01.02.2019 - 03.02.2019
Alpinteam - Eisklettern
Kursleitung: Gerhard Presser
Ausbilder: Daniel Gross, Pepe Rubiu
01. - 03.02.2019
Noch schräger - Jetzt stehe ich hier in Kolm-Saigurn unterm Eisfall. Über Nacht gab es 40cm Neuschnee und beständiger Schneefall schickt uns immer wieder mal Spindrift von oben – die Hose & Jacke sind nass & kalt – ich sehne mich zurück nach Sizilien. Aber der Reihe nach.
Pünktlich zum ersten prognostizierten großen Schneefall der Saison in Kärnten brachen wir im Konvoi Richtung Sonnblickbasis Kolm-Saigurn auf. Am vorbildlich geräumten Parkplatz in Bucheben wurden wir vom Hüttentaxi abgeholt. Der Regen, der uns die ganze Hinfahrt begleitete, lies es nicht zu, dass auch die Schlitten-Anhänger zum Einsatz kommen – daher hieß es für die 9-Mann Vorhut inklusive Gepäck im Nissan-Pick-Up Platz zu finden. Drei „Freiwillige“ durften auf der Ladefläche mitfahren – 6km und 20min später waren wir in der Unterkunft – Sizilien war so schön warm.
Wir bezogen unsere Zimmer, genossen das Abendessen und das ein oder andere Bier. Gegen 23:00 waren wir dann endlich komplett. Kurze Vorstellrunde, Gruppenaufteilung und ab ins Bett.
Der Samstag empfing uns mit Schnee, Regen, Wind und patzigem Neuschnee. Eisklettern ist halt nur etwas für die Harten unter den Bergsteigern. Dank der tollen Infrastruktur im Bereich des Naturfreundehauses, fand aber jede Gruppe einen geeigneten Eisfall für die ersten Schritte im gefrorenen Wasser. Am Nachmittag besserte sich das Wetter und in perfektem Softeis wurden auch die ersten Vorstiegsversuche unternommen.
Was gibt es nach so einem kalten Tag besseres als eine Sauna? Vielleicht Sauna inklusive Hot-Pot!? Beides vorhanden, beides gestürmt – und dank Getränkeservice muss man nicht mal beim Wellnessen Durst leiden. Wieder aufgetaut gab es nach dem Abendessen einen Videoabend mit Do‘s and Dont’s um das Gelernte abzurunden. Das Apres-Ice fiel dann doch etwas kürzer aus als geplant.
Still und leise fielen über Nacht 40cm Schnee. Auch wenn die Zustiege nur kurz sind, machten sie das Spuren trotzdem anstrengend. Trotz Spindrift wurde das gelernte gefestigt und die Teilnehmer bewiesen, dass eine perfekte Eissanduhr nicht nur auf Anfängerglück zurückzuführen ist.
Am späten Nachmittag ging es mit dem Hüttentaxi retour ins Tal. Eine andere Gruppe nutzte die Abfahrt zum Skijöring. Am Parkplatz angekommen mussten wir unsere Autos zuerst mal vom Schnee befreien. Gepäck und Mitfahrer wurden in die Autos geschlichtet, und im Anschluss legten wir bei der Tauernschleuse in Böckstein eine Punktlandung hin. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Mühldorf waren wir um 20:00 gesund, müde aber voller neuer Erfahrungen retour in Villach.
Bericht: Gerhard Presser
Fotos: 2019 © Harald Anderwald, Daniel Gross, Gerhard Presser