Alpinteam - Klettersteig leicht
Führung: Maj-Britt Macher, Barbara Kazianka
06.11.2022
Aussicht kann durch nichts ersetzt werden
Jede Klettersteigsaison hat einmal ein Ende, aber umso besser, wenn man dieses mit einer schönen Abschlusstour begehen kann :-)
Für einen hochgelegenen Ausgangspunkt nimmt man einiges in Kauf, so auch dieses Jahr wieder die lange Forststraße von den letzten Häusern von Tröpolach zur Rudnigalm. Da diese aber in geschlossenem Zustand wenig Nährwert hat, parkten wir lieber ein Stück vorher und gingen statt über die Skipiste den schönen Weg durch das Kar hinauf und unter der Trogkofel-Ostwand entlang. Ein dünner Schneefilm bereitete teilweise leichte Traktionsprobleme, aber eben nur leichte. Dafür hatten wir zumindest schon zeitweise Sonne. Oben beim Rudnigsattel erwartete uns unangenehm kalter Wind, sodass wir schnell auf die andere Seite hinunterflüchteten und dort hinüber zum Einstieg des "Crete Rosse"-Klettersteigs querten. Hier auf der Südseite war der Fels wie erhofft trocken und wir konnten ohne Probleme losstarten. Vereinzelte Eisflecken in den Schattenstellen ließen sich leicht umgehen, und viel zu schnell war das Vergnügen schon wieder vorbei. Nach dem Ausstieg zeigte sich dann bald die "wahre Größe" des Trogkofels, dessen Gipfel sich ja genau am gegenüberliegenden Ende befindet wie der Klettersteig. Aber bei so schönem Wetter wär's ja andererseits auch schade, wenn die Tour zu kurz wäre ;-)
Am Gipfel war es windstill und wir verbrachten einige Zeit damit, die diversen näheren und ferneren Berge zu identifizieren und Gipfelfotos zu schießen. Dann verabschiedeten sich Alois und Susanne, um noch einen Speed-Abstecher auf die Creta di Rio Secco zu machen, während wir anderen uns noch ein bißchen Zeit ließen und dann gemütlich den direkten Abstieg antraten. Wie schon im Vorjahr wählten wir auch diesmal die Aufstiegsroute für den Abstieg, da ein schattiger, leicht eingeschneiter Uiberlachersteig mehr Probleme als Genuss versprach. Also kraxelten wir fröhlich den "Crete Rosse" wieder hinunter, aber dann war auch hier Schluss mit Sonne und Genuss und wir schlitterten über den besagten Schneefilm vom Aufstieg weiter bergab, bis wir im Wald wieder halbwegs griffigen Boden unter den Schuhen hatten. Bei den Autos angekommen sammelten wir noch die beiden Turbos ein und starteten dann in Richtung Arnoldstein zum immer offenen Wallner zwecks verdientem Sonntagsessen.
Tourdaten:
Ausgangspunkt: Kehre unterhalb der Rudnigalm (ca .1550 m)
Ziel: Trogkofel (2280 m)
Text: Maj-Britt Macher
Fotos: © Alois Goller, Maj-Britt Macher, Bernhard Sallay
20 Bilder