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Venter Skirunde

15 - 21.03.2016

Vent / Bernhard, Deitschareinsch, Stefan & Otmar 

Vor gut 15 Jahren bin ich im Sommer das erste Mal mit Sepp Einzenberger ins Ötztal zum Ramolkogel gefahren. Seit damals hat sich ein bleibender Eindruck irgendwo ganz hinten in meinem bergbegeisterten Kopf festgesetzt. Die Venter Runde vereinigt einige der schönsten Berge im Ötztal zu einer bemerkenswerten Skidurchquerung - wenn alles passt!!

1. Tag (Dienstag) - Der Wecker läutet um 03:30. Kurz drauf brummt die Kaffeemaschine und das schwarzbraune Elexier sammelt sich schön langsam in der Tasse. Schluck für Schluck wird die Müdigkeit verdrängt und tatsächlich werde ich schön langsam wach. Eine halbe Stunde später sitzt Bernhard neben mir am Beifahrersitz und wir fahren Richtung Rosenheim und holen unseren Spezl den Deitschnreinsch ab. Im Ötz treffen wir dann so gegen 08:30 auf Stefan und gemeinsam wird dann in einer Bäckerei der nächste Kaffee geschlürft.

Bei  leicht bedecktem Himmel starten wir dann in Vent in Richtung Martin Busch Hütte. Der lange Zustieg zur Hütte ist recht mühsam, da die im Hang angelegte Spur aufgrund der dürftigen Schneelage recht "oleidig" verläuft. Nach der Martin Busch Hütte wird dann die Schneemenge deutlich besser jedoch das Wetter immer schlechter. Bei heftigen Windböen erreichen wir schlussendlich die auf 3.019 Meter liegende Similaunhütte. Heute geht sich der 3.606 m hohe Gipfel auf keinen Fall mehr aus.

2. Tag (Mittwoch) - Wind, Schnee und keine Sicht. Immer wieder gehen wir vor die Hütte und suchen irgendwo im Grau in Grau einen blauen Flecken. Um 15:00 geben wir dann auf - wir werden heute weder den Gipfel des Similaun noch den Weg zur nächsten Hütte schaffen. Ziemlich enttäuscht bestellen wir uns die ersten kühlen Getränke und verschieben die bereits reservierten Hütten.

3. Tag (Donnerstag) - Die zum Himmel geschickten Stoßgebete habe gewirkt! Bei bestem Wetter nehmen wir unser Frühstück zu uns und im Handumdrehen stehen wir auf den Skiern. Sensationell - es liegen bis zu 30 cm pulvrig kalter Neuschnee. Der Weg zum Similaun ist die reinste Freude. Kurz vor dem Grat machen wir unser Skidepot und so steigen wir am frühen Vormittag zum lang ersehnten Gipfel. Die grandiose Rundumsicht entschädigt das Warten vom Vortag um ein Vielfaches. Trotz der Verlockung noch am Gipfel auszuharren steigen wir wieder zügig ab. Wahnsinn - weite tief verschneite Hänge. Jetzt kann`s los gehen. Die Sonne scheint, der Schnee knirscht und staubt, alles glitzert und wir sind die aller Ersten.

Im Talboden fellen wir wieder an und steigen in Richtung Tisenjoch auf. Hier kommen wir an der Ötzifundstelle auf 3.210m vorbei. Der weitere Weg zur Fineilspitze verläuft über das Hauslabjoch (3.280m) hin zum Ostrücken. Hier werden wieder die Skier abgeschnallt und wir steigen erst über den breiten Rücken und später über eine schmale Firnschneide (etwas ausgesetzt) auf den nicht sehr geräumigen Gipfel der Finelspitze (3.519m). Bei der Abfahrt zur Schönen Aussicht Hütte verabschieden wir uns im schönsten Pulverschneegelände von Stefan - er muss zurück nach Hause.

4. Tag (Freitag) - Die Nacht auf der Bellavistahütte war sehr angenehm. Das Matratzenlager (19 Plätze) gehörte nur uns dreien und der Hauswein entsprach unseren Vorstellungen. Der Weg zur Weißkugel sollte aber noch ein sehr langer werden. Die ersten 500 Hm durch das Skigebiet fallen uns nicht all zu schwer. Nach der kurzen Querung in den freien Skiraum kommen wir zur genialen Abfahrt durch eine breite Rinne Richtung Norden auf den flachen Hintereisferner. Hier fellen wir wieder auf und stapfen über den schön abgestuften Ferner in das Hintereisjoch, 3.460m. Die Sonne scheint gnadenlos vom Himmel und es rührt sich kein "Lüfterl". Vom Joch aus erkennen wir das steile Matscherwandl und irgendwo dahinter muss das langersehnte Skidepot (oft auch Winterziel) liegen. Die leichte Blockkletterei über einen Felskopf, und der am Schluss ziemlich ausgesetzte Grat führt über einen schmalen Rücken auf den Gipfel der Weißkugel (3.739m). Die Abfahrt über den Hintereisferner verläuft recht flach in Richtung Nordosten zur Hochjoch Hospiz Unterkunft.

