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Schihochtourenwoche Saoseo Hütte (Berninagruppe) 19. – 25. März 2016 (Skihochtourenwoche Soaseo Hütte - dem Himmel so nah!)

Skihochtourenwoche Soaseo Hütte - dem Himmel so nah!

27.03.2016

Vom 19. bis 25. März verbrachten wir unsere diesjährige Skihochtourenwoche auf der Saoseo Hütte auf der Südseite des Bernina Passes. Das Gebiet ist in Österreich, zuunrecht, eher unbekannt; lt. Hüttenbuch waren im letzten Jahr gerade mal eine Handvoll Österreicher dort unterwegs. Jetzt könnten es mehr werden, denn das Gebiet ist auf jeden Fall eine Reise wert. Einer unserer Teilnehmer, Gerhard Hobl, hat für uns einen tollen Bericht geschrieben, den Du Dir nicht entgehen lassen solltest!

Schihochtourenwoche Saoseo Hütte (Berninagruppe) 19. – 25. März 2016

Ein Bericht von Gerhard Hobl

Ich kann es kurz machen: ausgezeichnetes Tourengelände mit Aufstiegen zwischen 1.000 und 1.300 Meter, schneidige Gipfelanstiege auf über 3.000 Meter (am Ruhetag waren es nur 2.904m), intensiver Einsatz von Steigeisen und Pickel in Steilrinnen, auf schmalen Bändern sowie Graten, grandiose Bergwelt bei wolkenlosem Wetter, unverspurte Nordabfahrten im Pulverschnee (aber auch alle anderen Schneeverhältnisse), sehr nette Gruppe und die wie immer perfekte Tourenführung von Barbara und Peter.

Eigentlich ist alles gesagt, für Interessierte noch ein paar Details.

Die Saoseo Hütte liegt auf beinahe 2.000 Meter südlich des Berninapasses im Val de Camp und ist Ausgangspunkt für viele Schitouren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.

Erster Tourentag: Piz Ursera 3032m

Sehr schöne Eingehtour bei ausgezeichneten Bedingungen, luftiger Gipfelgrat, der schon andeutet was noch kommen könnte, wunderschöne Abfahrt zum Pass da Val Mera und weiter über Val Mera zur Hütte.

Zweiter Tourentag: Piz Val Nera 3.160m

Schon etwas längere Tour über Lagh da Viola und Campasciol (Piz Paradisin lassen wir links liegen) auf 2.990m (Schidepot) und weiter über den Grat mit abschließender kurzer Steilrinne auf den Gipfel.
Durchwegs Firnabfahrt entlang der Aufstiegsroute. Barbara (erst kürzlich gekürte Übungsleiterin Schitouren) und Peter organisierten während der Abfahrt eine durchaus ernüchternde LVS Übung. Fazit: weiter üben und alte LVS Geräte sofort ausmustern (die Gruppe musste am Abend noch nachsitzen).

Dritter Tourentag: Corn da Camp 3.232m

Für mich eine sehr anspruchsvolle Tour (übrigens wie schon die Tage davor wolkenloses Wetter).
Aufstieg über Plan da Val Mera auf ca. 2.500m dann aber von der sonst üblichen Route abweichend in eine harte Steilrinne Richtung Nord Ost in ein grandioses Kar nördlich des Corn da Camp. Dieses Kar und die unberührte Landschaft rings herum (da kommen wir übrigens zur Abschlusstour wieder her), lassen alle Mühen vergessen. Aber jetzt geht es erstmals anfangs gemütlich  weiter Richtung Süden auf den Corn de Camp zu. Der Hang wird steiler bis zu 40°, wo wir schließlich wieder auf Steigeisen umsteigen. Der Gipfelanstieg erfolgt teilweise über sehr ausgesetzte Schneebänder und Fels über zuletzt eine mächtige Wächte (diese ist von der Hütte aus sehr gut zu sehen)  auf den Gipfel. Ich wusste vor dieser Tourenwoche gar nicht, dass solche Aufstiege überhaupt möglich sind, sind sie aber!! Super Abfahrt (30 cm Pulver) über Vedreit da Camp, kurzer Gegenanstieg und weiter zum Pass da Val Mera. Ab hier ruppelige Abfahrt wie Tag 1, nur dass wir sehr oft stehen bleiben mussten um die Oberschenkel auszubrennen (Zitat Uli).

Vierter Tourentag: Piz Cunfin 2.904 (wie schon gesagt unser Erholungstag)

Etwas stürmisch und diesig war es schon (Erinnerungen an 2015 in der Ortlergruppe werden wach), es gibt aber auch etwas Sonne (ab 14:00 wird es sowieso wolkenlos). Gute Abfahrtsbedingungen auf griffigem Harsch und eingewehten Mulden, am Lagh da Viola schließlich die zweite LVS Übung welche zumindest aus Sicht der Teilnehmer schon wesentlich besser gelaufen ist (Nachsitzen bei Barbara trotzdem erforderlich).

Fünfter Tourentag und würdiger Abschluss: La Pala 3.169

Aufstieg wie Tag 3 (Resi entwickelt sich zur Steilrinnenfee und will Steigeisen und Pickel gar nicht mehr hergeben). Die Steilrinne, die vor zwei Tagen schön hart und griffig war, ist heute ziemlich eingeweht und der Wind bläst uns immer noch um die Ohren. Weiter über Vedreit da Camp auf den schmalen Sattel und dann für mich wieder sehr anspruchsvoll und ausgesetzt auf den Gipfel. Auf den sonst obligatorischen Gipfelschnaps wurde diesmal verzichtet (Rückweg war ja auch nicht ohne). Dem Wind sei Dank: unsere Spuren von vor zwei Tagen sind weg und wir haben wieder eine ausgezeichnete Abfahrt im Pulverschnee bist Pass da Val Mera.

Für Puristen endet der Bericht hier.

Wir aber fahren ab zur Saoseo Hütte wo schon die Kübeln auf uns warten. Täglich können wir vor der Hütte in der Sonne sitzen (über den Sinn des Lebens denkt hier übrigens niemand nach) und uns über die Tour und die Schönheit der Bergwelt freuen. Bernina samt Bianco Grat konnten wir neben dutzenden anderen Gipfeln täglich bestaunen. Aber jetzt zu Bruno (Hüttenwart und Bergführer) und Team in der sensationellen Saoseo Hütte. Wir waren uns einig: so eine Hütte und Betreuung (und das in der Schweiz) haben wir noch nicht erlebt. Kübel steht bezeichnenderweise für ein Krügel Bier.

Anscheinend verpflichtet die Nähe zu Italien, anders kann ich mir die ausgezeichnete Halbpension (Risotto, Pollo de Vin, Pizzocheri, Käsefondue, vom Rösti ganz zu schweigen usw.) auf 2.000 Meter nicht erklären. Ab sofort gibt es auch Kaiserschmarrn, den hat Barbara eingeführt samt Kochkurs fürs Team. Bruno hat uns im Winterquartier untergebracht: das war mehr als komfortabel für 6 Personen und Platz für 12. Erwähnenswert ist auch die Wintertoilette (nur für Gäste im Winterquartier am Tag und speziell in den Vollmondnächten) mit direktem Blick auf den Corn da Camp. Auf der Hütte selbst war wenig los, ausgenommen der Vollmondwanderer die es sich gut gehen lassen haben.

Resümee: Für meine Verhältnisse ist diese Tour kaum zu toppen, was aber auch nicht notwendig ist. Dringend notwendig hingegen wäre eine Hochtour 2017…..da warten wir inzwischen halt noch auf Details.
Danke an Peter und Barbara für die ausgezeichnete Tourenführung und Organisation, und auch für das Vertrauen das uns in den Steilpassagen entgegengebracht wurde.

Das Team bei unserer Skitourenwoche auf der Saoseo Hütte

Das Team, von links nach rechts: Gerhard Hobl (Autor dieses Berichts),  Wolfgang Buchner (Pinzgauer Schifahrer und begnadeter Whiskybrenner), Theresia Mlekuz (Steilrinnenfee), Uli Buchner (zache Schitourengeherin), Barbara Strassnig (Tourenführerin, Gipfelstürmerin und Instruktorin), Fr. und Bruno Heis (Hüttenwarte und Haubenköchin), Peter Strassnig (Tourenführer und Gipfelstürmer)

Eindrücke unserer Touren

 
 
 

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