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Skihochtouren WALLIS (CH)

18.04.2019 - 23.04.2019

Alpinteam - Skihochtouren schwer

Führung:  Gerhard Presser, Ines Schnabl

18.-23.04.2019

4x4000 im Wallis – Ein Tourenbericht


DONNERSTAG, Anreise
8:30 Treffpunkt. Alle sind schon früher da.
Tetris, die erste.
Ski unter die Sitze, Stöcke dazwischen, die Pickel drauf.
Dann die Rucksäcke und je eine Tasche, jeder hat gespart und nur das kleinste Packmaß gewählt. Oben drauf noch die Skischuhe und die Helme passen auch noch rein. Klappe zu und es kann zu 8 mit einem Auto losgehen. Ziel : Schweiz, Wallis, Zermatt.
Vier Tage Hochtouren im Monte Rosa Gebiet.
In der ersten Reihe Gerhard und Ines, unsere Führer, mit Christina in der Mitte.
Dahinter Herbert, Hannes und Norbert und in der dritten Reihe Martina und Peter.
Die Fahrt geht über das Kanaltal, an Venedig vorbei, über Mailand nach Westen. Nach dem Lago Maggiore verlassen wir die Autobahn und nach dem Grenzübertritt geht's über den Simplon-Pass in die Schweizer Gletscherwelt.
Nach 10 Stunden mit drei Pausen ist unser Hotel, „Der Täscherhof“, im Ort Täsch, erreicht.
Nach Zermatt hinein geht es nur mit der Bahn.
Das Hotel liegt aber gleich neben dem Bahnhof – perfekt gewählt.
Beim Abendessen gibt's noch die Tourenbesprechung und die Abmarschzeit wird mit 0800 festgelegt. Wetteraussichten sind erfreulich gut.

FREITAG, 1. Tourtag

Ein paar Schritte nur zum Bahnsteig des Zugshuttles nach Zermatt. Alles fährt hier Bahn. Wir prüfen noch die Ausrüstung, ist alles dabei? Keiner hat etwas vergessen.
Am Bahnhof Zermatt leisten wir uns ein Taxi , das uns quer durch den Ort zur ersten Gondel, dem Matterhorn-Express bringt. Lustige kleine Elektrogefährte, sonst gibt's nur Fußgänger hier.
Zum ersten Mal können wir das Matterhorn in voller Größe sehen.
Die Gondel bringt uns von Zermatt (1620m) über mehrere Zwischenstationen zum "Trockenen Steg", die "Matterhorn Glacer Ride "-Bahn weiter zur Bergstation am Klein-Matterhorn (3883m)
Japaner machen neben uns ihre Fototour und wir versuchen von der Gondel aus unsere Tourenziele auf den Gletschern auszumachen.
An der Bergstation wird der Gurt angelegt, alle Karabiner etc. sortiert und das LVS getestet.
Unser Ziel taucht links von uns immer wieder aus aufsteigendem Nebel auf. Es sind viele Leute unterwegs, auch zu unserem Ziel, dem Breithorn (4164m).
Die ersten Schritte gehen im Nebel über ein Plateau, man merkt schon, dass wir gerade ca. 2300m recht rasch überwunden haben.
Die Schritte werden aber bewusst langsam gesetzt, wir wollen den ersten Gipfel ja zur Akklimatisierung nutzen. Schnell geht's eh nicht.
Der breite Gipfelhang wird in langen Kehren überwunden wobei wir die Wolken unter uns lassen und schließlich vom Gipfel auf eine unendliche Wolkendecke blicken.
Erster Gipfel erreicht, die Höhe zeigt ķeine gravierende Auswirkung - im Moment.
Nach Foto und Rundumblick, der aber nur einzelne höchste Gipfel zeigt, beginnen wir die Abfahrt, die uns zur Monterosa-Hütte bringen soll. Der Gipfelhang ist verspurt und teilweise pistenähnlich. Wir schwenken nach links, Richtung Osten, und ziehen hinüber zu Castor und Pollux, an dessen westseitigem Sattel, das "Schwarztor" liegt, der Übergang zum "Schwärzegletscher". Die Spur zum Sattel ist flach, "schupfen" oder wieder auffellen? Am Sattel wissen wir, auffellen wäre besser gewesen. Aber warm ist jetzt wenigstens jedem.
Jetzt kommt aber wirklich die Abfahrt.
Die ersten Schwünge am Rande von riesigen blauen Eiswänden, den Gletscher hinunter.
Gerhard lotst uns über freie Flächen und dann wieder am Rand von Abbrüchen entlang.
Wir müssen einen Rücken zwischen Schwärzegletscher und Zwillingsgletscher im Norden umrunden was uns auf eine Höhe von ca. 2500m hinunterzwingt. Es ist richtig warm wodurch der Schnee hier tief sulzig ist und jeder Schritt neben den Schi ein versinken bis zur Hüfte zur Folge hat.
Nach einer notwendigen Pause wird wieder aufgefellt und der Anstieg zur Hütte angegangen.
Jetzt zieht sich der erste Tag schon - und die Hütte im Blickfeld, das hat so seine psychologischen Tücken. Wir müssen noch den Rand des Gletschers überwinden und dann noch eine Mulde, die dort keiner mehr vermutet hat, aber dann ist das Tagesziel sicher erreicht. Die Hütte mit ihrer Alu-Glas-Fassade und ganzer Front mit Solarpaneelen mit modernem Holzinterieur ist schon mehr Berghotel als Hütte.
Ein ausgiebiges Abendessen und ein geplanter Frühstückstermin um 0500 treiben uns bald ins Bett.

