am Luggetörl
Wieder muss über das Wetter geredet werden, das es nicht leicht macht, für größere Gruppen Wanderungen zu planen und durchzuführen. Laut Vorhersage sollte es in Oberkärnten zumindest trocken bleiben. Und dann hatten wir mit Sonnenschein, Regen, Nebel, Graupelschauer und Nordföhn alle Wetterlagen, die es so gibt.
Einleitend noch etwas zu den Nöten eines Wanderführers: da die Anmeldungen diesmal zögerlich anliefen, haben wir uns auf den 38er Bus festgelegt. Und der war letztendlich wieder viel zu klein, auch der 50-Sitzer wäre voll gewesen.
Korntauern – eine leichte Bergwanderung von drei Stunden mit einem Höhenunterschied von 800 Metern laut Kompass Wanderführer. Naja! Wir mussten unser Vorhaben jedenfalls ändern und sind zuerst zur Bergstation hochgefahren. Eine kleine Gruppe kehrte sofort um, „gondelte“ zurück zur Mittelstation, wanderte von dort ins Tal und anschließend im Seebachtal zur Schwußner Hütte und zurück. Wir starteten am Höhenweg 502 im dichten Nebel in Richtung Mindener Hütte. Wieder sind unterwegs einige zur Mittelstation abgebogen, um mit der Gondel abzufahren und ebenfalls im Seebachtal zu wandern. Für uns ging es am Höhenweg 502 weiter, zuerst ein kurzer steiler Anstieg zum Luggetörl und dann bis zur alten Römerstrasse.
Tatsächlich sind im Gelände Reste dieser Strasse deutlich zu sehen und durch Haltepunkte gekennzeichnet. Hauptverbindung vom Süden nach Salzburg war die römische Reichsstrasse über den Katschberg und den Radstätter Tauern. Eine wichtige Nebenstrasse war allerdings die non Mallnitz nach Böckstein über den Korntauern. Sie wurde mit großem technischem Aufwand in diesem steilen hochalpinen Gelände angelegt. Man vermutet, dass durch kriegerische Auseinandersetzungen die Hauptstrasse blockiert war und daher diese Ausweichroute vermutlich in der römischen Kaiserzeit gebaut wurde.
Unsere Gruppe hat sich wieder geteilt. Etwa die Hälfte ist mit Renate den Weg 517 zur Mittelstation vorausgegangen, Wir stiegen zum Kleinen Tauernsee und bis knapp unter den Hohen Tauern auf, kehrten aber wegen des Graupelschauers um und stiegen ebenfalls am Weg 517 ab.
Alle waren zufrieden und es gab nur „Begeisterte“, hat doch J.v.Eichendorff das Motto des Tages vorgegeben: „Wo ein Begeisterter steht, da ist der Gipfel der Welt.“ Wie „lustig“ es zu Hause zugeht, wenn „Frauchen“ auf Urlaub ist, haben wir von Renate erfahren, während Horst alle gesund nach Villach chauffierte.
Bericht: Diethard Rauter