Kurze Gipfelrast
Karlbad, den Ausgangspunkt unserer Wanderung erreicht man über die Nockalmstrasse. Die 34 km lange Panoramastrasse von Innerkrems nach Ebene Reichenau wurde 1978 fertiggestellt und damit war es vorbei mit der Ruhe in den Nockbergen. Ein geplantes Wintersportspektakel konnte 1980 durch eine Volksabstimmung für den Schutz der Nockberge verhindert werden. Der Nationalpark Nockberge mit zahlreichen Natur- und Kulturerlebnispunkten wurde 1987 geschaffen. Karlbad (1693m) ist seit etwas mehr als 300 Jahren ein traditionelles Bauernbad. Weltweit einzigartig werden Steine aus dem Karlbach im Ofen erhitzt und damit in Lärchenwannen das Quellwasser gewärmt. Den Badenden wird innere Ruhe und Heilung u.a. bei Hautausschlägen und Gelenkserkrankungen versprochen.
Wetterbedingt durch Abkühlung, starken Wind und angesagte Regenschauer mussten wir den Plan ändern. Wir wanderten den Karlbach aufwärts den Weg 122 zum Friesenhalssee, von dort die Wege 118 und 125 zuerst auf den Königstuhl (2336m) und weiter über den Karlnock zum Stangboden. Am Weg 117 erreichten wir den Ausgangspunkt bei Karlbad, gerade rechtzeitig vor dem nun einsetzenden Regen.
Wenn nicht, wie dieses Mal, vom Nebel eingehüllt, ist der Königstuhl ein gerne und gut besuchter Aussichtsberg. Die Gegend ist sagenumwoben, es wird von unermeßlichen Schätzen gesprochen, wenn man die Zauberformel weiß. Und diese Zauberformel heißt heute: ein paar Schritte weg von der Straße und der Schatz ist die Stille. Oder: den Eingang zum Freimannsloch, in dem Freimann Karolus seine Schätze hütet, haben auch wir nicht gefunden. Dafür wissen wir dank der Lesung von Renate, warum die Liebe blind ist und vom Wahnsinn begleitet wird. Bei flotten Harmonikaklängen des Karlbadwirtes wurde die Wanderung beendet und Horst hat uns sicher nach Hause gebracht.
Diethard Rauter