Tourdaten:
Klein-Matterhorn (3883) – Breithorn (4164) – Schwarztor (3850) - Pkt 2500m - Monterosa-Hütte (2883).
Aufstieg: ca. 950 m
Abfahrt: ca. 1880 m
Strecke: ca. 20 km
Gesamtzeit: 8 h

SAMSTAG, 2. Tourtag

Vom Abmarsch um 06:30 an geht es den Grenzgletscher bergauf. Über mehrere Stufen des Gletschers mit beeindruckenden Eisformationen und einige mehr oder weniger große Schneebrücken hinweg. Der Weg ist heute sowohl lang als auch jener mit dem größten Höhenunterschied im Anstieg. Nach ca. 5,5 Stunden ist der Sattel (4250), der den Übertritt nach Italien bedeutet, in Sicht. Teilweise eisiger Wind war der Begleiter dieses Anstiegs. Rund um uns erheben sich die Dufourspitze, Zumsteinspitze, Signalkuppe, Parrotspitze, Ludwigshöhe und Liskam. Fünf von uns ergreifen die Gelegenheit und steigen noch auf die Ludwigshöhe (4341m) auf, womit über 1500 Höhenmeter Anstieg erreicht sind.
Vom Sattel geht es dann über mehrere Gletscherstufen hinunter zu unserem heutigen Ziel, der Capanna Gnifetti (3654m).
Teilweise können wir den Nachmittag noch auf der sonnigen Terrasse genießen, die wärmer ist als das Innere der Hütte. Es bleibt auch den Rest des Abends und durch die Nacht frostig im Inneren. Uns wärmt aber ein feines Abendessen – dank der Temperaturen wortwörtlich Haubenküche – und am nächsten Morgen der Holzofen im Gastraum.

Tourdaten:
Monterosa-Hütte(2883) - Sattel-Pkt (4250) - Ludwigshöhe (4341) - Capanna Gnifetti (3654m)
Aufstieg: ca. 1500 m
Abfahrt: ca. 600 m
Strecke: ca. 17,5 km
Gesamtzeit: 6 h 45

SONNTAG, 3. Tourtag

Um den höchsten Punkt unserer Touren zu erreichen wird wieder ein früher Abmarsch geplant. Bei Sonnenaufgang geht's los und den Weg unserer gestrigen Abfahrt retour in Richtung Balmenhorn (4167m). Um nicht mit der Karawane, die von den Hütten heraufzieht mitlaufen zu müssen, nehmen wir einen steileren Anstieg zum Sattel vor dem Balmenhorn. Dort oben stehen eine riesige Christusstatue und ein Biwak. Ein kurzer Steig mit Seilsicherung leitet hinauf auf den Felsgipfel. Nach kurzer Pause zum Wärmen im Biwak geht es weiter zum Grenzpass (4250). Jetzt sehen wir unser heutiges Ziel, die Signalkuppe mit der höchsten Hütte der Alpen, der Margherita-Hütte, auf 4554m.
Wir meiden die steile allgemeine Aufstiegsspur und legen unsere eigene sanftere Spur an, auf der wir die letzten Höhenmeter bis zum Fuß des Gipfelhangs zurücklegen, die einen relativ rasch die anderen schön Schritt für Schritt, so wie es die dünne Luft zuläßt.
Alle erreichen den Gipfel, der mit Steigeisen und Pickel erklommen wird und wo wir unser höchstes Gipfelfoto schießen.
Zurück beim Schidepot drängt uns hereinbrechender Nebel einer bereits angekündigten Front zum raschen Aufbruch um noch bei guter Sicht die Abfahrt zurück zur Monterosa-Hütte zu bewältigen.
Der Weg ist entsprechend der am Vortag zurückgelegten Aufstiegsspur vorgegeben und Gerhard und Ines führen uns sicher über Gletscherflächen und durch eine Kulisse aus riesigen Eisblöcken am Grenzgletscher. Die beginnende Bewölkung und der Wind lassen ein Auffirnen nicht zu wodurch die Abfahrten etwas ruppig ausfallen. Das trübt aber keinesfalls das Erlebnis dieser Tour zurück zur Monterosa-Hütte, die wir Mitte Nachmittag erreichen.
Die Bewölkung bleibt im Gipfelbereich hängen, wodurch wir die Sonne auf der Terrasse der Hütte noch einige Zeit genießen können.

