte Nebelschwaden hüllen uns in ihr zahrtes Grau. Der Wind wird stärker und kälter was zu einer spontanen Gardarobenänderung zwingt, dann werden auch noch Harscheisen montiert um die letzten Höhenmeter zum Schidepot sicher zurücklegen zu können. Von dort sind es dann noch ca. 10 bis 15 Minuten Fußmarsch hinauf zum stattlichen Gipfelkreuz welches dann die ganze Gruppe auch tatsächlich erreicht. Obwohl ein Werktag ist, sind zahlreiche Schitourengeher unterwegs was die Beliebtheit dieser Schitour zum Ausdruck bringt. Ob der Kälte fällt die Gipfelrast eher kurz aus. Die ganze Gruppe fiebert schon der Abfahrt entgegen, welche wir dann auch sehr rasch in Angriff nehmen. Ideal geneigter Südhang, ca. 900 Hm, Pulverschnee, sicherste Verhältnisse. Der Vorwärtsdrang kennt keine Grenzen mehr. Eine gefühlte Ewigkeit später sind dann alle wieder an der Waldgrenze angelangt. Ab hier nehmen wir dann die Rodelbahn als Abfahrtsvariante zurück zur Ludlalm. Da wird dann auch gleich der letzte Schwung, Einkehrschwung genannt, getätigt. Lediglich Luis, ein neues Gesicht in unserer großen Tourengruppe schwächelt hier etwas. Dank "Elisabeths ärztlichen Künsten" kommt dieser jedoch schnell wieder auf die Beine und einer ruhigen Fahrt zurück ins "Basecamp Jagawirt" steht nichts mehr im Wege.


Dienstag, Tourentag 2 im Krakautal


In der Nacht hat es ca. 10 cm Neuschnee gegeben. Minus 4 Grad zeigt das Aussenthermometer. Auch die Sichtbedingungen sind nicht allzu schlecht, daher heutiges Tagesziel die Tockneralm. 1000 Hm sind´s vom Ausgangspunkt beim Schallerwirt bis zum Gipfel. Anfänglich durch Lärchen und Zirbenwald, anschließend über freies Almgelände ziehen wir unsere Aufstiegsspur hinauf zum stattlichen Gipfelkreuz. Kalt bläst uns der Nordostwind ins Gesicht; nur 2 kurze Trinkstopps werden in den 3 Stunden Aufstiegszeit daher abgehalten. Auch die ausgiebige Gipfelrast fällt den 2 stelligen Minusgraden zum Opfer. Schnell sind dann alle für die Schiabfahrt gerüstet, welche sich dann als "Hammermäßig" herausstellt. Zwischen 25 bis 30 Grad steil geht es über fast 700 Hm unserem Ausgangspunkt entgegen. Der tragende Harschdeckel in Verbindung mit der frischen Neuschneeauflage geben eine besondere Mischung ab, welche durch die weitläufige Almwiese noch ihre besonder "Würze" ergibt. Jeder aus unserer Gruppe findet genug freie, unverspurte Bergwiese vor, wo man seine zahlreichen großen und kleine Schwünge in den Schnee zeichnen konnte. Die anschließende Abfahrt durch den Waldgürtel verlief auch ohne großen Probleme; auf einen ausgedehnten Hock beim "Stigenwirth" in Krakauebene freute sich nun die ganze Gruppe.

Wieder Zuhause im Basecamp fand die Regeneration bei einem Saunagang, oder Jassen bzw. bei einem kurzen "Schönheitsschlaf statt, ehe Maria, Chefin des Hauses, wiederum zu einem fürstlichen Abendessen alle Teilnehmerinnen eingeladen hatte.


Unser 3. Tag


hat wie üblich mit einem herrlichen Frühstück begonnen. Anschließend, fast pünktlich, Fahrt zum Ausgangspunkt von Schitour 3, Ortsteil Klausen der Gemeinde Tamsweg. Angestrebtes Tourenziel ist der Gipfel des Gstoder, 2140 m. Über 900 Hm sind es von der Landesgrenze Salzburg/Steiermark bis zum Gipfelkreuz. Vom Parkplatz beim Gasthof Klausen steigt man zuerst über die Zufahrtsstrasse hinauf zur Burgruine Klauseneck. Ab dort teils über den Wanderweg bzw. eine Forststrasse aufwärts zur Dorferhütte, ca. 1800 m. Hier öffnet sich der Hochwald und wandelt sich in ein erhabenes Almgebiet. Helmut, unser "Wolscherbua" zieht eine stetig leicht ansteigende Aufstiegsspur in den kalten, frischen Neuschnee der letzten Nacht. Ehe wir es so richtig mitbekommen sind alle dann fast gemeinsam am wunderschönen Gipfelkreuz angelangt. Obwohl für heute eigentlich leichter Schneefall angesagt war, strahlt die Sonne prächtig vom kalten Winterhimmel. Auch Wetterfröscje können bekanntlich irren. Dementsprechend ausgedehnt gestaltet sich die Gipfelrast. Atemberaubend ist dabei auch die Rundumsicht in die nahe und ferne Bergwelt der Steiermark bzw. Salzburg. 

