Fotos Monte San Simeone

Alpinteam - Bergtour mittel/schwer

Führung: Maj-Britt Macher, Alois Goller

05.11.2022

Eine Orientierungsübung (im steilen Wald)

Je später im Jahr die Tour, desto niedriger und weiter südlich die Berge - Anfang November sollte man schon ein bisschen Rücksicht auf mögliche Schneefallgrenzen nehmen. Also ab durchs Kanaltal nach Venzone bzw. ins Nachbarörtchen auf der anderen Seite des Tagliamento, Pioverno.

Wie immer in dieser Gegend um diese Jahreszeit auffällig: Kakibäume mit ihren riesigen orangen Früchten. Wir hoffen stark, daß die Bevölkerung die wirklich noch erntet! Nachdem wir den Einstieg zum Aufsteig glücklich gefunden hatten, ging es recht bald in einer Mischung aus Wald und Schotter recht kompromisslos nach oben: Serpentinen nur so groß wie notwendig, wobei "notwendig" einen gewissen Interpretationsspielraum hatte und auch Diskussionen über den Unterschied zwischen "mittel" und "schwer" aufkommen ließ... Manchmal konnten wir gar nicht so schnell schauen, wie wir in einer unsichtbaren Kehre vom Weg abkamen! Deshalb verloren sich die einzelnen Untergrüppchen auch zwischenzeitlich hin und wieder aus den Augen, aber grundsätzlich bewegten sich alle in die richtige Richtung :-) Der am häufigsten begangene Weg dürfte es ohnehin nicht sein, dem Dornengestrüpp nach zu urteilen. Aber so machten wir zumindest schnell Höhe und konnten zwischendurch immer wieder Venzone beim "Versinken" zuschauen und die Berge dahinter bewundern.

Weiter oben im lichten Buchenwald mit viiiiel Raschellaub am Boden und dem ersten "Durchblick" in Richtung Gipfel war die Navigation dann schon deutlich einfacher, wenn auch der Weg nur vorübergehend flacher... Aber so kurz vor dem Ziel und mit der "Aussicht auf Aussicht" gibt niemand mehr auf, also stapften/schnauften wir brav weiter, um dann endlich auf dem Gipfelplateau mit wunderschöner Gipfelbuch-Kassette, aber dafür ohne Kreuz, anzukommen und eine ausgiebige Panoramapause einzulegen. Inkl. Geier-Flugshow und Meerblick!

Für den Abstieg hatten wir uns - auf zu neuen Abenteuern - einen anderen Weg vorgenommen. Wir folgten zwar zuerst dem Aufstiegsweg, gingen dann aber ein Stück die alte Straße entlang (mit Abstecher zur zur Chiesa San Simeone) um ein Stück weiter unten sehr abrupt vom Straßenrand in den Wald zu purzeln. Dort begann eine der längsten Serpentinenorgien der jüngeren Geschichte. Im Nachhinein betrachtet war es trotzdem die absolut richtige Entscheidung, denn bergauf hätte dieser Weg kein Ende genommen und bergab wäre der andere ziemlich "interessant" gewesen. Also Augen auf und durch...

Stirnlampenfrei am Parkplatz angekommen war dann leider der Hunger schon zu groß für eine Altstadtbesíchtigung, aber beim nächsten Mal dann, es stehen ja dort noch ein paar andere lohnende Berge herum :-)

Tourdaten:
Ausgangsort: Pioverno (250 m)
Ziel: Mt. San Simeone (1505 m)

Text: Maj-Britt Macher
Fotos: © Maj-Britt Macher, Silvia Moritz, Brigitte Mösslacher, Susanne Lackner