5. Tag (Samstag) - Fluchtkogel 3.500m. Jubel, Trubel, ja es ist Samstag. Es sind heute eindeutig mehr Leute unterwegs. Hinter der Hütte rutschen die ersten übermotivierten "Tourengeher"  auf der noch gefrorenen Spur hin und her. Nach einer gute halben Stunde haben wir wieder unsere Ruhe und wir steigen von nun an gemächlich aufwärts. Nach etwa 3 Stunden erreichen wir den steilen Südhang, der sich im oberen Teil etwas zurücklegt, auf den Gipfel des Fluchtkogel. Wir sind schon eine kleine eingeschworene Truppe die sich immer wieder auf den verschiedenen Gipfeln der Venter Skirunde trifft. Der Rosenheimer Bergführer Stefan mit seinen Gästen oder Kai der Bergführer aus Garmisch Partenkirchen der die Runde schon das Zwanzigste Mal macht. Irgendwie gehören wir schön langsam zusammen und so kommt es, dass Kai und Stefan uns behilflich sind bei der Bettenreservierung auf der bereits ausgebuchten Vernagthütte.

An diesem Nachmittag beschließen Reinhard und ich nochmal auf die Gegenhänge zu den Guslarspitzen aufzusteigen um ein paar Tiefschneeabfahrten im flachen Gegenlicht genießen zu können. Kurzerhand kommt Martin (ein Gast aus der Truppe von Bgf. Stefan) mit uns. Dieser Mann bringt uns mit seinen 64 Jahren ganz schön zum Schwitzen.

6. Tag (Sonntag) - Der Abschluss der Venter Skirunde naht. Heute wollen wir noch auf den zweithöchsten Gipfel der österreichischen Berglandschaft. Nach einigen Gesprächen mit Stefan und Kai haben auch wir beschlossen schon eine Stunde eher aufzustehen. Um kurz vor 07:00 checken wir unsere LVS Geräte und starten Richtung Norden über eine kurze Steilstufe aufwärts auf den Vernagtferner. Beim Brochkogeljoch  wird es dann ein "bisserl" knifflig - zuerst mit Skiern an den Füßen und im Anschluss am Rucksack stapfen wir steil auf das Joch, 3.423m. Vorbei am Brochkogel (Skispuren in der 50° steilen Nordwand!) queren wir über eine Steilstufe auf das sogenannte Frühstücksplatzl  zum Gipfelrücken. Hier errichten wir das Skidepot und steigen zu Fuß am Südwestrücken, kurz vor dem Gipfel über eine leichte Kletterstelle, auf die Wildspitze (3.774m). Wir genießen den Gipfel in den frühen Vormittagsstunden in aller Stille. Schön langsam kommen die Menschenmassen von der neuen Wildspitzbahn (3.440m) herüber zu uns um auch den Gipfel der Wildspitze zu erreichen. Als die ersten Wildspitzbahnbergsteiger ankommen stehen wir schon in den Skiern und schwingen die ersten Hänge in Richtung Mitterkarjoch (3.470m) hinunter. Am Joch schnallen wir die Skier auf den Rucksack und klettern steil hinab über die versicherte Felspassagen zu den Resten des Mitterkarferners. Der Weg zur Breslauer Hütte ist nicht ganz ungefährlich da immer wieder kleine aber auch größere Steine unter der hauchdünnen Schneedecke versteckt sind. Heute sind wir froh als wir das Skigebiet Stablein erreichen und mit unseren schweren Rucksäcken über die gut präparierten Pisten ins Tal fahren können.

Bei der alten Post haben wir uns ein Schnitzerl und ein paar "Russen" genehmigt. Eine feine Sache diese Venter Skirunde - wir können sie nur weiterempfehlen. Nur eins musst du wissen: Solche Verhältnisse gibt´s nur einmal in 20 Jahren - Kai (Bergführer aus Garmisch Partenkirchen:-).

https://www.vent.at/venter-skirunde





 

 
 
 

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