Die Schiabfahrt im frischen Pulverschnee bringt unsere Adrenalinproduktion gehörig in Wallung. Bis hinab zur Dorferhütte bekommt jeder aus unserer Gruppe genug Glückshormone ausgeschüttet. Im Anschluss geht es dann in rasanter Fahrt über eine präparierte Forststrasse zurück zum Ausgangspunkt unserer Schitour. Eine gemütliche Rast in der "Klausenstube" rundet diesen Tourentag ab, ehe es in wenigen Minuten Fahrzeit zurück ins Quartier geht. All jene die noch nicht müde waren vergnügten sich dann noch auf der hauseigenen Eisbahn mit Eisstockschießen. Aufkommender, kalter Nordwind beendete dieses doch recht lustige Spiel ziemlich rasch.


Donnerstag, 4. und letzter Tourentag in der Krakau


Über Nacht hatte sich eine Schlechtwetterfront über den Tauern gezogen und das Krakautal mit einer wenigen Zentimeter dicken Schneeschicht zugedeckt. Wir haben uns darum schon am Vorabend für eine dementsprechende Schlechtwettertour umgesehen. In der nahen Bezrikshauptsatadt Murau wurden wir fündig. Tagesziel sollte die 1997 m hohe Frauenalm sein. Oberhalb des Bahnhofes Muraus startet die Allwettertour und führt über eine alte Schipiste hinauf zur Murauerhütte. Von dort sind es dann nochmals 1,5 Stunden Gehzeit aufs Bergplateau von wo man eine herrliche Rundumsicht hätte. Infolge von leichtem Schneefall und dickem Nebel wurde uns dies jedoch leider verwehrt. Schnell wurde darum wieder der Rückzug angetreten, um dann in der Murauerhütte die ausstehende Gipfelrast nachzuholen. Hüttenwirt Edi hat dabei mit seinen markigen Sprüchen für so manchen Lacher unsererseits gesorgt. Mit einer rasanten Neuschneeabfahrt zurück nach Murau konnten wir dann diese gelungene Schitourenwoche unfallfrei zu Ende bringen. Ein letztes Mal konnten wir die Gastfreundschaft der Wirtefamilie Schlick im "Jagawirt" genießen, ehe es am nächsten Morgen für alle wieder zurück ins heimatliche Vorarlberg ging.

Wiederum ein großes Dankeschön an alle beteiligten Personen fürs gute, kameradschaftliche Gelingen dieser Schitourenwoche im Grenzgebiet zwischen Salzburg und der Obersteiermark.


Bericht u. Organisation

Dieter, Tourenfüher AV Bludenz

 

>>> Bildergalerie

 
 
 

Anfragen zum Internetauftritt und zur Wartung
 

Datenschutzeinstellungen

Nur wenn Sie es uns durch Klick auf das entspechende Feld unten erlauben, setzt diese Website Analyse-/Marketing Cookies ein (Details siehe Datenschutzmitteilung). Wir verwenden diese, um Analysen und Statistiken zu erstellen, sodass wir die Website laufend verbessern können.

Ebenso abhängig von Ihrer Zustimmung werden externe Komponenten geladen (Details siehe Datenschutzmitteilung), die u.U. ebenfalls Cookies setzen. Die externen Kompenenten ergänzen die von uns auf dieser Website dargestellten Informationen und bieten zusätzliche Funktionen an. 

Diese Cookies und Komponenten können vom jeweiligen Anbieter dazu genutzt werden, Daten über Ihren Website-Besuch zu sammeln.

 
 

 

 

 

 

Datenschutzhinweis

Bitte beachten Sie, dass der folgende Link eine externe Website öffnet, für deren Inhalt wir nicht verantwortlich sind und auf die unsere Datenschutzbestimmungen keine Anwendung finden. Informieren Sie sich bitte auf der neuen Webseite über den dortigen Datenschutz.

Ziel: