Mittwoch, 27. Februar bis Samstag, 2. März 2019
Kolsassberg / Tuxer Alpen
Tourenführer: Andreas Durchner, Jürgen Daxer, Jakob Eitzinger, Toni Stranzinger
und Christian Hofinger + 27 Teilnehmer
Dieses Jahr fanden unsere Tourentage am idealen Ausgangspunkt in Kolsassberg bei Wattens in den Tuxer Alpen statt. Erfreulich war bereits zu Beginn, dass alle 32 Teilnehmer die Anreise von Frankenmarkt fit und motiviert - ohne etwas vergessen zu haben - antreten konnten. Nachdem für die ersten beiden Tourentage bombastisches Wetter mit viel Sonnenschein, frühlingshaften Temperaturen und gestochener Fernsicht vorausgesagt wurde, brachen wir noch vor Bezug unserer Unterkunft „Jägerhof“ zur ersten Ski- bzw. Schneeschuhtour auf. Aufgrund der (noch) guten Schneelage und der mäßigen Lawinengefahr mit LWS 2 planten wir gleich für die ersten schöneren Tage unsere längsten Touren ein. Im Großen und Ganzen waren unsere technisch relativ einfachen Skitouren so ausgelegt, damit sie auch großteils für SchneeschuhgeherInnen geeignet sind. Zugleich bot sich uns an den schönen Tagen die Möglichkeit, unsere neuen Merino-Hosen und -Jacken auszuführen. Nachdem wir aber überraschend einsam auf den klassischen Modebergen unterwegs waren, bekamen unsere neue Vereinsbekleidung hauptsächlich die Wirtsleute bei der Einkehr zu Gesicht :-) Nach den Touren wurde gerne der Saunabereich im Hotel genutzt und nach dem köstlichen Abendessen lösten so manche ihre Sturzrunden in geselliger Runde ein.
Bericht "Knoppersrunde" mit Tourenführer Andreas Durchner:
Die erste Tour der Schneeschuhgeher, die „Knoppersrunde“, führte
uns zur Nonsalm auf 1.785 m. Von Hausstatt starteten wir gemeinsam mit den Skitourengehern,
doch schon bald trennten sich unsere Wege, und wir gingen entlang eines wunderbaren
Höhenweges, dem sogenannten Saugrasweg. Immer mit Ausblick auf das Inntal und
Karwendelgebirge. Bei absoluten Prachtwetter näherten wir uns der Alm mit dem
Gedenkkreuz. Nach ein paar Fotos beim Kreuz suchten wir uns einen Rastplatz bei
einer der Hütten. Nach der obligatorischen Stärkung mit Knoppers und diversen
Getränken auf der Sonnenbank, starteten wir über die Forststraße wieder in
Richtung Hausstatt.
Bei unserer zweiten Tour, wieder bei Sonnenschein, starteten
wir beim Gasthaus Innerst und wanderten entlang eines Baches in das schöne Nurpenstal.
Bei moderaten Anstiegen stieg der Lärmpegel der Wanderer gleich massiv an. Unser
eigentliches Ziel, die obere Nurpensalm, ließen wir wegen mehrere
Gleitschneelawinen ausfallen. Stattdessen besuchten wir die untere Nurpensalm
auf 1.795 m und fanden auch hier wieder einen wunderbaren Sitzplatz. Auch bei
dieser Rast wurden wir wieder bestens versorgt, besonders Sieglinde, unser
neues Mitglied in der Knoppersrunde, machte sich gleich mit einer Runde Klopfer
beliebt. Nach unserer Rückkehr am Parkplatz Innerst und einer Einkehr beim
gleichnamigen Gasthaus führte uns der Weg noch nicht direkt zurück in unser Quartier.
Nachdem wir darauf aufmerksam gemacht wurden, dass heute der „unsinnige
Donnerstag“ sei, mussten wir in der Ortschaft Weer noch auf das eine oder
andere Getränk einkehren.
Am Freitag bei unserer dritten Tour kam leider ein Wetterumschwung
und der brachte Wind, Regen, Schneefall und Nebel. Davon ließen wir uns aber
nicht abschrecken und wanderten entlang des Loasweges in Richtung Loassattel.
Nachdem es immer wettertechnisch immer ungemütlicher wurde, stattete ein Teil
der Gruppe knapp unterhalb des Sattels dem Alpengasthof Loas einen Besuch ab.
Der Rest wanderte weiter zum Gipfel des kleinen Gamssteines auf 1.924 m. Bei Nebel
und Wind erreichten wir auch das kleine Gipfelkreuz. Nach einer kurzen
Fotosessio n ging es auch wieder zurück zum Rest der Truppe. Gestärkt mit Suppe
und Kuchen ging es bei Schneefall wieder zurück zum Auto.
