Auch der Dobratsch hat seine Kanzel und diese war das Ziel einer Führungstour am 8.10.2006. Gert, ein listiger Dobratsch-Quer-Steiger mit GPS Gedächtnis, hat uns auf steilen (Steig)spuren hinauf und netterweise auch wieder hinunter geführt.
Von Förk geht es orografisch rechts des Politzagrabens auf den evolutionären Entwicklungsstufen von der Straße zum Weg zum Steig zu Spuren zu Tritten steil hinauf. Die Bäume haben eine wichtige alpinistische Funktion, einerseits, um sich daran hochzuziehen, und andererseits im Falle des Rutschens als Fangbaum.
Ein Jäger-Quergang mit einem Fixseil führt aus dem Graben und weiter auf die Kanzel. Die Kanzel ist eine wilde Hochfläche auf ca. 1200 Meter mit Felsen und Krüppelkiefern durchsetzt - ein Bild wie aus einem sardischen Reiseführer. Die Blicke in die sich in Gräben, Türmen, Schotterfeldern und Wänden auflösende Südwand sind für jeden von uns einzigartig und neu.
Nach Querung der Hochfläche Richtung Osten geht es auf verschlungenen Spuren hinab Richtung Johannisquelle. Andächtig bleiben wir vor einem Ast stehen - hier lag 2 Wochen früher bei der Erkundung durch Gert eine Hornviper auf der Lauer.
Die Spuren entwickelten sich schrittweise wieder zu einem Forstweg und führten uns westwärts nach Förk zurück.
Alle Attribute einer perfekten Führungstour wurden erfüllt
Wir wären für jeden physischen und psychischen Notfall gerüstet gewesen - dank teilnehmender Berg-, Höhlen-, Canyonretter, Ärztin und Psychotherapeutin, Straßenmeister, Bauingenieur usw.
Herzlichen Dank an alle Tourenführer im AV Villach für ihr Engagement, ihr Können, ihre Kreativität und die Bereitschaft, dies mit ihrer geführten Gruppe zu teilen.
Wolfgang Gabriel