Tourdaten:
Capanna Gnifetti (3654) - Balmenhorn (41670) - Signalkuppe (4554) - Monterosa-Hütte (2883m)
Aufstieg: ca. 1000 m
Abfahrt: ca. 1700 m
Strecke: ca. 19,5 km
Gesamtzeit: 6 h 45


MONTAG, 4. Tourtag
Ein Wetterbericht mit schlechten Aussichten für den Tagesverlauf zwingt uns wieder früh aus den Betten, damit wir den geplanten Abschnitt vor der angekündigten Front absolvieren können. Von der Hütte geht es in weitem Bogen zuerst nach Norden und weiter nach Westen zum Grat zwischen MonteRosa-Gletscher und Gornergletscher. Um diesen felsigen Aufschwung zu überwinden wartet ein kurzer Klettersteig auf uns, der rasch mit Skiern am Rucksack bewältigt wird. Ebenso auf der anderen Seite die kurze Abseilpiste hinunter auf den Gornergletscher.
Nun folgt ein längerer Abschnitt über die Gornergletscherhochfläche mit einigem Auf und Ab bis zum Stockhornpass (3384m), unserem heutigen höchsten Punkt.
Jetzt befinden wir uns auf dem Findelgletscher auf dem eine lange Abfahrt folgt, zuerst über freie Gletscherflächen mit immer besseren Schneeverhältnissen, dann an der linken Randmoräne entlang bis ins Schigebiet und zur Talstation des Sessellifts Hublot-Express von Gant nach Blauherd. Der ursprüngliche Plan, die rechtsseitige Moräne bis zur Fluhalp im Skigebiet abzufahren wird durch eine apere Moräne verhindert. Aber die Auffahrt mit Lift und dann eine Abfahrt auf den schön aufgefirnten Hängen hinunter zum Ende der Piste sind eine willkommene Alternative.
Damit endet der letzte Tourtag mitten in Zermatt mit einem Marsch von acht zufriedenen Tourengehern zum Bahnhof.
Wir kehren nach ausgiebigem Frischmachen im Quartier nochmals nach Zermatt zurück und nutzen den späteren Nachmittag für einen Stadtbummel.
Der Tag klingt dann auf der Hotelterrasse gemütlich aus.

Tourdaten:
Monterosa-Hütte (2883) - Stockhornpass (3384) - Talstation Hublot-Express (2223) - Blauherd (2571) - Zermatt (1620m)
Aufstieg: ca. 550 m
Abfahrt: ca. 2100 m
Strecke: ca. 26,5 km
Gesamtzeit: 6 h

Gesamt-Tourdaten:
Aufstiege: ca. 4000 m
Abfahrten: ca. 6300 m
Strecke: 83,5 km
Gesamtzeit: 27,5 h

DIENSTAG, Rückreise
Pünktlich, wie geplant, starten wir die Rückreise.
Tetris, die zweite.
Wieder schaffen wir es alles unterzubringen. Auto voll. Alles drin.
Der eingetroffene Wetterumschwung beschert uns eine durchgehend nasse Heimfahrt, die von Gerhard als Fahrer mit viel Umsicht und perfekt angenehmem Fahrstil, genauso wie die Hinfahrt gemeistert wird.

Einen herzlichen Dank an Gerhard und Ines für eine perfekte Führung und Rundum-Betreuung, die eine interessant geplante Unternehmung zu einem gelungenen Erlebnis für alle Teilnehmer werden ließ.

Text: Peter Köck, Gerhard Presser
Fotos: Gerhard Presser
 

22 Bilder

 
 
 
 
 
 
 
 
 

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