Unsere letzte Tour starteten wir wieder gemeinsam mit den
Skitourengehern. Anfangs auf einer Forststraße, danach auf einem Wanderweg
erreichten wir bei Neuschnee die Studlalm auf 1.600 m. Begleitet wurden wir
diesmal von den beiden Skitourengehern Inge und Jakob. Das Wetter wurde im
laufe der Zeit immer besser, und so konnten wir auch bei dieser Tour wieder
gemütlich bei einer Hütte Rast machen
Bericht Ski- und Schneeschuhtourengruppen
mit Tourenführer Jürgen, Jakob, Toni und Christian
Am Mittwoch starteten alle Teilnehmer gemeinsam vom Parkplatz
Hausstatt (1.250 m) los. Während die Knoppersrunde mit ihren Schneeschuhen zur
Nonsalm aufbrachen, nahmen die anderen den Großer
Gilfert (2.506 m) in Angriff. Zuvor wurde noch fleißig Sonnencreme
geschmiert um nicht krebsrot-leuchtend zurückzukehren. Für die ersten Höhenmeter
nahmen ein paar Tourengeher den verlockenden Skilift zur Aufstiegshilfe in
Anspruch, ehe wir nach einem gemeinsamen LVS-Check nach Bergstation in Richtung
Gilfert losmarschierten. Wir wählten den anspruchsvolleren und teilweise luftigen
Gratanstieg über das Nonsjöchl. Ein gewaltiges Panorama bot sich uns ab der
Waldgrenze und auch das lästige „Anstöckeln“ nahm mit zunehmender Höhe merklich
ab. Das gut einsichtige und riesige Gipfelkreuz täuschte uns dann permanent eine
kürzere Distanz vor und so zog sich der Anstieg mit 1.300 Höhenmetern mental in
die Länge. Manche Tourengeher verweilten mittlerweile ca. 300 Hm unterhalb des
Gipfels in der warmen Frühlingssonne. Am Gilfert (2.506 m) mit dem super Gipfelkruez angekommen, genossen
wir unsere Jause mit Gipfelbier bei der Rast in einem gewaltigen Panorama.
Abgefahren wurde anschließend Richtung Lafasteralm bei herrlichen Bedingungen wie
Pulver und geschmeidigen Firn. Die Schneeschuhgruppe durfte per Pedes absteigen
und so trafen wir und zum Abschluss im GH Hausstatt auf der Sonnenterrasse.
Am Donnerstag stand unser Highlight am Programm, der Tourenklassiker
Hirzer (2.725 m), der zu den
höchsten Gipfeln in den Tuxer Alpen zählt. Dazu fuhren wir in ein Seitental bis
zum GH Hanneburger auf. Es war verwunderlich, dass an diesem extrem schönen Tag
kein Andrang am Parkplatz vorherrschte. So konnten wir seelenruhig unseren
1.400 Höhenmeter-Anstieg via Pfoferalm in der Sonne mit kurzärmlichen Shirts
genießen. Ab der Hütte Hochlager frischte der Wind dann doch teilweise böig auf
und es riss uns in die Jacken rein. Hier verlängerten ein paar Tourengeher ihre
Rast und stiegen etwas zeitversetzt noch weiter auf. Auf ca. 2.450 m beendeten die
Schneeschuhgeher bei der tollen Aussicht nach 1.100 Hm ihre Tour, da sie noch einen langen Anstieg
vor ihnen hatten. Die Skitourengeher bewältigten zu dieser Zeit den Hirzer über
eine steile Nordflanke und einem felsdurchsetztem Gratverlauf. Am Gipfel bot sich
ein gewaltiges 360-Grad-Bergpanorama mit schier unendlicher Fernsicht. Auch der
Wind hatte nachgelassen und wir konnten etliche Minuten am Gipfel die Aussicht genießen.
Über weite bzw. breite Hänge fanden wir bei der Abfahrt pistenähnliche
Bedingungen vor und wir zogen sogar manche Spuren noch in den frischen Pulverschnee
rein. Nachdem wir auf unsere Kameraden gestoßen waren, fuhren wir gemeinsam
über tolle Hänge ins Tal ab.
Für den Freitag waren die Wettervorhersagen weniger rosig
und so planten wir den Kleiner Gilfert (2.388 m) von GH Innerst (1.283 m) aus. Nach
einem langen Forststraßenhatscher über 5 km erreichten wir die Nurspenalm
(1.750 m), wobei sich die Sichtbedingungen laufend verschlechterten. Es begann
immer stärker zu schneien und so haben wir uns nach 700 Höhenmetern auf ca.
2000 m Seehöhe aufgrund der extrem eingeschränkten Sicht (weiter rauf quasi "Whiteout" mit Null Sicht) zur
Umkehr entschlossen. So stand uns dafür mehr Zeit zur gemeinsamen Einkehr im GH
Innerst zur Verfügung. Besonders erwähnenswert sind hier die Mega-Kuchenportionen
und das sagenhafte faire Preis-Leistungsverhältnis. Da wir früher „Dienstschluss“
hatten, suchten viele von uns den Saunabereich im Hotel auf.
In der Nacht auf Samstag hatte es weiter geschneit. Beim
Aufbruch vom Hotel hat der Niederschlag aufgehört und die Sicht hatte sich merklich
gebessert. Da wir am Abreisetag keine große Tour mehr eingeplant hatten, schlug
es uns in Richtung Poferer Jöchl (2.318 m). Über die Forststraße und Wanderwegen stiegen
wir zur Studlalm auf und dann weiter über einen steilen Hang zur tiefwinterlichen
Sagalm auf ca. 1700 m. Hier kehrten die meisten Tourengeher um und zu fünft sammelten
die Skitourengeher noch weitere 300 zu den 700 Höhenmetern, da sie sich den
schönen Abfahrtshang mit 15 cm unverspurtem Pulverschnee nicht entgehen lassen
wollten. Auf 2000 m war dann aber Schluss, da hier die Sicht sowie die Zeit
keinen Gipfelanstieg zuließ. Traumhaft war die Abfahrt im frischen Schnee und
sorgte somit für einen perfekten Ausklang der Tourentage, bei denen in Summe bis zu 4.400 Höhenmetern für die Tourenstatistik gesammelte wurden.
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