Am Wörthersee-Rundwanderweg, Blick gegen Süden
"Wer noch staunen kann, wird auf Schritt und Tritt belohnt." Diese Aussage von O.Kokoschka ist auf einer der Informationstafeln am Wörthersee-Rundwanderweg zu lesen. Eine andere lautet: "Ich wünsche mir keine andere ERDE, keine andere WELT als diese hier." Nicht zu glauben, dass kein Teilnehmer diesen landschaftlich reizvollen Teil Kärntens kannte und dass keiner bisher diesen Abschnitt des Rundwanderweges gegangen ist.
Wir sind in der Hallegger Senke in den Wanderweg eingestiegen. Erstes Ziel war das Naturdenkmal Gletschertöpfe, Vertiefungen im Felsen, die durch Sickerwasser in der Eiszeit entstanden sind. Vorbei an der Klampferer Kapelle gelangten wir zum Schloß Hornstein, einem gut erhaltenen, massiven, quadratischen, zweistöckigen Bau mit diagonalen Ecktürmen, das sich im Privatbesitz befindet. Bald darauf sieht man einen mächtigen dreigeschoßigen, burgartigen Renaissancebau aus dem 16.Jahrhundert, das Schloss Drasing, das zuletzt 1973 restauriert und neu eingedeckt wurde und das mit dem angrenzenden Reiterhotel heute eine Fremdenpension ist.
Beim Wirtnigteich wird die Moosburger Strasse gekreuzt und wir gelangen nach Pirk mit der St.Ulrichskirche, einer mindestens 700 Jahre alten Wehrkirche mit hübschen, gemalten Ornamenten auf den Kreuzgewölben. Wir besteigen den 666m hohen Pirker Kogel und machen am Pirkhof bei einem Tempel mit einer Buddhastatue mit Ausblick auf den Wörthersee Rast. Wie das Rotkehlchen zu seinem roten Fleck kam, erzählt uns Renate mit der Karfreitagsgeschichte von Selma Lagerlöff.
Wir wandern weiter um den Sallacher Berg zum Hohen Gaisrücken und durch den Bannwald zur Pörtschacher Alm und zum Endziel bei der Ruine Leonstain. Das ständige Auf und Ab strengt an und als wir dann bei Horst im Autobus sitzen, auf die Uhr schauen und feststellen, dass wir die geplante Gehzeit sogar überschritten haben, da wird uns bewusst, dass wir eigentlich Beachtliches geleistet haben. Die Landschaft und den Frühling in uns aufnehmend, schwatzend, die Schlösser und Kirchen betrachtend und auf den Waldwegen dahintrottend haben wir das gar nicht bemerkt. Ein sehr empfehlenswerter Ausflug und wir haben ihn sehr genossen.
Diethard Rauter