Sonntag, 30. September 2018
Riedingtal / Radstädter Tauern
Tourenführer: Christian Hofinger + 10 Teilnehmer
Nachdem sich bereits Tage zuvor exzellentes Kaiserwetter mit gestochener Fernsicht abgezeichnet hatte, haben sich 11 konditionsstarke Wanderer zu einer tollen Gruppenkonstellation für die Mosermandl-Überschreitung zusammengefunden.
Ausgangspunkt war nach kurzer Fahrt auf der Mautstraße der Parkplatz am Schlierersee (1.495 m) im Naturpark Riedingtal. Noch bei knusprigen Temperaturen um den Gefrierpunkt brachen wir um 8.30 Uhr bei moderaten Steigungen entlang der Forststraße in Richtung Jakoberalm (1.839 m) auf. Oberhalb der Waldgrenze zweigte auf Höhe der Jakoberalm links der Wanderweg zum Mosermandl ab. Mit der ungetrübten Sonneneinstrahlung wurde uns nicht nur von der Anstrengung her warm und so konnten wir bald auf kurzes Outfit wechseln. Nach einer weiteren Weggabelung frischte der Wind mit zunehmender Höhe zwar fallweise etwas auf, dafür stellte sich der Südanstieg immer steiler auf, der unterhalb des Gipfels in einen Steig überging und uns so in leichter Kletterei (Stellen1) bei dünner werdender Luft das Wärmeempfinden bis zum Gipfelkreuz steigen ließ.
Ein grandioses 360°-Panorama erwartete uns am freistehenden Gipfel des Mosermandels (2.680 m) mit einem Rundblick, der bei wolkenlosem Himmel seinesgleichen sucht. Die Fotos sagen alles aus, würde die Nennung jedes Gebirges bei über 100 km Fernsicht hier den Rahmen sprengen. Bei angenehmen Temperaturen und wenig Wind genossen wir unsere Jause bei toller Aussicht. Selbstverständlich haben wir zwischenzeitlich fleißig fotografiert und manche gleich für ihre „Follower“ gepostet.
Der Abstieg zur Windischscharte (2.304 m) erfolgte westlich in eine schattige sowie steile Felsrinne, die teilweise mit Schneeresten bedeckt und vereist war. Am seilversicherten Klettersteig (Stellen B) hantelten wir uns so relativ einfach ins Raucheneckkar hinunter und passierten den Windischkopf (2.609 m) nordseitig. Bizarre Felsformationen ließen kurzerhand Dolomitenfeeling aufkommen, ehe wir im Zaunerkar mit dem maistätischen Zaunersee zur neu errichteten Franz-Fischer-Hütte (2.018 m) hinunter wanderten. Den letzten Tag in dieser Saison hatte sie geöffnet und daher nutzten wir die Sonnenterrasse gleich zur „Vernichtung“ der letzten Hüttenvorräte.
Der Rückweg führte uns mit knapp 200 Höhenmetern Gegenanstiegen durch das idyllische Gruberkar mit unzähligen glitzernden Hochgebirgsseen wie dem Essersee (2.087 m), in dem sich die prachtvolle Bergkulisse bzw. wir uns spiegelten. Am Ende der ausgediegenen 5 Sterne-Rundtour haben sich nach knapp 6 ½ Stunden Gehzeit doch 1.400 Höhenmeter sowie 19 Kilometer zusammengeläppert. Fazit: In spaßiger Gesellschaft hatten wir eine traumhafte Hochgebirgstour bei so perfekten Bedingungen im kitschigen Riedingtal, wie man sie nur selten vorfindet.
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